Das auf germanische Ursprünge zurückgehende Wort Polster wurde nachweislich bereits im 9. Jahrhundert benutzt. Erste Polster, die so bezeichnet wurden, aber eher einfachen Matten ähnelten, gab es bereits im Mittelalter.
Ab dem 16. Jahrhundert und vor allem in der Barockzeit des 17. und 18. Jahrhunderts begann der Siegeszug angenehm starker Polster auf Stühlen, Sitzbänken und anderen Möbeln. Sicher kennst du Bilder solcher Möbel, die wir unter anderem in Ausstellungen in Schlössern noch heute bewundern. Gefüllt wurden sie bis zur Erfindung von Kunstfasern mit Naturmaterialien wie Rosshaar, Wolle, Seegras, Daunen und anderem.
Heute greifen wir zum Teil wieder auf solche Füllungen zurück, doch auch Schaumstoff, Perlen aus Kunststoff oder synthetischer Kautschuk werden verarbeitet.
In der Regel zeigen Polsterbetten ein gepolstertes und hohes Kopfteil, dazu ebensolche Seiten und eine gepolsterte Fußleiste. Überzogen werden die Polsterungen mit Leder, Kunstleder oder einem textilen Gewebe, gelegentlich mit einem Materialmix. Darunter befindet sich das Bettgestell, das je nach Modell aus unterschiedlichen Materialien wie Holz, Metall oder Kunststoff besteht. Entsprechend ist das Bett vermutlich kürzer oder länger haltbar. Generell gilt: Je massiver der Unterbau ist und je besser die Polsterung und je edler der Bezug, desto hochwertiger ist das ganze Bett. Dem Bereich der Polsterbetten werden meist auch die angesagten Boxspringbetten zugerechnet, die sich allerdings in ihrem Unterbau von einem klassischen Polsterbett unterscheiden. Während das Polsterbett einen Lattenrost besitzt, wird in einem Boxspringbett eine Box mit einem Federkern eingebaut. Bei beiden Betten ist eine Verstellbarkeit von Kopf- und Fußteil möglich, gern auch elektrisch. Die Federung in einem Polsterbett ist entsprechend geringer als in einem Boxspringbett.
Somit fällt die Entscheidung hier nach persönlichen Vorlieben. Einige Polsterbetten liegen plan auf dem Boden, andere besitzen (meist kurze) Füße. Sind diese etwas höher, kann eine Bettschublade darunter geschoben werden, andere Modelle haben diese integriert. Ein Bettkasten kann ebenfalls eingebaut sein. Er wird zumeist geöffnet, indem das Fußteil per Handschlaufe nach oben gezogen wird. Somit ist er recht geräumig, da er unter dem Lattenrost den ganzen Raum einnimmt, den das Bettgestell vorgibt. Es gibt Polsterbetten in den unterschiedlichsten Größen zwischen schmalem Einzel- und geräumigem Doppelbett, auch Überlängen und eine besonders angenehme Höhe zum besseren Hinein- und Hinausgelangen werden angeboten.
Neben einem verstellbaren und hochwertigen Lattenrost kommt es in Sachen Schlafkomfort vor allem auf die Matratze an. Sie besitzt einen bestimmten Härtegrad, womit die Festigkeit der Matratze angegeben wird. Es gibt fünf verschiedene Härtegrade, wobei H2 und H3 zu den meistverkauften Modellen gehören. Unter H1 sind sehr weiche Matratzen zu verstehen, die auf ein Körpergewicht von bis zu 60 Kilogramm eingerichtet sind. Entsprechend ist H5 sehr hart und für ein Körpergewicht ab 130 Kilogramm geeignet. Anhand einer Härtegradtabelle, die Gewicht und Härtegrad in Relation setzt, findest du deine optimale Matratze heraus.
Tabellen hierzu findest du im Internet. Die Wahl der richtigen Matratze ist enorm wichtig, denn davon kann deine Schlafqualität abhängen. Wenn du nachts häufig grundlos wach wirst oder generell nicht gut schläfst, kann das an einer falschen Unterlage liegen.
Polsterbetten ähneln sich in gewisser Weise, da sie alle ein mehr oder weniger hohes Kopfteil anbieten, an das du dich anlehnen kannst, wenn du etwas lesen möchtest. Dieses ist häufig auf verschiedene Weise gesteppt, es zeigt Rauten oder senkrechte Linien, manchmal eine Punktoptik. Gelegentlich bleibt die Fläche glatt. Höhere Fußteile sind selten, meistens bleibt es bei der gepolsterten Fußleiste, die das Bett als Rahmen mit umfasst. Einige Polsterungen sind dünner und dezenter, andere kommen kräftig und sehr flauschig daher. Polsterbetten sind aufgrund ihrer Bauweise recht dominant.
So bleiben die Farben meist dezent zwischen Weiß, Grau und Schwarz, dazu kommen Anthrazit, ein gedecktes Blau, Rosa oder Grün sowie ein attraktives Beige. Wenn du mehr Farbe möchtest, findest du aber auch Modelle in Orange, Dunkelblau oder Rot. Es gibt sogar Polsterbetten als Kinderbetten, die beispielsweise in Rosa gehalten sind und nette Details wie eine Prinzessinnenkrone aufweisen. An dieser Stelle ein Hinweis für kleine und große Allergiker: Polsterbetten sollten bei sehr empfindlichen Menschen nicht gewählt werden, da sich selbst bei guter Pflege leicht Keime, Staub, Milben und Pilze im Polster einnisten können. Im Zweifelsfall sollten zumindest Betten mit (Kunst-)Lederbezug und nicht mit Textilbezug gewählt werden. Generell sind Metall- oder Holzbetten wahrscheinlich günstiger. Am besten informierst du dich bei deinem Arzt oder im Internet darüber.
Da Polsterbetten recht voluminös wirken, sehen sie vor allem in größeren Schlafzimmern attraktiv aus. Hier können sie ihre optische Wirkung entfalten; auch gelangst du von beiden Seiten an das Bett heran und hast Platz, um die Schubladen aufzuziehen. Doppelbetten dieser Art können daher nicht in einer Ecke stehen, sondern werden ziemlich zentral aufgestellt. Benötigst du nur ein Einzelbett, ist das Problem nicht so gravierend. Ist der Raum jedoch nicht so großzügig geschnitten, wähle eventuell ein Polsterbett mit dünnerer Polsterung, die nicht so stark aufträgt, oder eine andere Bettart (auch hier gibt es Modelle mit Kopfteil, wenn dir dies wichtig ist). Bedenke auch, dass zumindest ein mehr oder weniger großer Kleiderschrank in dem Zimmer stehen wird. Zur optischen Vergrößerung des Raumes wähle ein Modell mit Spiegeltüren.
Polster lassen sich wie bei anderen Möbeln auch mit der entsprechenden Düse des Staubsaugers absaugen. Zudem kannst du sie gelegentlich mit einem nebelfeuchten Tuch abreiben. Teste dies an einer verdeckten Stelle, damit keine Schäden entstehen. Es sollte keine Farbe abgehen und du darfst bei allen Bezügen nicht zu stark reiben, um sie nicht zu zerstören. Kunstleder und Echtleder sind eventuell etwas unempfindlicher als Textilbezüge. Probiere das aus. Kratzschwämme und Ähnliches solltest du auf keinen Fall verwenden. Ob du etwas Spülmittel oder Allzweckreiniger, gemischt mit Wasser, verwenden darfst, erfährst du aus den Unterlagen des Herstellers oder im Internet.