Shaggyteppiche haben eine Mindestflorlänge ab 1,5 cm, überwiegend jedoch um die fünf Zentimeter. Durch diese langen Fasern ergibt sich im Unterschied zu anderen Hoch- oder Langflorteppichen ein weiches Fußgefühl. Dieses stammt auch daher, dass der Untergrund der Knüpffäden nicht gefilzt, sondern nur gewebt ist. Zum Beispiel wird dieser Untergrund bei einem Flokati-Teppich erst gewebt, dann fest verfilzt. Ebenfalls ist ein Merkmal des Shaggyteppichs seine Machart aus tierischer Wolle oder Pflanzenfasern. Sorgfältig werden pflanzliche Rohstoffe vor dem Einknüpfen gereinigt, gekämmt und farblich für die zahlreichen Designvarianten vorbereitet. Da die Knüpftechnik mit langem Flor keine allzu enge Knüpfung zulässt, sind Shaggys wunderbar griffig an den Füßen, allerdings weniger fest als andere Teppichvarianten.
Shaggyteppiche aus Naturfasern haben einen Untergrund aus Leinen, Hanf oder Bambusfasern in grober Webtechnik. In die einzelnen Stege werden lange Knüpffäden aus Baumwolle geknüpft. Typisch für die Oberflächenstruktur dieser besonderen Art von Langflorteppichen ist ein gekräuseltes Aussehen des Flors. Dieser entsteht durch eine besondere Aufbereitung der Garne mit dem Verfahren der Texturierung. Allerdings erkennst du einen Unterschied zwischen geknüpften Naturfasern oder Kunstfasern.
Kunstfasern werden gekräuselt, bevor sie eingeknüpft werden. Dadurch fühlen sie sich noch weicher an und sehen auch so aus. Ein Schwachpunkt dieser Art von Luxusteppichen ist die gute Feuchtigkeitsaufnahme. Dadurch musst du ihn gut vor nassen Flecken oder Feuchtigkeit in der Raumluft schützen.
Lange Wohnfreude hast du an deinem Shaggyteppich, wenn er ausreichend groß, nach deinem Geschmack langflorig und strapazierfähig ist. Achte dafür bei der Auswahl vor allem auf die folgenden Kriterien:
Der Shaggy unter deinem Teppich würde von aufgestellten Möbeln buchstäblich erschlagen werden. Dagegen sieht ein kleiner Shaggyteppich in einem großen Wohnzimmer verloren aus und reicht vor einer Wohnlandschaft oft nicht bis an die Füße. Ideal ist eine Teppichgröße, die wenige Zentimeter Bodenfläche nach allen Raumseiten offen lässt, jedoch mindestens zwei Drittel der freien Raumgröße bedeckt. Beachte wegen des langen Flors auch unterschiedliche Florhöhen, zum Beispiel an einem Auslegeort vor Innen- oder Terrassentüren.
Klassische Shaggyteppiche sind quadratisch oder langgezogen rechteckig. Für einen Flur kann ein langes Rechteck perfekt sein, während vielleicht ein runder Langflorteppich deinem Esszimmer eine besonders gemütliche Ausstrahlung verleiht. Farblich überwiegen helle Varianten, die den Naturtouch zum Beispiel eines Flokati-Teppichs imitieren. Moderne Modelle können marmoriert, schwarz-weiß oder in den kräftigen, bunten Farben des Retrostils der 1970er Jahre designt sein.
Je länger der Flor, desto geringer ist häufig die Knüpfdichte von Shabbyteppichen. Dies bedeutet, dass die Schmutzempfindlichkeit und Abnutzung mit abnehmender Knüpfdichte stärker werden können. Lege deshalb in viel begangenen Räumen besser Modelle mit einem Flor unter fünf und über zwei Zentimetern aus, im Schlaf- oder Wohnzimmer gerne solche um oder über fünf Zentimeter. Betrachte im Vergleich auch die Knüpf-Unterseite. Sie ist besonders langlebig, wenn sie aus dickem Webgarn von Leinen, Hanf oder Bambus besteht.
Die Reinigung von Shaggyteppichen kann etwas knifflig sein. Absaugen entfernt die meisten trockenen Verschmutzungen. Zusätzlich kannst du deinen Langflorteppich gelegentlich im Freien über eine Wäscheleine hängen und kräftig mit einem Teppichklopfer aus Weidenruten ausklopfen. Besonders gründlich ist die Klopfmethode im Winter, wenn du den Kuschelteppich mit dem Flor nach unten im frischen Schnee säuberst. Eine nasse Reinigung ist bei vielen Naturmaterialien nicht vom Hersteller empfohlen. Kunstfasern passen bis zu einer gewissen Teppichgröße in deine Waschmaschine, jedoch nur bei Kaltwäsche und ohne Schleudern. Die Trocknung ist allerdings häufig eine Herausforderung.
Deshalb genügt es häufig, einmal jährlich dein gutes Stück einem professionellen Dienstleister für eine Grundreinigung anzuvertrauen.
Urgemütliche Shaggyteppiche in hellen Farben kannst du wunderbar zu einer Wohnlandschaft mit kühlen Lederbezügen als flauschigen und einladenden Kontrast kombinieren, zum Beispiel Beige zu Braun oder Weiß zu Schwarz. Dem hochwertigen Langflorteppich zuliebe sind allzu weiche oder schwache Farbübergänge optisch ungünstig. Im Esszimmer ist dein Shaggyteppich weniger Tritten als vielmehr Speisekrümeln und Saftflecken ausgesetzt. Diese entfernst du leichter aus einem Modell mit einem dichteren Flor unter fünf Zentimetern. Kleine Unglücke fallen in stark gemusterten oder marmorierten Varianten weniger auf. Zum Beispiel unter dem Esszimmertisch schenkt er dir und deinen Angehörigen das gleiche, wohlige Fußgefühl. Zu Flureinrichtungen empfehlen sich Shaggyteppiche in gedeckten Farben wie Grau, Hellbraun oder Pastellgrün. Der Flor sollte wegen der häufigen Trittbelastung fest und nicht über fünf Zentimeter messen, besser unter drei Zentimeter. In Kinderzimmern ist die Machart als Spielteppich nicht geeignet, sehr wohl aber als Aufsteh-Wohlfühl-Extra direkt vor dem Kinder- oder Jugendbett.
Hochkonjunktur hatten Shaggyteppiche im europäischen Raum in den 1970er Jahren. Allerdings lassen sie sich wunderbar zu folgenden trendigen Stilrichtungen ergänzen:
Bereits ein kleiner, runder Shaggyteppich wertet nostalgische Einrichtungen nach historischen Vorbildern auf. Er sollte sich farblich an den Hauptmöbeln orientieren, im Wohnzimmer eher an deiner Wohnlandschaft. Modelle auf Parkett sollten keine Muster haben, um Ruhe im Raum zu schaffen. Auf Dielen oder Böden aus Naturstein kannst du mit weichen Wellen-Knüpfmustern oder marmorierten Varianten die Ruhe der Verlegemuster ausdrücklich auflockern.
Der Industrial Stil lebt von Farben der historischen Vorbilder, darunter Betongrau, goldfarbenes Messing oder kühles Eisen. Entsprechend gut fügen sich in solche Wohnstile schwarz-weiße, graue oder cremefarbene und rostbraune Shaggyteppiche ein. Deutlich heller und nur wenig gemustert wählst du am besten Modelle, passend zum Shabby Chic deiner Möbel. Weiß, beige oder pastellfarbene Designs sind ideal als Ergänzung.
Retro im Stil der schrillen 1970er Jahre ist geprägt von verschlungenen, auffallend kontrastfarbigen Mustern. Shaggyteppiche waren damals in knallbunten Farben äußerst beliebt, zum Beispiel Retro-Orange, hellem Grün oder Braun mit Beige. Achte bei Einrichtungen im Purismus neben der Farbwahl in Weiß, Schwarz-Weiß oder Grau vor allem auf die Form. Ein runder Shaggy lockert die Strenge des Purismus auf, passt aber eher unter Tische als vor Wohnlandschaften.