Holzöfen waren, nach der Entdeckung des Feuers, die ersten Kochstellen, auf denen Menschen Nahrung zubereiteten.
Erste prähistorische Holzöfen waren sehr simpel aufgebaut. In ein Loch, das in den Erdboden gegraben wurde, wurde Holz gelegt und entzündet. Fleisch garte direkt in den Flammen. Erst im 6. Jahrtausend vor Christus führten die Ägypter Tontöpfe zum Kochen ein, in denen auch Brot im einfachen Holzofen gebacken werden konnte.
Einen fest ummauerten Ofen aus Lehm, der beim Garvorgang mit einer Tür verschlossen war, erfanden die Griechen um das Jahr 400 vor Christus herum. Der Lehmofen war ein Vorläufer der aus Ziegeln gemauerten und mit feuerfesten Materialien isolierten Holzöfen. Darin konnte das auch heute noch beliebte, knusprige Holzofenbrot gebacken werden. Bis heute sind zum Backen guter Brote noch Holzöfen im Einsatz.
Holzöfen hatten in ihrer Historie nicht nur die Funktion des Kochens von Mahlzeiten, sondern sie dienten auch zu Heizzwecken. Heutzutage sind Holzöfen in Wohnräumen als natürliche Wärmequelle geschätzt. Der moderne Holzofen besteht aus Stahl, Eisenblech, Gusseisen, Aluminium oder Speckstein. Vorne ist er mit einer Glasscheibe versehen, durch die die lodernden Flammen sichtbar sind. Vor dem prasselnden Kaminfeuer zu sitzen, ist an kalten Tagen eine Wohltat. Mit einer Tasse Tee, einem Buch oder deinem Strickzeug entspannst du dich beim Blick in die leuchtend rot-orangen Flammen.
Um einen Holzofen zu Hause aufzustellen, brauchst du einen Kaminanschluss. Der mit Holz befeuerte Ofen muss auf einem feuerfesten Untergrund stehen und ein Sicherheitsabstand zu brennbarem Mobiliar ist einzuhalten. Den Holzofen darfst du nach der Abnahme durch den Kaminkehrer in Betrieb nehmen. Im Folgenden erfährst du, welche Vor- und Nachteile ein Holzofen gegenüber anderen Ofentypen hat.
Genauso wie der Holzofen benötigt ein Kohleofen für die Inbetriebnahme einen Kaminanschluss. Im Vergleich zum Holzofen ersparst du dir beim Kohleofen das häufige Nachlegen von Brennmaterial.
Denn Kohle brennt langanhaltender als Holz und gibt dabei sehr viel Wärme ab. Ein Vorteil des Holzofens, den Romantiker und Nostalgiker schätzen, ist das sichtbare, prasselnde Feuer. Im Kohlenofen entsteht die Heizleistung aus der Glut der Kohlen ohne Flammenbildung. Was die Lagerung des Brennmaterials betrifft, brauchst du für die Kohlebriketts bedeutend weniger Platz als für das Brennholz.
Keinen Kamin, sondern nur ein kleines Abgasrohr benötigst du zum Betrieb eines Gaskamins. Im Gaskamin findet eine gleichmäßige und rußfreie Verbrennung mit einem schönen Flammenbild statt. Du benötigst außer dem Gasanschluss kein extra Brennmaterial. Der Gasofen ist ohne jeglichen Aufwand auf Knopfdruck oder mit einer Fernbedienung an- und auszuschalten. Anders als beim Holzofen ist keine Asche zu entsorgen.
Ein Ethanolofen ist günstiger in der Anschaffung als ein Holzofen und benötigt weder einen Kaminanschluss noch einen Rauchabzug. Denn bei der Verbrennung von Bioethanol entsteht weder Rauch noch Ruß. Daher ist er flexibel überall aufstellbar und du kannst ihn, im Gegensatz zum Holzofen, ohne Abnahme des Kaminkehrers in Betrieb nehmen.
Zur Lagerung der Bioethanolflaschen brauchst du nur sehr wenig Platz; Asche fällt bei der Verbrennung im Ethanolofen nicht an.
Anders als im Holzofen brennen im Elektroofen keine echten Flammen. Die Heizleistung entsteht durch Elektrizität. Hinter der Glastüre des Elektroofens siehst du die künstlich erzeugte Illusion eines Feuers. Das Flammenbild wirkt jedoch durch Spiegelungs- und 3D-Effekte täuschend echt. Im Gegensatz zum Holzofen ist der Elektroofen völlig frei von Abgasen und braucht daher weder einen Kamin noch einen Rauchabzug.
Da im Holzofen ein offenes Feuer brennt, sind bei seinem Betrieb brandschutzrechtliche Vorgaben einzuhalten. Da vom Holzofen eine große Hitze abstrahlt, ist ein Mindestabstand zur Wand einzuhalten, damit sich diese nicht entzündet. Je nach der Beschaffenheit der Wand (beispielsweise Holzverkleidung, Textiltapete oder Stoffbespannung) kann ein größerer Abstand erforderlich sein. Der Ofen ist auf einem feuerfesten Untergrund aufzustellen. Sollte das nicht möglich sein, ist der Boden mit einer Funkenschutzplatte auszustatten.
Zu entflammbaren Einrichtungsgegenständen ist ein Mindestabstand einzuhalten, der in der Regel 80 Zentimeter beträgt.
Um das passende Holzofenmodell überhaupt auswählen zu können, benötigst du eine Auskunft deines Kaminkehrers darüber, welche Modelle du problemlos aufstellen kannst. Der Schornsteinfeger berät dich auch dazu, welche Heizleistung sinnvoll erscheint.
Die Heizleistung solltest du beim Holzofen nur so hoch wie nötig wählen. So entsteht eine angenehme Wärme, ohne dass der Raum überhitzt. Außerdem sparst du so Brennmaterial und erzeugst keine unnötigen Luftschadstoffe.
Das Design des Holzofens wählst du passend zum Einrichtungsstil aus. In einem rustikalen Wohnzimmer kommt ein gusseiserner Holzofen gut zur Geltung. Ein Holzofen aus Aluminium harmoniert gut mit einem modernen Raumdesign. Der holzbefeuerte Kaminofen aus Speckstein fügt sich mit seiner neutralen Optik gut in jede Einrichtung ein.
Die Heizleistung solltest du beim Holzofen nur so hoch wie nötig wählen. So entsteht eine angenehme Wärme, ohne dass der Raum zu stark aufheizt. Außerdem sparst du so Brennmaterial und erzeugst keine unnötigen Luftschadstoffe.
Den Aschekasten leerst du je nach dem Grad der Nutzung des Holzofens jeweils im Abstand weniger Tage. Die Leerung führst du stets nach einer vollständigen Abkühlung der Asche durch. Eine Reinigung des Rauchrohrs mit einer Bürste ist notwendig, wenn die Rauchgase nicht mehr vollständig abziehen. Das kann bei starker Nutzung des Kamins alle sechs Wochen erforderlich sein. Die Glastür befreist du regelmäßig mit einem Glasreiniger von Fingerabdrücken und etwaigen sonstigen Verschmutzungen. Eine gründliche Reinigung des Kaminofens führst du einmal jährlich durch. Dabei saugst du Aschereste und Ruß mit einem Staubsauger ab. Außen reinigst du den Ofen mit einer Seifenlauge oder einem geeigneten Reiniger.
Beim Heizen mit einem Holzofen entstehen Emissionen, die Auswirkungen auf die Luft und das Klima haben. Achte daher schon beim Kauf darauf, dass der Ofen effizient heizt und nur wenige Schadstoffe erzeugt. Einen zu hohen Rußausstoß vermeidest du, wenn du nur gut abgetrocknetes Brennholz verwendest. Nutzt du den Holzofen nicht als Hauptheizung für einen Raum, sondern nur gelegentlich, um es dir vor dem Kamin gemütlich zu machen, hältst du damit den Holzverbrauch und somit auch den Ausstoß von Luftschadstoffen im Rahmen.