Die Geschichte der Malerei beginnt bereits in der Vorgeschichte der Menschheit. Dagegen ist die Historie der Reproduktion von Kunst sehr viel jünger.
1538 verlegte Antonio Salamanca das berühmte Gemälde „Die Verklärung Christi“ von Raffael als Kupferstich. Es gilt als die erste Reproduktionsgrafik der Welt. Dies ist allerdings nicht unumstritten.
Auch das „Abendmahl“ von Da Vinci und das „Marienleben“ von Dürer wurden früh kopiert. Unser heutiges Wort "Abkupfern" entstammt übrigens der Sprache der Kupferstecher, die mit einem Stichel oder einer Radiernadel die Vorlage buchstäblich abgekupfert haben. Im 17. Jahrhundert wurde der Steindruck, die Lithografie, von Alois Senefelder erfunden, gefolgt vom Lichtdruck in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Heute gibt es weltweit nur noch drei Firmen, die Kunstdrucke in dem sehr aufwendigen Lichtdruckverfahren herstellen. In unserer Zeit wird digital reproduziert und der 3D-Drucker ist im Kommen. Erste Anfänge damit gibt es bereits und er gilt als das neue Verfahren der Zukunft. Der Begriff Kunstdruck wird inzwischen auch mit der Druckgrafik gleichgesetzt.
Bei dieser hat der Künstler selbst sein Werk von vornherein für den Druck bestimmt und eine festgelegte Anzahl an Drucken zur Veröffentlichung freigegeben. Weiterhin werden mancherorts nur digitale Reproduktionen als Kunstdrucke bezeichnet. Zudem lassen sich diese mit passenden Rahmen und Lackierungen veredeln. Der Begriff Kunstdruck ist daher nicht immer einwandfrei bestimmbar. Es geht jedoch stets darum, die Farben des Gemäldes so naturgetreu wie möglich wiederzugeben. Das ist nicht immer einfach, beispielsweise bei Mischfarben mit ihren zahlreichen Nuancen oder bei den Metallfarben Gold und Silber. Kunstdrucke sind in den meisten Fällen durchaus erschwinglich, wenn auch teurer als ein einfacher Druck in Form eines Posters. Übrigens bezeichnen viele Menschen Posterdrucke von Gemälden oder anderen Kunstobjekten ebenfalls als Kunstdruck, auch wenn das genau genommen nicht immer stimmt.
Es gibt eine Vielzahl an Drucktechniken, von denen wir hier einige kurz vorstellen wollen:
Dabei handelt es sich um eine noch junge Technik, die auch Serigrafie genannt und bei der ein Sieb als Druckform verwendet wird. Das kostengünstige Verfahren ermöglicht die Drucklegung auf unterschiedlichen Materialien.
Bei der Offset-Lithografie, einem üblichen modernen Verfahren, werden biegsame Metallplatten verwendet, die auf Walzen gedreht werden.
Verschiedene Materialien lassen sich damit bedrucken. Auch diese Herstellung ist recht preisgünstig, da rasch und in großen Mengen produziert werden kann.
Diese Produktion nutzt das moderne Tintenstrahl-Druckverfahren und wird für Papier wie auch für Leinwände eingesetzt. Es ist sehr hochwertig, dadurch langlebig und ebenfalls recht preisgünstig.
Diese Technik, erfunden von dem 2011 verstorbenen Künstler James Rizzi, nutzt zwei Ebenen: Eine komplette Grafik und eine mit Teilbereichen, sodass die gewünschte 3D-Wirkung erzielt wird. Hier werden von den Künstlern jeweils nur wenige Hundert Bilder hergestellt.
Gedruckt werden kann unter anderem auf Leinwand, Papier oder Acrylglas; auch Holz wird heute noch genutzt. Dazu kommen moderne Verbundmaterialien. Eine hochwertige Künstlerleinwand (Leinencanvas, ein strapazierfähiger Leinenstoff) zeigt eine feine Struktur und sorgt so dafür, dass der Kunstdruck dem ursprünglichen Gemälde sehr ähnlich sieht.
Das Bild wird dadurch geradezu veredelt. Papier ist die einfachste Unterlage, wobei kein einfaches Druckerpapier, sondern hochwertige Fotopapiere verwendet werden. Diese müssen allerdings aufgrund der dünnen Konsistenz in einen Rahmen gegeben oder auf einen solchen aufgezogen werden. Glänzende Oberflächen sorgen für eine wunderbare Brillanz der Farben, zeigen aber auch mehr Lichtreflexe als matte Oberflächen. Ein Druck auf Holz wird heutzutage ebenfalls noch angeboten. Er kann gerahmt oder ungerahmt sein. Die natürliche Holzmaserung sorgt für attraktive Effekte. Eine moderne Variante stellt Acrylglas dar. Es ist auch unter der Bezeichnung Plexiglas bekannt. Hochwertiges Silikon, das dafür verwendet wird, bekommt keine Risse und zeigt keine Blasen; zudem ist es sehr langlebig und das Foto, das auf Fotopapier darunter liegt, ist bestens geschützt. Unter Forex ist eine leichte Hartschaumplatte zu verstehen. Drucke auf diesem Material sind preisgünstig, allerdings immer matt und damit nicht ganz so brillant. Für den Außenbereich lohnt sich die Investition in das schwerere Material Dibond, ein Verbundmaterial aus Kunststoff, Polyethylen und Aluminium. Die Oberfläche ist matt. Zu beachten ist, dass manche Kunstdrucke mit Rahmen und andere ohne geliefert werden. Du musst daher eventuell zusätzliche Rahmenkosten einplanen. Glasbilder haben naturgemäß keinen Rahmen, Leinwandbilder sind meist auf einen Keilrahmen (nicht sichtbar) aufgezogen und besitzen daher eine stärkere Tiefe.
Qualität lässt sich nicht nur am Material und der Art des Drucks erkennen, sondern vor allem auch an Zertifizierungen und anderen Merkmalen. So kann die Auflage eines Kunstdrucks auf wenige Hundert Exemplare limitiert sein, was das von dir gewünschte Werk zu einem raren Objekt macht. Ein Echtheitszertifikat kann vom Künstler selbst vergeben werden, sodass du auf der sicheren Seite bist, einen von wenigen Kunstdrucken zu besitzen. Ist die Auflage dann auch noch handsigniert, steigt der Wert des Drucks weiter an. Zudem ist eine händische Produktion etwas anderes als eine Massenproduktion per Maschine. Lies daher die Angaben der Anbieter sorgfältig durch, denn diese sind stolz, mit solchen Merkmalen punkten zu können, und geben die Informationen dazu gern weiter.
Es sollte selbstverständlich sein, dass ein hochwertiger Kunstdruck einen besonderen Platz in deinen Räumlichkeiten erhält. Je größer er ist, umso mehr freien Raum benötigt er. Es gibt Formate zwischen DIN-A-5- und mehrteiligen, großformatigen Bildern. Die meisten Drucke sind etwa in der Größe DIN A4 und im Hoch- oder Querformat gehalten. Die Mehrteiler brauchen besonders viel Raum an der Wand, denn es sollte stets Freifläche um sie herum bleiben, damit sie perfekt zur Geltung kommen. Zudem sollten die Bilder einen Platz erhalten, an dem du sie häufig sehen kannst; entweder, weil du oft daran vorbeiläufst, oder weil du ihnen Couch oder Sessel gegenüberstellst.