Endlich wieder Spargelzeit: So klappt der Anbau im eigenen Garten

Frühlingszeit bedeutet Spargelzeit! Über einen Gemüsemarkt zu schlendern und beim Spargel zuzugreifen ist immer wieder schön, denn es läutet jedes Jahr erneut den Frühling ein. Doch das geht ziemlich ins Geld. Das gesunde Gemüse selbst anzubauen, lohnt sich aus mehreren Gründen. Hier erfährst du, wie du in den Genuss von Spargel aus dem eigenen Garten kommst.

 


Foto: LOBERON

 

Spargel anbauen: Geduld zahlt sich aus

Spargel im Garten zu pflegen und zu ernten, ist tatsächlich ziemlich einfach. Doch das köstliche Gemüse benötigt Zeit, um heranzuwachsen. Ab dem zweiten Jahr kann die Ernte zwar mit ein paar einzelnen Spargelstangen beginnen. Doch erst ab dem dritten oder vierten Jahr gibt es deutlich mehr zu ernten. Mit Geduld kommst du also zum eigenen Spargelbeet. Weil Spargel eine mehrjährige Staude ist, hast du dafür auch lange etwas davon. Rund 10 bis 15 Jahre liefern Spargelpflanzen jedes Frühjahr die Hauptzutat für tolle Frühlingsrezepte. Das lohnt sich, denn weil die Ernte auch auf großen Spargelfeldern nicht mit Maschinen möglich ist, sondern ausschließlich mit der Hand erfolgt, ist das Gemüse vergleichsweise teuer. Wenn du in deinem Garten selbst Hand anlegst, kannst du dadurch viel Geld sparen.

 

Geliebter Spargel in Weiß, Violett und Grün

Der beliebteste ist der Weißspargel, der auch Bleichspargel genannt wird. Dabei steht der Grünspargel diesem in nichts nach. Manche Spargelstangen sind violett, weil sie erst dann geerntet werden, sobald sie etwas mehr Licht abbekommen haben. Egal, für welche Sorte du dich entscheidest, mit etwa zehn Pflanzen kann eine Familie gut mit Spargel versorgt werden.

Spargel ist definitiv ein gesundes Gemüse, bei dem zugegriffen werden darf. Das leckere Gemüse enthält kaum Kalorien, dafür ist es voller wichtiger Inhaltsstoffe. In Spargel stecken viele Vitamine und Mineralstoffe, wie die Vitamine A, C, E und K sowie Kalium, Kalzium, Magnesium und Phosphor. Vorsichtig beim Verzehr sollten Personen mit hohen Harnsäurewerten im Blut sein und Personen, die Probleme mit Nierensteinen haben. Alle anderen dürfen sich auf Spargel freuen.

Regionaler und frischer als aus dem eigenen Garten zu ernten geht es nicht. Das Gemüse hat keine langen Transportwege hinter sich und kann am Tag, an dem es auf den Tisch kommt, frisch geerntet werden. Außerdem macht es riesigen Spaß, selbst zu gärtnern. 

 

Schritt für Schritt zum Spargelbeet

Vor dem Kauf der Pflanzen musst du dich entscheiden, ob du weißen oder grünen Spargel haben möchtest. Du findest für beide Arten viele unterschiedliche Sorten im Handel. Grundsätzlich werden beide Arten auf gleiche Weise angebaut. Nur werden für Grünspargel nicht die typischen Dämme gebaut, da dieser durch Sonnenlicht seine Farbe erhält.

Für eine ertragreiche Ernte ist es wichtig, einen optimalen Standort zu wählen. Das Beet verläuft idealerweise von Nord nach Süd. Sonnig sollte es sein, denn Spargel liebt Wärme. Er wächst gut in sandigem Boden, kommt aber auch mit lehmiger Erde zurecht. Hauptsache, der Boden ist locker und durchlässig. Der beste Zeitpunkt, das Beet vorzubereiten, ist der Herbst. Dafür den Boden gut auflockern und von Unkraut befreien. Gründüngung ist ebenfalls eine gute Vorbereitung, weil eine Bepflanzung, beispielsweise mit Klee, die Erde auflockert und zusätzlich mit Nitrat anreichert, was den Spargelpflanzen dann als Nährstoff zur Verfügung steht. Der Boden wird daraufhin mit dem Einarbeiten von Kompost in der Erde perfekt vorbereitet.

Spargelpflanzen werden zwischen April und Mai eingepflanzt. Weil Spargel sehr lange Wurzeln besitzt, sollte das Pflanzloch etwa 40 cm breit und tief sein. Die ausgehobene Erde zunächst neben dem Pflanzloch platzieren. Die Spargelpflanzen kommen in einem Abstand von 40 cm zueinander ins Beet. Zwischen den Reihen sollte ein Abstand von 130 cm bestehen. In dem Pflanzloch noch einen Spatenstich tief die Erde auflockern, damit die Pflanze besser einwurzeln kann. Dann kommt eine Schicht von rund 20 cm Kompost in das Pflanzloch, gerne mit abgelagertem Mist. Darauf kommen fünf bis zehn Zentimeter Erde. Kompost und Erde sollen hierbei die Form eines kleinen Hügels ergeben.

Jetzt dürfen die Spargelpflanzen ins Pflanzloch. Diese auf den Hügeln platzieren und dabei auf die Wuchsrichtung achten, die am Wurzelansatz erkennbar ist. Die Wurzeln in allen Richtungen ausbreiten, ohne dass sie sich verdrehen. Jetzt bis etwa zehn Zentimeter unter dem Rand mit der ausgehobenen Erde auffüllen. Zuletzt ordentlich angießen. Wenn die Pflanzen ungefähr 30 cm hoch sind, ist es Zeit, diese mit Erde anzuhäufen. Unter der Erde bleibt der Spargel weiß. Wird er nicht mit Erde bedeckt, wird er grün.

Im Herbst färbt sich das Spargelkraut gelb. Dann wird es bodennah abgeschnitten und in der Biotonne entsorgt. Es ist wichtig, dass es nicht auf dem Kompost landet, um das Ausbreiten der Spargelfliege zu unterdrücken.

 


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Spargel pflegen und ernten

Ab dem dritten Jahr ist jährlich bis zum 24. Juni Erntezeit. Erntereifer Spargel macht sich durch Dellen im Damm bemerkbar. Spätestens, wenn die Köpfe bereits herausschauen, werden die Spargelstangen gestochen. Dafür mit den Fingern um die Spargelstange herum die Erde entfernen. Mit einem Spargelstecher etwa 30 cm an der Stange entlang in die Erde hinabfahren und die Spargelstange abstechen. Den Erddamm anschließend wieder glätten. Damit der Spargel nicht austrocknet, bevor er die Küche erreicht, direkt nach der Ernte im Korb abdecken. In ein feuchtes Tuch gewickelt, hält Spargel im Kühlschrank etwa zwei bis drei Tage.

Nach der Ernte wird die Spargelpflanze in Ruhe gelassen, damit sie für das nächste Jahr neue Kräfte sammeln kann. Um sie dabei zu unterstützen, musst du unerwünschte Beikräuter jäten, damit diese dem Spargel keine Nährstoffe wegnehmen. Im Herbst entfernst du wieder das Spargelkraut, sobald es gelb wird. Entfernst du den Erddamm nach der Ernte und häufelst im Frühjahr wieder erneut an, kannst du früher den nächsten Spargel ernten. Ersparst du dir diese Arbeit, wartest du etwas länger auf den nächsten Spargel.

 


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Tipps und Rezeptvorschläge für die Frühlingsküche

Der weiße Spargel schmeckt milder, der violette schon etwas kräftiger und der grüne schmeckt sehr aromatisch. Möchtest du den Spargel schälen, mache das von oben nach unten und bewahre die Schalen für eine Spargelsuppe auf. Grüner Spargel muss tatsächlich nicht immer geschält werden. Abhängig von der Dicke der Stangen wird Spargel zwischen 10 und 20 Minuten lang gekocht. Du kannst das Wasser mit Salz, Zucker und Butter verfeinern. Gibst du Zitronensaft dazu, bleibt der Spargel weiß. Serviere grünen Spargel gerne etwas bissfest. Gedämpft, anstatt in Wasser gekocht, wird mehr Aroma bewahrt. Spargel mit Sauce hollandaise gehört zu den Klassikern. Dieser wird mit Kartoffeln und gekochtem oder rohem Schinken serviert. Probiere unbedingt auch Spargel mit gedünstetem Lachs, Rührei oder Räuchertofu.
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