Teppiche aus natürlichem Stoff sind aufgrund ihrer vielfältigen Formen und Farben flexibel einsetzbar. Am häufigsten treten sie als dekoratives Wohnzimmerelement in Erscheinung. Mit einem großflächigen Flokati aus weicher Wolle schaffst du einen sanften Übergang zwischen Flur und Erholungsecke. Ebenso ist das Esszimmer perfekt für Matten aller Art geeignet.
Hier hellst du mit einem schönen Läufer aus Sisal oder Hanf die Stimmung auf. In das Schlafzimmer passen flauschige Bettvorleger aus Wolle optimal. Platziere sie am besten vertikal vor dem Bett. Und ins Badezimmer fügen sich kleinere Matten aus harten Fäden wie Hanf ein. Du solltest sie aber vor Wasser schützen.
Der Begriff Naturfaser beschreibt natürlich hergestellte Stoffe. Normalerweise werden sie aus Zellulose gewonnen. Entsprechende Garne sind seit Jahrtausenden im Einsatz, von indigenen Gesellschaften bis zu europäischen Kulturen. Aber welche Arten existieren?
Wolle besteht aus den Haaren von Schafen oder Ziegen (Kaschmir) gewonnen. Der Stoff ist wenig anfällig gegenüber Schmutz und nimmt keine Gerüche auf. Für Knüpfwerke ein klarer Vorteil solltest du einmal versehentlich Kaffeepulver verschütten. Mit einfachem Ausklopfen auf dem Balkon wird das Gewebe zügig rein. Und Haustiere wie Hunde und Katzen lieben das Material, da es wärmende Eigenschaften besitzt.
In jüngster Zeit erfreut sich dieser Stoff großer Popularität. Es wird aus Agaven hergestellt und ist primär aus dem mittelamerikanischen Raum bekannt. Gerade im südlichen Mexiko sind die widerstandsfähigen und wärmeisolierenden Pflanzenzellen der lokalen Bevölkerung geläufig. Bei uns finden Läufer oder kreisrunde Abtreter ihren Weg in die Wohnung. Der Stoff absorbiert Flüssigkeiten problemlos. Außerdem hält er vielfältigen Belastungen stand und nutzt sich für lange Zeit kaum ab.
Noch exotischer geht es mit Kokos oder Seegras zu. Aus den Gewächsen gewonnene Weberzeugnisse sind vergleichsweise reißfest. Des Weiteren beeinflussen sie das Raumklima positiv und senken die Luftfeuchtigkeit im Zimmer. Ferner sind die natürlicherweise braunen Teppiche biologisch abbaubar.
Bereits die Wikinger sollen aus diesem Gewächs feste Seile gewebt haben. Früher wurde die Pflanze intensiv zur Fertigung von Kleidung genutzt. Das Endprodukt ähnelt in seinem Aussehen der Jute. Vor allem in ökologischer Hinsicht ist es unschlagbar.
Denn Hanf benötigt in der Herstellung nur wenig Pflanzenschutzmittel und Wasser.
Achte beim Kauf auf den Produktionsprozess der Naturfasern. Aufschluss über ein vergleichsweise faires und schonendes Verfahren geben dir Gütesiegel aus der Branche. Prominente Beispiele wie der Blaue Engel, der Emicode oder Goodweave bescheinigen den Erzeugern die Einhaltung sozial-ökologischer Kriterien. Unter anderem zahlen sie faire Löhne oder verwenden umweltverträgliche Färbemittel. Obendrein solltest du dich auf der Internetseite des Händlers erkundigen. Gerade im Ethno-Bereich stammen unzählige Knüpfwerke aus Näher-Kollektiven oder von Kleinunternehmern, so etwa Woll- oder Sisalerzeugnisse aus dem Süden Mexikos. Im asiatischen Bereich existieren zudem Schutzmaßnahmen gegen Kinderarbeit.
Auch das ist ein wichtiger Aspekt, da letztere bedauerlicherweise noch immer verbreitet ist. Die umweltfreundliche Herstellung der Produkte ist hauptsächlich im Manufakturbereich gegeben. In kleinen Betrieben arbeiten traditionelle Weber, welche das Garn von Hand waschen und mit natürlichen Färbemitteln wie Beeren oder Nüssen kolorieren. Handgefertigte Arbeiten benötigen Wochen in der Produktion und sind von Natur aus emissionsarm. Selbstverständlich wird auch in vielen Fabriken umweltschonend produziert. Informationen darüber erhältst du durch die erwähnten Siegel oder direkte Nachfragen beim Kundensupport.
Ob Läufer, Bettvorleger, Perser oder Brücken (wie kleine Teppiche ebenfalls genannt werden): Gewebe aus Naturmaterial ist gemeinhin pflegeleicht und erfordert kaum Reinigungsmaßnahmen. Befreie es alle zwei bis drei Wochen im Freien mit einem Ausklopfer von Staub, Haaren und anderen Verunreinigungen. Ebenso sinnvoll ist regelmäßiges Absaugen. Bei Wollprodukten kannst du zudem spezielle Sprays benutzen. Letztere sprühst du sanft in die Matte ein, lässt sie einige Zeit einwirken und saugst im Anschluss ab. Mit dem gleichen Prinzip arbeiten im Fachhandel erhältliche Puder.
Hast du dich bereits für ein Modell entschieden?
Bleibt noch die Frage, wie es sich geschickt in Szene setzen lässt. Beim Zusammenspiel von Naturfasern und Dekoration steht die gesamte Stil- und Farbpalette zur Verfügung. Stilistisch harmonieren gewebte Waren mit einer Vielzahl moderner Einrichtungsweisen. Nachfolgend ein paar Vorschläge.
Schöne Effekte erzielst du mit weißer oder hellbrauner Wolle im Boho-Stil. Sie bildet einen hervorragenden Übergang von eher dunklen Böden zu hellen Holzmöbeln. Setze den Teppich in die Mitte des Wohnzimmers, sodass er das Sofa spielerisch umrahmt. Platziere im Hintergrund sogleich Keramikvasen oder Körbe aus Rattan, um stimmige Bilder zu kreieren. Für winzige Ecken im Wohn- oder Schlafzimmer kommen im Übrigen hellbraune Exemplare infrage. Holzkisten oder kleine Abstelltische ergänzen sie ideal.
Der skandinavische Stil verwendet sehr gerne Bodenmatten. In der Regel machst du mit weißer Wolle nichts falsch. Typischerweise herrscht in diesem Stil eine eher dezente Dekoration vor. Im Wohnzimmer hellen Brücken dunkle Räume auf und unterstreichen das Wohlfühlambiente. Um den Esszimmertisch zu unterstreichen, greifst du beispielsweise auf Läufer mit simplen Zickzackmustern zurück.
Im eher rustikalen Landhausstil setzt du ganz auf Massivholz, Kamine, luftige Räume, Keramik und Blumen. Größere Auslegeware präsentiert sich bestens im Schlafzimmer oder im Salon. Probiere es einmal mit Blumenmustern oder setze auf einfache Linien oder Quadrate. Sie fügen sich schön in das Gesamtbild mit weißen oder braunen Hölzern, Windlichtern und Blumenvasen ein. Wie du siehst, steht dir mit Naturfaserteppichen die ganze Welt offen. Wechsle zwischen unterschiedlichen Arten und spiele mit den Positionen im Raum. Das sorgt für ein schönes Wohnumfeld.