Interessanterweise sind Setzkästen nicht von vornherein für den Privatgebrauch in Wohnräumen konzipiert worden. Ursprünglich handelte es sich um Kästen zum Einsetzen von Lettern, auch Drucktypen genannt. Sie wurden von Schriftsetzern genutzt.
Heute findest du sie vorwiegend in Museen oder im Privatbesitz, um kleine Gegenstände darin zu platzieren. Das machte Schule, doch die später nachgebauten Setzkästen bieten eine deutlich größere Formenvielfalt als die früher tatsächlich verwendeten. Es gibt noch eine weitere Bedeutung für den Begriff Setzkasten: 1835 erfand der Pädagoge Johann von Hermann einen Setzkasten als Material für den Sprachunterricht.
Dieser wird noch heute verwendet. Der heutige bekannte Setzkasten für Wohnräume hat immer mal wieder einen Hype und eine Abschwächung, doch es gibt kaum eine bessere Alternative, um die geliebten Kleinigkeiten sichtbar aufzustellen. Hier werden sie zusammengefasst und gehen nicht verloren. Außerdem hast du jeden Tag deinen Spaß daran. Es werden echte Sammlungen wie Überraschungseierfiguren, Fingerhüte oder Miniuhren, aber auch verschiedene Erinnerungen an Urlaubstage und Gegenstände, die sich einfach im Laufe der Zeit angesammelt haben und keinen anderen Platz finden, hier zusammengefasst. Durch die vielen Formen der Setzkästen findet sich für jeden Bedarf ein geeignetes Modell.
Die meisten Setzkästen bestehen aus Holz oder MDF (mitteldichten Faserplatten, also einer Holznachbildung). Das entspricht ihrer Herkunft.
Inzwischen werden sie jedoch auch aus Kunststoff und Acryl hergestellt. Außerdem wird teilweise Glas in Form von Türen verarbeitet, die den Setzkasten vor Staub und die Sammlung vor dem Herausfallen schützen. Entsprechend der Verarbeitung findest du alle natürlichen Braun- und Beigetöne des Holzes, aber auch lackierte Modelle in Farben wie Rot, Schwarz, Weiß, Grün oder Gelb. Setzkästen haben in aller Regel immer eine Rückwand; diese kann manchmal ebenfalls bunt sein, da sie hinter jedem Fach eine andere Farbe oder Streifen, Punkte und ähnliche Motive aufweist.
Heutzutage sind die klassischen quadratischen oder rechteckigen Kästen mit ihren vielen eingeteilten Fächern immer noch zu haben, aber es gibt daneben eine Vielzahl an anderen Formen. So wird mancher Kasten mit einem Hausdach versehen, vielleicht sogar mit einem Schriftzug darauf; andere sind oval und bieten nur kleine Ablagebrettchen, aber keine Fächer. Mehrecke kommen ebenfalls vor. Weiterhin gibt es zahlreiche asymmetrische Fächerformen innerhalb eines Setzkastens: Das eine ist hochkant, das andere daneben quadratisch, wieder andere Fächer sind schmal oder bieten mehr Stauraum. All dies findet sich innerhalb der vorgegebenen Kastenform. Setzkästen sind aufgrund ihrer Bauweise und der verwendeten Materialien zeitlos, auch wenn du klassische neben modernen Formen findest. Sie wirken nie aufdringlich. Wenn du einen Kasten mit Glasschutz wählst, musst du die Gegenstände und Fächer seltener säubern, hast aber auch nicht den direkten Zugang beziehungsweise den unmittelbaren Kontakt mit ihnen. Mancher Setzkasten wird so zur Vitrine.
Die Übergänge sind aber nur bedingt fließend, selbst wenn der Setzkasten sehr groß ist, denn eine Vitrine zeigt nicht diese kleinteilige Fächeranordnung. Allerdings gibt es Setzkästen mit gleichmäßig verlaufenden Einlegebrettern (diese können auch aus Glas sein) und Glastüren. Somit erinnern sie sich stark an ihre großen Schwestern, die Vitrinen.
Einige Setzkästen werden speziell für manche Sammlungen angeboten. So findest du befüllte Setzkästen von Geschirrherstellern, die eine Miniglöckchensammlung präsentieren. Das sind wunderbare Geschenke für Liebhaber dieser Stücke; hast du jedoch weitere ähnliche Objekte, benötigst du einen zusätzlichen Kasten. Auch sind von privat große Setzkästen mit Miniflakons diverser Parfümhersteller im Angebot. Solch eine Sammlung füllt bereits fast jeden Stellplatz im Kasten. Deine Wahl hängt ebenso davon ab, wie viel Wandplatz du deinem neuen Setzkasten bieten kannst.
Bei großen Sammlungen kaufst du entsprechend geräumige Kästen oder teilst die Anzahl auf und präsentierst die Objekte an verschiedenen Stellen deiner Wohnung in unterschiedlichen (oder auch baugleichen) Setzkästen. Die meisten Setzkästen sind zum Anbringen an der Wand gedacht. Es gibt Menschen, die ganze Wände mit ihren Kästen bedecken und jeden Tag viel Spaß an ihren Sammlungen haben. Manches Modell ist dagegen etwas größer und tiefer und steht auf einem Unterbau mit vier Beinen. Dann brauchst du dafür einen guten Stellplatz, wie für ein Möbel.
Um deine zahlreichen Sammlerstücke attraktiv zu präsentieren, wirst du etwas Zeit investieren müssen und dies sicher gern tun. Die unterschiedlichen Formen und Farben der Objekte sowie ihre Größen sind zu berücksichtigen, wenn du sie aufbaust und anordnest. Hast du einen Setzkasten mit ganz unterschiedlichen Fachgrößen gekauft, solltest du dazu passende Objekte haben, damit nicht ein winziges Teil in einem sehr geräumigen Fach landet, wo es schlecht zur Geltung kommt. Sind alle Objekte etwas breiter und höher, muss der Setzkasten auch dafür gebaut sein. Zudem wirst du die Farben variieren wollen und nicht alle roten Objekte auf die eine Seite, alle blauen auf die andere Seite einsortieren. Vielleicht dauert es eine Weile, bis alles nach deinem Geschmack ist, aber dann wirst du viel Vergnügen an deiner Sammlung haben. Übrigens: Wenn du handwerklich geschickt bist, kannst du dir entweder selbst einen Setzkasten bauen oder an einer bestehenden Veränderung wie einem Um- oder Anbau vornehmen.
Setzkästen machen etwas Arbeit, da führt kein Weg daran vorbei. Zur regelmäßigen Reinigung müssen zunächst alle Objekte herausgenommen werden. Diese staubst du mit einem weichen Tuch vorsichtig einzeln ab und legst sie zunächst beiseite. Dann geht es an die Fächer des Setzkastens, die ebenfalls ausgewischt werden. Du kannst bei Holz mit einem Holzreiniger arbeiten oder nebelfeucht abstauben; Plexiglas und Kunststoff darfst du leicht feucht reinigen. Anschließend wischst du das Ganze gut trocken, damit keine Wasser- und Kalkflecken zurückbleiben. Vergiss auch nicht den Rahmen des Kastens, beispielsweise das angesprochene Hausdach. Glastüren und -abdeckungen werden wie Fensterglas feucht gereinigt und getrocknet. Nimm den Setzkasten im Zweifelsfall von der Wand und lege ihn auf einen Tisch. So kannst du ihn bequemer saubermachen. Zum Schluss wird er wieder aufgehängt und alle Objekte einsortiert.