Shabby Chic: Wohnideen und Pflegetipps

Shabby Chic: Dieser Begriff ist aus der Welt der Stilrichtungen nicht mehr wegzudenken, doch was verbirgt sich eigentlich hinter diesem gegensätzlichen Wortspiel von „schäbig schick“?
Der Stil Shabby Chic entstand in den 80er Jahren und ist als eine Mischung aus alten Möbeln im Vintagelook, Erb- und Flohmarktstücken bekannt geworden. Dominiert von hellen Farben, kreiert er einen Wohnstil in romantischer Atmosphäre, der einladend und bewohnt wirkt. Alles, was alt ist und seine eigene Geschichte erzählt gehört zu einer Shabby Chic Einrichtung dazu – Blumentapeten, Möbel mit Gebrauchsspuren, Paisleymuster sowie Toile-de-Jouy. Romantisch schnörkelig kommen Einzeltücke dadurch bestens zur Geltung. Jetzt stellt sich aber die Frage, worin der Unterschied zwischen dem Vintagelook und Shabby Chic liegt? Bei einer Vintageeinrichtung wird die gesamte Wohnung von wirklich alten Möbeln dominiert, während Shabby Chic einen stilvollen Flair mit altgemachten Einzelstücken kreiert. Der Mix aus alten Möbeln und bewusst altgemachten Stücken wird zu einer eigenen Stilrichtung. Es ist die Liebe zum Detail, die den Shabby Chic ausmacht. Zudem werden Möbel und Dekoaccessoires aufpoliert, abgeschliffen und mit Gebrauchsspuren versehen - so erstrahlen sie neu, in altem Glanz.

Foto: Loberon

„Sammler sind glückliche Menschen“ - das soll Goethe gesagt haben. Damit hat er wahrscheinlich sogar recht gehabt. Sie transportieren die Vergangenheit in die Gegenwart und schaffen sich so ihre eigene Welt. Sammlerstücke und Antikes brauchen aber ein Konzept, damit sie ideal zur Geltung kommen können. Sonst kann es passieren, dass es in der Wohnung schnell unaufgeräumt aussieht.

Die Einrichtung

Ob Möbel, Dekoaccessoires oder sonstige Einrichtungsstücke, alles was im Keller, auf dem Speicher oder bei Oma Zuhause steht und so richtig abgenutzt und alt aussieht, passt perfekt in den Einrichtungsstil. Kratzer, abgeplatzter Lack und schnörkelige Designs – sowohl bei Möbeln als auch bei der Deko wird auf einen abgenutzten Look Wert gelegt. Mit ein paar kleinen Tipps und Tricks erstrahlt dann alles in altem Glanz. Dadurch entsteht der einzigartige Stil, der den romantischen Flair kreiert. Keramik, Glas und Kristall dürfen auf keinen Fall bei einer originalen Shabby Chic Deko fehlen, während Treibholz, mattes, abgegriffenes Metall, blindes Spiegelglas sowie antikes Porzellan sich optimal in die Einrichtung integrieren. Wer aufs Ganze setzen will, der bringt schnörkelig romantische Tapeten im Blumendesign an seine Wand.

Fotos: Loberon

Die Farben

Damit der antike Look am besten zur Geltung kommt, werden beim Shabby Chic ausschließlich helle Farben eingesetzt. Auf knallige Highlights wird bewusst verzichtet. Creme, Weiß, Beige und alle Pastelltöne passen optimal in die Einrichtung: An der Wand, als edle Stoffe auf dem Sofa und als Gardine – ein zartes Rosa, ein weiches Grün oder ein elegantes Gelb unterstützen den Stil mit einer Leichtigkeit. Gold und Silber setzen einzelne Akzente und sorgen für stilvollen Glanz.

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Die Stoffe

Samt, Spitze, Seide und Kattun gehören zu den passendsten Stoffen, die in einen Shabby Chic Raum gehören. Aber auch Gehäkeltes und Gestricktes sowie jede Menge Rüschen tragen zu einem romantischen Wohlbefinden bei. Edle, weich fließende Stoffe und hochwertig verarbeitete Überzüge sorgen für den einzigartigen Schickfaktor, während Leder und Leinen einen herben Kontrast bilden. Musterdrucke auf Stoffen, die aus dem 18./19. Jahrhundert stammen, sind wunderschön und integrieren sich in die Einrichtung. Paisley und Toile-de-Jouy eignen sich bestens dafür.

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Pflege für alte Schätze

Alte Möbelstücke und Dekoaccessoires müssen gepflegt werden, damit sie lange gut erhalten bleiben. Mit den richtigen Tipps und Tricks geht die Pflege sogar ganz leicht:


Fotos: Loberon 

1. Silberglanz: Ob eine silberne Karaffe, der gute alte Kerzenständer oder altes Besteck – wenn Silber anläuft ist es wirklich nicht mehr schön anzusehen. Mit einem ganz einfachem Haushaltstrick strahlt das Silber aber wieder in vollem Glanz. Dazu braucht man einfach eine Schüssel, die mit Wasser gefüllt ist, 1 Löffel Salz und etwas klein geschnittene Aluminiumfolie. Dann ab mit dem Silber in die Schüssel - nach nur wenigen Minuten lassen sich schon erste Ergebnisse erkennen.

2. Ab mit dem Lack: Alte Kommoden, Tische und Schränke sind mit den Jahren oft lackiert worden. Shabby Chic bringt die Möbelstücke aber zurück in ihren Urzustand! Mit etwas Schleifpapier und Geduld gelingt es jedem, das alte Möbelstück auf Vordermann zu bringen. Wichtig: Man sollte auf jeden Fall einen Mundschutz bei der Arbeit tragen, damit der feine Lackstaub nicht in die Atemwege gelangt. Außerdem sollte das Holz immer in Faserrichtung  abgeschliffen werden. Bei runden Formen eignet sich Stahlwolle ideal, die ist nämlich flexibler als Schleifpapier.

3. Lack und Lasur: Um das abgeschliffene und aufgeraute Holz zu schützen und wieder zum Glänzen zu bringen, kann man es einfach mit einem durchsichtigen Lack lackieren oder lasieren. Der Unterschied zwischen dem Lackieren und Lasieren ist, dass der Lack sich wie eine schützende Schicht auf das Möbelstück legt, während eine Lasur in das Holz eindringt und es von innen heraus schützt.

4. Leder richtig pflegen: Leder muss gepflegt werden, sonst entstehen mit der Zeit unschöne Brüche und Risse. Mit etwas Fett und den geeigneten Pflegeprodukten kann man dem aber vorbeugen. Wenn mit der Zeit doch mal der ein oder andere Riss entsteht, sollte man das Leder zuerst reinigen – allerdings nicht zu nass! Einfaches Abwischen mit einem Lappen genügt. Die Risse können dann ganz einfach mit Flüssigleder aufgefüllt werden. Größere Schäden lassen sich mit Lederstücken hinterkleben.
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