Eine Klappleiter besteht aus zwei oder mehreren Leiterelementen, die über ein Gelenk miteinander verbunden sind. Diese Art von Dachleiter ist als Steh- und Anlegeleiter für Dacharbeiten aller Art einsetzbar. Vorteilhaft an diesem Modell ist der praktische Klappmechanismus, mit dem die Leiter ein kompaktes Transportmaß aufweist und sich bei Nichtnutzung platzsparend verstauen lässt. Neben der herkömmlichen Ausführung stehen Klappleitern mit Teleskopfunktion zur Verfügung.
Als höhenverstellbare Anlegeleiter ist diese Ausführung ein multifunktionales Arbeitsgerät, das mithilfe von ausziehbaren Holmen auf verschiedene Höhen einstellbar ist.
Wenn es um das Arbeiten in unterschiedlichen Höhenlagen geht, punktet dieses Leitermodell aufgrund eines arretierbaren Schiebesystems mit Vielseitigkeit. Dabei handelt es sich um eine ausziehbare Anlegeleiter, welche aus zwei oder mehreren Segmenten besteht. Diese Konstruktion ermöglicht eine variable Verstellung der Leiter auf verschiedene Arbeitshöhen. Je nach Modell sind Schiebeleitern aus Aluminium oder Stahl gefertigt und auf eine Länge von zehn Metern oder mehr konzipiert.
Besonderen Bedienkomfort bieten Seilzug-Schiebeleitern, bei denen die Höhenverstellung mithilfe eines reißfesten Seilzugs erfolgt. Diese Leitern erreichen eine Höhe von mehr als 16 Metern und sind mit einem Sicherheitshaken gegen Verrutschen gesichert.
Eine Anlegeleiter ist die simpelste Form der Dachleiter, welche sich aus zwei Holmen mit befestigten Sprossen zusammensetzt. Erhältlich sind Anlegeleitern in unterschiedlichen Längen und Materialbeschaffenheiten wie Holz, Aluminium, Stahl oder Vollkunststoff. Die Vorteile gegenüber anderen Dachleitern ergeben sich auf dem einfachen Aufbau und der Leichtbauweise. Infolgedessen ist die Anlegeleiter sofort einsatzbereit und lässt sich bei wechselnden Arbeitsorten unkompliziert transportieren. Allerdings gilt es beim Aufstellen einer Anlegeleiter auf einen stabilen und rutschfesten Untergrund sowie auf einen Anstellwinkel zwischen 65 und 75 Grad zu achten.
Die als Kaminfegerleiter bekannte Dachleiter ist für eine dauerhafte Montage auf dem Dach vorgesehen und erleichtert den Zugang zum Schornstein.
Gleichzeitig ermöglicht die rechtwinklig zum First fixierte Leiter Hausbesitzern und Dachdeckern ein sicheres Arbeiten in der Dachschräge. Die Montage kann bei einer Dachneigung von 20 bis 75 Grad in Deutschland verpflichtend sein und erfolgt mithilfe von Einhängehaken und Sicherungsklemmen. In den meisten Fällen ist eine Kaminfegerleiter mit sechs bis acht Sprossen bestückt. Lange Ausführungen sind mit bis zu 18 Sprossen ausgestattet und verfügen oftmals über einen Firstbügel, mit dem die Leiter an der obersten Dachkante fixierbar ist. Neben der traditionellen Form aus Buchenholz sind stationäre Dachleiter aus korrosionsbeständigem Aluminium gefertigt und stehen in zahlreichen Farben für eine optisch diskrete Positionierung zur Auswahl.
Da das Arbeiten auf dem Dach in jeglicher Form ein hohes Gefahrenpotenzial birgt, steht die Sicherheit an erster Stelle. Umso wichtiger ist es, beim Kauf einer Dachleiter ausschließlich auf hochwertige Qualitätsprodukte zu setzen, die den geltenden Sicherheitsanforderungen und Normen entsprechen. Grundsätzlich ist eine TÜV-Zertifizierung in Kombination mit dem GS-Zeichen ein wichtiges Sicherheitsmerkmal. Im Hinblick auf die Sprossen gilt es, auf geriffelte oder profilierte Trittflächen zu achten. Somit ist gewährleistet, dass die Sohle deiner Arbeitsschuhe bei trockenen und nassen Witterungsverhältnissen zuverlässig an den Leitersprossen haftet. Des Weiteren ist bei Anlegeleitern ab einer Länge von drei Metern eine Standverbreiterung in Form einer Quertraverse gemäß der europäischen Sicherheitsnorm DIN EN 131 vorgeschrieben. Auch gummierte Leiterschuhe dürfen bei einer Anlegeleiter nicht fehlen. Speziell bei einer fest installierten Dachleiter aus Holz solltest du vorab sicherstellen, dass diese aus astfreiem Massivholz gefertigt und wasserfest verleimt ist.
Dieses Material kommt am häufigsten für die Herstellung von Dachleitern zum Einsatz.
Aluminium zeichnet sich durch eine strapazierfähige Beschaffenheit aus und bietet trotz der geringen Dichte ein hohes Maß an Stabilität. Da es sich um ein Leichtmetall handelt, weisen Aluminiumleitern ein geringes Eigengewicht auf und lassen sich aufgrund dessen komfortabel transportieren. Abgesehen von der langen Lebensdauer ist die hohe Witterungsbeständigkeit ein weiterer Vorteil von Aluminiumleitern. In Anbetracht dessen, dass Aluminium keine Eisenanteile besitzt, brauchst du dir, um Korrosion keine Sorgen zu machen.
Leitern aus Holz sind die klassische Form einer Dachleiter und erfreuen sich im Dachdeckerhandwerk einer großen Beliebtheit. Qualitätsprodukte dieser Kategorie bestehen aus mehrlagigem Schichtholz oder aus langlebigem Massivholz. Das kostengünstige Material punktet ähnlich wie Aluminium mit einem geringen Eigengewicht und ist ein zuverlässiger Begleiter bei deinen Dacharbeiten. Jedoch können Feuchtigkeit und dauerhafte Sonneneinstrahlung im Gegensatz zu Aluminium zu Verformungen und einem schnelleren Verschleiß führen. Demnach sollte die Leiter vorab mit einer feuchtigkeits- und witterungsbeständigen Lackierung versiegelt sein. Wenn du gleichermaßen von den Vorteilen beider Materialien profitieren möchtest, stellen Kombiprodukte eine interessante Option dar.
Für sicheres und unfallfreies Arbeiten sollte die Dachleiter eine ausreichende Traglast aufweisen. Bei guten Dachleitern beträgt die maximale Belastbarkeit, unabhängig davon, ob es sich um Aluminium oder Holz handelt, 150 bis 200 kg. Die Traglast errechnet sich aus deinem Körpergewicht und dem Gewicht der Arbeitsmaterialien, die du mit auf die Leiter nimmst.
Entscheidest du dich für eine Aluminiumleiter, ist der Griff zu einem Modell mit Drei- oder Vierkantsprossen und stoßfesten Strangpressprofilen empfehlenswert. Bei Holzleitern sorgen Trittsprossen mit Mehrfachverschraubung und Sicherheitsmuttern für zuverlässige Stabilität. Idealerweise stammt die Dachleiter aus deutscher Fertigung, wobei der Hersteller eine Garantie von mindestens zehn Jahren anbietet.
Die Montage von stationär installierten Dachleitern erfolgt nach den Vorgaben der DIN EN 517 der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). Demzufolge müssen zwei Sicherheitsdachhaken für die Fixierung einer Dachleiter zum Einsatz kommen. Diese bestehen aus verzinktem Stahl oder korrosionsfestem Edelstahl und sind verschraubbar oder in der Konterlattung der Dachkonstruktion einhängbar. Als Einhängepunkte dienen die unterste Sprosse sowie die zweite Sprosse von oben. Um ein Aushebeln oder seitliches Verschieben der Leiter zu verhindern, lässt sich an dem Dachhaken ein zusätzlicher Fixierungshaken als Aushebesicherung montieren. Für den gelegentlichen Gebrauch einer Dachleiter bietet sich die Fixierung per Firsthaken an. Bei diesem Sicherungssystem ist die Leiter mit einem massiven Stahlbügel verschraubt und am Dachfirst arretiert. Hierbei gilt es zu beachten, dass ein Firsthaken keine dauerhafte Montagelösung darstellt. Besonders bei festinstallierten Dachleitern sollte eine jährliche Inspektion erfolgen, um die mechanischen Bestandteile auf ihre Funktionalität zu überprüfen. Die Inspektion muss eine sachkundige Person nach den Vorschriften der DGUV durchführen. Dabei richten sich die Prüfintervalle nach dem Nutzungsgrad der Leiter. Für häufig genutzte Dachleitern ist eine jährliche Prüfung empfohlen. Bei seltenem Gebrauch ist eine zweijährige Prüfung ausreichend.