Eine Infrarotkabine, auch Infrarotsauna oder Wärmekabine genannt, ist eine Alternative zur klassischen Sauna. Dabei handelt es sich um eine Holzkabine mit eingebauten Infrarotstrahlern. Anders als bei einer herkömmlichen Sauna, bei der die Erwärmung des Körpers über heiße Luft erfolgt, dringen bei dieser Variante infrarote Strahlen ins Hautgewebe ein und erzeugen eine angenehme Tiefenwärme. Hierbei entstehen Temperaturen zwischen 35 und 60 Grad Celsius. Somit fällt die Temperierung im Vergleich zu einem konventionellen Schwitzraum, in dem 70 bis 100 Grad herrschen, deutlich geringer aus. Die wohltuenden Strahlen haben keinen Einfluss auf die Luftfeuchtigkeit, wodurch eine Infrarotkabine die erste Wahl für Personen mit Herz- und Kreislaufbeschwerden ist. Zusätzlich fördern die IR-Strahlen, welche für das menschliche Auge unsichtbar sind, den Blutfluss und erwirken eine Reihe von positiven Effekten für die Gesundheit. Auch bei Muskel- und Gelenkschmerzen sowie bei Arthritisbeschwerden kann das Schwitzen mit Infrarotwärme zur Linderung führen.
Aus diesem Grund erfreuen sich Infrarotkabinen im Wellness- und Medizinbereich einer großen Beliebtheit und stehen zunehmend bei Privatleuten hoch im Kurs. Zudem punkten Infrarotsaunen mit geringeren Betriebskosten und kurzen Aufheizzeiten.
Infrarotkabinen sind hervorragend für die Installation in Innenräumen geeignet.
Da die Wärmebildung ohne Feuchtigkeit erfolgt, geben die Kabinen keinerlei Dampf ab. Dementsprechend besteht für den Aufstellungsraum kein Risiko für Feuchtigkeitsschäden oder Schimmelbildung. Je nach Größe der Räumlichkeiten stehen Infrarotkabinen in unterschiedlichen Abmessungen zur Auswahl. Platzsparende Exemplare stehen ab einem Quadratmeter zur Verfügung. Wenn die gleichzeitige Nutzung von zwei oder mehreren Personen vorgesehen ist, empfiehlt es sich, zu einem Modell mit zwei Quadratmetern oder mehr zu greifen.
Eine Außensauna mit Infrarot bietet vitalisierende Wärme zu jeder Jahreszeit. In diesem Bereich bietet der Markt unterschiedliche Formen und Designstile. Neben der klassischen Kabinenform ist eine Outdoor-Sauna mit Infrarot als Häuschen mit Spitzdach sowie als Fass- oder Iglu-Form erhältlich. Dabei kommen wetterfeste Materialien mit langlebiger Beschaffenheit zum Einsatz.
Vor allem Zedernholz ist ein beliebtes Material, das aufgrund der ätherischen Öle antibakterielle Eigenschaften aufweist und sich entzündungshemmend auf den Körper wirkt.
Viele Saunaliebhaber bevorzugen eine Heimkabine als entspannenden Ausgleich zum Arbeitsalltag. Da die kompakt gebauten Saunakabinen wenig Platz einnehmen, lassen sie sich problemlos in einer Mietwohnung aufstellen. Alternativ kommen große Kabinen für die Installation im eigenen Haus oder im heimischen Garten infrage. Lediglich eine haushaltsübliche Steckdose mit 230 Volt ist für den Betrieb erforderlich. Ähnlich unkompliziert gestaltet sich die Montage. Je nach Hersteller sind die meisten Modelle mit einem intelligenten Klicksystem ausgestattet, womit die Kabine in wenigen Schritten aufgebaut und einsatzbereit ist. Je nach Fabrikat sind exklusive Funktionen wie LED-Farblichteffekte oder eine Multimedia-Ausstattung integriert. Darüber hinaus sind Infrarotkabinen in Gesundheits- und Wellnesszentren sowie in medizinischen Behandlungseinrichtungen zu finden. Für den gewerblichen Sektor sind große Familienkabinen für bis zu sechs Personen ideal geeignet.
Grundsätzlich wirkt sich die regelmäßige oder tägliche Nutzung einer Infrarotkabine in vielerlei Hinsicht positiv auf Körper und Geist aus. Die tief in das Hautgewebe eindringenden Infrarotstrahlen lösen Muskelverspannungen und verklebte Faszienstrukturen. Vor allem Sportler können durch die Bestrahlung das Abheilen von Muskelkater beschleunigen und Regenerationsprozesse ankurbeln.
Zusätzlich regt Infrarotlicht den natürlichen Metabolismus an und unterstützt die Ausscheidung von toxischen Stoffen. Diese Art der Entgiftung entlastet die Leber und beseitigt Viren und Mikroben. Des Weiteren wirkt Infrarot stimulierend auf das Zellwachstum und verbessert die Sauerstoffaufnahme und die Durchblutung. Auf mentaler Ebene sorgt die Ausschüttung von Serotonin sowie das Herabsenken von Stresshormonen wie Cortisol und Adrenalin für ein gesteigertes Wohlbefinden. Ebenso verschaffen Infrarotstrahlen Linderung bei Atemwegs- und Hauterkrankungen. Wie tief die Strahlen in das Hautgewebe eindringen, hängt von der Art der Strahlung ab. Während kurzwellige IR-A-Strahlen eine Eindringtiefe von vier bis fünf Millimetern aufweisen, dringen mittelwellige IR-B-Strahlen zwei Millimeter in die Haut ein. Langwellige IR-C-Strahlen durchdringen mit einer Tiefe von einem Millimeter die oberen Hautschichten.
Beim Kauf einer Infrarotkabine ist das passende Stellmaß ein entscheidendes Kriterium. Für kleine Räume sind Modelle bis zu zwei Quadratmetern empfehlenswert. Bestehen aufgrund großer Räumlichkeiten keine platztechnischen Einschränkungen, bieten sich Kabinen mit bis zu drei Quadratmetern an. Außerdem sollte die Raumhöhe mindestens zwei Meter betragen.
Entsprechen die zur Auswahl stehenden Abmessungen nicht den persönlichen Vorstellungen, bieten bestimmte Hersteller individuelle Maßanfertigungen an. Je nach Raumkonzept und persönlichem Geschmack kommen unterschiedliche Bauformen infrage. Somit besteht die Wahl zwischen platzsparenden Eckkabinen und Standardkabinen mit Front- oder Seiteneinstieg. Zusätzlich kannst du dich zwischen Voll- und Teilverglasung entscheiden.
Infrarotkabinen sind ausschließlich aus pflegeleichtem Holz gefertigt, das mühelos hohen Temperaturbelastungen standhalten kann. Zu den häufigsten Holzarten zählen Eiche, Fichte, Hemlock-Tannenholz und Zeder. Im Allgemeinen sollen in puncto Materialbeschaffenheit Qualität und Langlebigkeit unabhängig vom Preissegment im Vordergrund stehen. Da Infrarotkabinen auf eine Nutzungsdauer von zehn Jahren und mehr ausgelegt sind, gilt es den Kauf als langfristige Investition zu betrachten. Die langlebigste und stabilste Holzart, die sich am besten für Infrarotkabinen eignet, ist rotes Zedernholz. Ein hohes Maß an Stabilität sowie eine ausgeprägte Resistenz gegenüber Bakterien und Pilzen verleihen dem Holz eine robuste Qualität.
Ein maßgebender Faktor für ein erholsames Saunaerlebnis sind die eingebauten Strahler. Die optimale Lösung für intensive Wärme stellen Vollspektrumstrahler dar. Diese decken im Gegensatz zu Punkt- oder Flächenstrahlern die komplette Bandbreite an Infrarotstrahlen in einem ausgewogenen Verhältnis ab. Als günstigste Option bietet der Markt IR-Kabinen mit Keramikstrahlern. Da diese Heizstäbe keine optimale Wärmeverteilung erzeugen, solltest du von dieser Variante Abstand nehmen.
Die ordnungsgemäße Anwendung hängt in erster Linie von dem persönlichen Erfahrungsstand ab. Obwohl die Bestrahlung mit Infrarot keine negativen Effekte nach sich zieht, kann eine Sitzung, die zu lange dauert, zu Überhitzung, Dehydration oder Hautreizungen führen. Aus diesem Grund solltest du dich als Anfänger mit einer kurzen Anwendungsdauer von maximal 15 Minuten an die Belastung herantasten. Auch bei der Wahl des Temperaturniveaus ist die niedrigste Stufe als Einstieg ratsam. Bei erfahrenen Saunagängern beträgt eine typische Sitzungsdauer mit voller Strahlenintensität 20 bis 30 Minuten. Mit einer reduzierten Intensität von beispielsweise 50 % lässt sich die Anwendungsdauer auf 45 bis 60 Minuten verlängern. Jedoch spielt die Art der Strahlung eine entscheidende Rolle. Bei kurzwelligen IR-A-Strahlen gilt es aufgrund der tiefgehenden Wirkung eine Anwendungszeit von 30 Minuten nicht zu überschreiten. Vor oder während der Sitzung solltest du ausreichend Wasser trinken, um eine Dehydration zu vermeiden und um einen optimalen Abtransport von Abfallstoffen zu gewährleisten.