Büsten zeigen im Relief oder dreidimensional einen Kopf sowie meist den dazugehörigen Körper bis zur Schulter. Es gibt ebenso Büsten nur mit Halsansatz oder solche, die fast bis zur Taille reichen.
Moderne Büsten zeichnen nicht unbedingt bestimmte Gesichtszüge nach oder versuchen, ein realistisches Bild einer menschlichen Figur darzustellen, sondern arbeiten mit verfremdeten und stilisierten Formen. Hier geht es nicht um eine konkrete Person, sondern um eine ausgefallene künstlerische Darstellung der Büste schlechthin oder eines Begriffes wie der Liebe, des Kusses oder Ähnlichem. Daher können solche Büsten auf eine besondere Art sogar zwei Gesichter oder nur angedeutete Köpfe zeigen. Insofern ist dies eine Weiterentwicklung der klassischen Arbeiten. Weiterhin gibt es starke Verfremdungen klassischer Büsten in Form von einer bunten Farbgebung, sodass das Gesicht kaum noch erkennbar ist. Alle Varianten sind ausgesprochen beliebt und entsprechen dem heutigen vielfältigen ästhetischen Empfinden. Die Köpfe zeigen zudem die unterschiedlichsten Ausformungen. Während die einen klassische Formen bevorzugen, die von der Antike inspiriert sind oder damalige reale Persönlichkeiten zeigen, wählen die anderen amüsante Darstellungen, die keinen derartigen Bezug haben, sondern reine Fantasieprodukte sind.
Dabei stehen der Kreativität der Künstler alle Möglichkeiten offen. Auch die Höhen variieren stark. Es gibt Kolossalbüsten, die öffentlich aufgestellt werden, und kleinere Darstellungen, die auf jeden Kaminsims passen. Dazwischen liegt eine große Bandbreite, sodass sich jeder das Passende heraussuchen kann. Der Vollständigkeit halber ist zu erwähnen, dass die Schaufenster- und Schneider-Dummys, die mit oder ohne Kopf einen Oberkörper bis zum Beinansatz zeigen, der bekleidet werden kann, ebenfalls als Büsten bezeichnet werden. Hier sind die Übergänge fließend, denn es gibt auch edle, angedeutete Köpfe mit einem tiefen Schulter-Brust-Bereich zur Präsentation von Schmuck. Wir konzentrieren uns hier allerdings auf die gemeinhin bekannten Darstellungen in den erwähnten verschiedenen Büstenformen.
So unterschiedlich wie die Darstellungen sind die Materialien. Unter anderem werden Büsten aus Bronze und anderen Edelmetallen, weiterhin aus Blech, Eisen, Gips, Marmor, Metall, Resin (Gießharz), Stein und Steinguss oder aus Ton gefertigt. Besonders die klassischen Darstellungen zeigen sich meist einfarbig auf einem kontrastfarbigen oder einheitlichen Sockel, der bei bekannten Personen mit einer Metallplatte, auf der der Name und eventuell Geburts- und Sterbejahr verzeichnet sind, geschmückt ist. Daneben werden mehrfarbige und bunte Büsten angeboten.
Je nach Material dürfen die Büsten outdoor aufgestellt werden. Einige Materialien zeigen sich frost- und wetterfest. Sind sie empfindlicher, können aber in den kalten Monaten nicht untergestellt werden, werden sie am besten eingehaust. Das bedeutet, dass du sie mit einem dichten Bretterverschlag vor dem Wetter schützt. Andere Materialien, vor allem solche, die eingefärbt wurden, sind eher für Innenräume geeignet. Bei Regen und Frost könnte die Farbe absplittern. Bei der Auswahl des Materials ist auch zu bedenken, dass einige Büsten ein hohes Eigengewicht mitbringen. Eine große Darstellung aus Stein ist ungleich schwerer als eine aus Resin. Unterschiede entstehen ebenso, wenn du kompakte mit hohlen Büsten vergleichst. Du solltest daher genau überlegen, wo dein neues Exemplar stehen soll, denn sehr schwere Büsten lassen sich nur aufwendig verrücken.
Dafür brauchst du eventuell einen fahrbaren Untersatz, um sie zu Beginn der kalten Jahreszeit in die Garage, den Keller oder in einen Schuppen zu bringen. Alternativ bleibt dir die erwähnte Einhausung.
Die vielen Formen der Büsten erlauben es dir, das Passende für deinen Wohnstil und persönlichen Geschmack zu kaufen. Ein witziges Paar mit Badehauben passt in ein maritim eingerichtetes Zimmer, die Darstellung klassischer Persönlichkeiten aus der Antike in eine Bibliothek und eine Nussknackerbüste wird zur Advents- und Weihnachtszeit aufgestellt. Metallbüsten schmücken ebenso wie bunte Büsten ein modernes Wohnzimmer und bieten einen schicken Kontrast zu weißen oder schwarzen Interieurs. Dagegen lassen sich Marmor und Stein im Garten aufstellen. Hierher gehören unter anderem klassische Büsten oder Gargoyles. Meist steht bei den Exemplaren dabei, dass sie wetterfest sind, sodass du lange Freude an ihnen haben wirst.
Büsten in Innenräumen können ebenso sanft wie regelmäßig mit einem Wedel oder einem sauberen Tuch entstaubt werden. Sind sie farbecht und das Material verträgt die Behandlung, kommen sie bei Bedarf ganz kurz unter einen lauwarmen Wasserhahn mit vorsichtigem Strahl, denn der Staub setzt sich gern in die feinen Rillen, die in einer plastischen Darstellung unausweichlich vorkommen; hier sind Hutkrempen, Haare, Augen, Lippen und verzierte oder faltenreiche Gewänder aller Art zu nennen.
Bei einem Modell für den Außenbereich solltest du die jeweiligen Pflegehinweise beachten. Hier einige Beispiele: Bronze wird mehrmals im Jahr feucht gereinigt, gründlich abgetrocknet und mit einem speziellen Wachs poliert. Es kann aber sein, dass dir eine grüne Patina besser gefällt als ein glänzendes Exemplar. In diesem Fall musst du die Büste ebenfalls reinigen, vor allem dann, wenn die Patina bereits den gewünschten Farbton aufweist. Resin dagegen sollte nur mit lauwarmem Wasser und etwas Seifenlauge vorsichtig gesäubert werden. Auf keinen Fall dürfen scharfe Reinigungsmittel zum Einsatz kommen oder gar Scheuermittel verwendet werden. Auch Marmor besteht auf einer sanften Reinigung mit lauwarmem Wasser und gegebenenfalls etwas Geschirrspülmittel. Zu nass sollte der Naturstein nicht werden, damit sich keine Kalkablagerungen bilden; daher empfiehlt es sich, die Büste an möglichst allen Stellen trockenzureiben. Gipsfiguren dagegen sollten auf keinen Fall feucht stehen, also nicht direkt auf dem Rasen, sondern besser auf der Terrasse untergebracht werden. Regnet es, müssen sie geschützt oder ins Haus transportiert werden, denn sie ziehen Wasser an und faulen mit der Zeit. Auch zur Pflege darfst du kein Wasser verwenden. Dasselbe gilt für den weichen Alabaster, eine Varietät des Gipses. In beiden Fällen hilft daher nur regelmäßiges Abstauben.