Der Korb einer Gabione besteht aus Gittern aus witterungsbeständigem, verzinktem oder galvanisiertem Stahl. Stabile Verbindungen zwischen den Stahlbauteilen bilden C-Ringe oder Klemmen, Spiraldraht oder Schweißnähte an den Ecken und Kanten. Bei der Montage als Terrassentrennwand sorgen Stützpfosten aus Stahl, auf die die Drahtgitter geschraubt werden, für einen sicheren Stand. In den Korb werden Natursteine, Ziegel oder Betonquader, Holzscheite oder eine Mischung aus recycelten Baumaterialien wie Betonabbruch und Glas eingefüllt. Das Füllmaterial wählst du passend zum Gartendesign aus. Holz bietet sich in einem Naturgarten an. Ebenso gut passt eine Füllung mit Natursteinen in die naturnahe Gartengestaltung.
Hübsche Muster entstehen, wenn du verschiedenfarbige Steine in Schichten einfüllst. In einem Garten, der modern mit Bänken und Pflanzkübeln aus Beton gestaltet ist, sieht eine mit Betonsteinen gefüllte Gabione gut aus. Glänzende Effekte schaffen in zierenden Gabionensäulen bunte Glassteine. Den gestalterischen Freiheiten sind beim Befüllen des Drahtkorbs oder der Säule keine Grenzen gesetzt.
Ursprünglich beschränkte sich die Verwendung von Gabionen auf den Straßenbau. Sie dienten der Befestigung von Böschungen und dem Lärmschutz entlang stark befahrener Straßen. Erst nach und nach entdecken Gartenbesitzer die Vorzüge der einfach zu errichtenden Steinmauern mit Metalleinfassungen für gestalterische Zwecke. Ein entscheidender Vorteil von Gabionen liegt in ihrer vielseitigen Verwendbarkeit. Mit relativ geringem Aufwand sind daraus robuste Wände zu errichten, die lange halten, einen optimalen Sichtschutz bieten und Geräusche abschirmen. Eine Kombination aus mehreren Gabionen ergibt, in einer Reihe aufgestellt, einen Zaun als Abgrenzung zum Nachbargrundstück oder zur Straße hin. Schön sieht es aus, wenn die gefüllten Drahtkörbe beim Zaunbau mit anderen Elementen kombiniert werden. Dafür kommen Paneele aus Holz, Metall oder Kunststoff in Betracht, die du in gleichmäßigen Abständen zwischen die Gabionen setzt. Als Stützmauern kommen Gabionen in Hanglagen im Garten zum Einsatz, um Erosion nach Regenfällen zu verhindern.
Beim Einsatz zur Hangsicherung sind die Gabionen fest einzubetonieren und die Steine sind darin dicht zu legen, um eine Stützmauer mit einer ausreichenden Tragkraft zu erhalten. Als dekorative Elemente im Garten dienen schlanke Gabionensäulen. Die eckigen oder runden Säulen sind beispielsweise mit bunten Glassteinen befüllt eine tolle Zierde auf dem Rasen. Gruppierst du mehrere Säulen in unterschiedlichen Höhen und versiehst du sie mit einer dekorativen Deckplatte, kannst du darauf Gefäße mit Zierpflanzen oder Skulpturen aus Stein, Metall oder Holz stellen. In der modernen Gartengestaltung kommen Materialien wie Naturstein, Beton und Cortenstahl zum Einsatz. Kombiniert mit Gabionen, deren Füllung optisch mit dem Gartendesign harmoniert, lassen sich gemütliche Sitzbereiche gestalten. Niedrige Gabionen werden mit einer Auflage aus Holz selbst zur bequemen Sitzbank.
Stellst du die Gabionen als Einfriedung des Grundstücks, als Abgrenzung einzelner Gartenbereiche oder als Sichtschutz auf der Terrasse auf, reicht es aus, die Grasnarbe fünf Zentimeter tief abzutragen und nur für die Befestigungspfosten ein 80 Zentimeter tiefes Punktfundament zu legen. Du betonierst in diesem Fall also nur die Pfosten ein. Ein komplettes Fundament legst du dagegen, wenn du Gabionen im Garten zur Hangsicherung einsetzt. Denn hier muss sie sehr solide stehen, um das Abrutschen des Erdreichs am Hang zu verhindern. Einen sicheren Halt geben Betonfundamente.
Gabionen mit maximal einem Meter Höhe stehen in der Regel auf einem Schotterfundament sicher genug. Das Aufstellen von kleinen Gabionen zu rein dekorativen Zwecken gehört zu den einfacheren Bauvorhaben im Garten. Geht es jedoch um die Errichtung von hohen Zäunen entlang der Grundstücksgrenze, von Trennwänden im Garten oder Sichtschutzwällen auf der Terrasse, ist es ratsam, damit einen fachkundigen Betrieb des Garten- und Landschaftsbaus zu beauftragen. Besonders zu empfehlen ist die Unterstützung durch Experten, wenn es um eine solide Hangsicherung geht.
Gabionen überdauern bis zu 50 Jahre als Einfriedung oder Zierelement im Garten. Um sie ansehnlich zu halten, führst du regelmäßig Schritte zur Reinigung und Pflege durch. Laub, Grasschnitt und Teile von Pflanzen, die sich in der Füllung der Gabionen verfangen, entfernst du regelmäßig per Hand oder mit einem Laubsauger. Verbleibt das organische Material in der Gabione, bildet sich Schlamm und unerwünschtes Pflanzenwachstum zwischen dem Füllmaterial wird unter Umständen angeregt.
Zwischen den Steinen wachsendes Moos und andere Pflanzen entfernst du regelmäßig, damit ihre Wurzeln keine Schäden anrichten beziehungsweise sich Pflanzen entlang der Außenseiten der Gabionen nicht unkontrolliert ausbreiten. Für einen sicheren Stand der Gabione ist es entscheidend, dass das Füllmaterial gleichmäßig darin verteilt ist. Um Einschränkungen in der Stabilität oder nachträgliche Umschichtungen zu vermeiden, ist es empfehlenswert, die Befüllung des Drahtkorbs von Anfang an einem Fachbetrieb für Landschaftsbau zu übertragen. Sind nach einem Unwetter die Steine oder das sonstige Füllmaterial umzuschichten oder möchtest du die Gestaltung der Gabione durch einen Austausch des Füllmaterials ändern, sind Fachkräfte dabei hilfreich. Kontrolliere das Gestell der Gabione regelmäßig auf Beschädigungen. Zeigen sich Risse oder Brüche oder lockern sich Verbindungen an den Ecken und Kanten, gefährdet dies die Stabilität der Gabione. Beschädigungen sind daher sofort zu reparieren. Bei größeren Schäden kann der Austausch einzelner Bauteile oder der ganzen Gabione erforderlich sein. Ziehe bei Beschädigungen schnell einen Experten zurate, um eine Gefährdung durch einen Einsturz der Stahlkonstruktion zu verhindern.
Hinsichtlich der Genehmigungspflicht von Garteneinfriedungen bestehen in den Bauordnungen der einzelnen Bundesländer unterschiedliche Regelungen. Ab einer bestimmten Höhe der Gabione, die je nach den landesrechtlichen Vorschriften zwischen 1,20 Meter und 1,80 Meter liegt, ist eine Baugenehmigung zur Aufstellung der Gabione erforderlich. Kommunen haben die Möglichkeit, die Zulässigkeit von Gabionen als Garteneinfriedung durch eine Satzung einzuschränken. Festsetzungen im Bebauungsplan für das Grundstück können die Höhe und Beschaffenheit von Einfriedungen reglementieren. Da Gabionen aufgrund ihrer kühlen Optik vielerorts kritisch gesehen werden, ist nicht auszuschließen, dass ihre Verwendung bauplanungsrechtlich geregelt wird. Erkundige dich daher am besten vorab bei der zuständigen Behörde, ob die Aufstellung der Gabione bauplanungsrechtlich und bauordnungsrechtlich zulässig ist und falls ja, unter welchen Voraussetzungen.