Vinylboden wird als Planken oder Fliesen in mehreren Millimetern dicken Schichten aus PVC hergestellt. Auf der Rückseite befindet sich entweder eine Klebeschicht oder seitlich ein Klicksystem. Beim Kleben sind kleine Muster ebenso möglich wie großflächige Verlegungen als Stein-, Holz- oder Teppichimitat. Beim Klicken entsteht eine Optik, vergleichbar mit Laminat. Bei der Auswahl unterschiedlicher Vinylarten kannst du Belastungsklassen zwischen privat und industriell auswählen. Generell ist der Verschleiß solcher Böden gering und eine Beschädigung durch mechanische Belastungen unwahrscheinlich.
Die Struktur einzelner Planken und Fliesen bedingt, dass sie nicht aufquellen oder ihre Form unter Nässebelastung verändern. Ebenfalls müssen die Flächen nicht versiegelt werden. Abkehren, Absaugen und gelegentlich feuchtes Wischen entfernen allen losen und haftenden Schmutz vollständig.
Das Material isoliert Trittschall und verbessert durch gute Wärmedämm-Eigenschaften die Energieeffizienz im Raum. Schließlich steht dir durch moderne Drucktechniken und Technologien ein authentisches Erscheinungsbild in zahlreichen Varianten zur Auswahl.
Vinyl-Planken werden überwiegend als Klicksysteme angeboten. Manche Varianten kannst du allerdings auch verkleben. Mit den folgenden Tipps gelingt dir beides sauber, langlebig und optisch ansprechend:
Klebevinyl kannst du in vier unterschiedlichen Methoden verlegen. Klassisch spachtelst du einen Untergrund glatt auf und trägst darauf Vinylkleber auf. Anschließend klebst du Vinyl-Fliesen nach deinem gewählten Verlegemuster auf dieses Nassbett. Wie beim Verfliesen helfen Lasermarkierungen, die Verlegerichtung und den Abstand der Fliesen über eine ganze Raumfläche einzuhalten.
Eine weitere Klebevariante ist das schwimmende Kleben auf eine Dämmung. Dazu legst du eine spezielle Dämmmatte mit integriertem Trockenkleber auf der Fläche aus. Die Methode eignet sich für Planken ebenso wie für Fliesen. Selbstklebende Verlegung ist die simpelste Methode. Du bestimmst dein Verlegemuster, säuberst den Untergrund und drückst die Teile des Vinylbodens mit dem Trockenkleber der Rückseite auf. Die vierte Art des Verklebens ist doppelseitig klebende Folie. Hierbei liegt auf dem glatten, sauberen und trockenen Untergrund eine Folie als Haftvermittler. Im ersten Schritt legst du die Folie faltenfrei und sorgfältig auf. Anschließend erfolgt das Aufkleben wiederum nach deinem gewünschten Verlegemuster durch Andrücken.
Klick-Vinyl benötigt etwas mehr Vorbereitung, lässt sich dafür aber anschließend besonders einfach selbst von Heimwerkern mit wenig Erfahrung verlegen. Hast du deinen Materialbedarf ermittelt, stelle die Lieferkartons für wenigstens zwei Tage in den Verlegeraum. Ideal ist eine Raumtemperatur von 18 bis 24 Grad Celsius. Prüfe inzwischen, ob der Untergrund eben, sauber und trocken ist. Damit dein Klick-Vinyl nach dem schwimmenden Verlegen nicht bricht, lege druckstabile Unterlegebahnen aus. Sie dienen später gleichzeitig als Trittschalldämmung. Liegt die Unterlage vollflächig in Plankenrichtung, verbinde sie wie ein Puzzle mit Alu-Dichtband an den Rändern. Gegebenenfalls schneidest du Stellen wie Rohre, Türstöcke und andere Ecken und Kanten bündig aus. Lege an Wände und Türzargen Dehnungsfugen von etwa zehn Millimetern in Form von Abstandshaltern.
Beginne mit der ersten Reihe in einer Ecke, und zwar mit der Nutseite in Raumrichtung. Klicke stirnseitig die zweite Planke ein und folge dem System. Schneide das letzte Stück auf Maß, am besten mit einem Cuttermesser. Folge für weitere Reihen der Herstelleranleitung.
Sauge deinen Vinylboden regelmäßig ab oder entferne Staubkrümel mit einem weichen Besen, am besten täglich beim Verlassen des Raumes. Wische Flecke am besten sofort feucht auf. Bei regelmäßigem Wischen weiche den Boden nicht ein, sondern überfliege ihn nur mit einem nebelfeuchten Tuch. Nur selten benötigst du einen Zusatz von Reinigern. Verwende niemals Reiniger mit Lösungsmittelanteilen oder Scheuermittel für die Reinigung.
Ebenfalls sind Dampf- und Hochdruckreiniger tabu. Nicht zu tiefe Kratzer und Schleifstreifen kannst du mit farblosem Radiergummi restlos entfernen. Schütze den Boden am besten vorher mit Möbelgleitern aus Filz.
Phthalate sind Weichmacher in Kunststoffen, um zum Beispiel Vinyl-Planken und -fliesen elastisch zu machen. Sie waren im 20. Jahrhundert ein Gesundheitsrisiko, vor dem Gesundheitsbehörden warnten. Jetzt allerdings sind mögliche Grenzwerte bei Vinyl längst nicht mehr festzustellen. Ganz im Gegenteil: natürliche Ersatzstoffe sind gesundheitlich unbedenklich und auch für die Umwelt keine Belastung mehr. Umweltfreundlich sind Vinylböden unter anderem wegen ihrer extrem langen Lebensdauer für Jahre und Jahrzehnte. Am Ende der Nutzung können sie mit modernen Technologien nahezu vollständig recycelt werden. Möchtest du jetzt schon Ressourcen schonen, findest du sogar Vinylböden aus bereits recycelten Planken oder Fliesen.
Parkett und Dielen sind optisch am stärksten anpassungsfähig für Privat- und Geschäftsräume. Holzimitate findest du hier in jeglichen Holzfarben und Maserungen, täuschend echt dem natürlichen Rohstoff nachempfunden. Im Kinderzimmer oder einem privaten Arbeitszimmer kannst du mit Vinyl-Fliesen in Mosaik-Optik, in bunten Rauten oder trendigen Karos Akzente setzen. Drucktechniken ermöglichen es, deinen Vinylboden im Hausflur wie einen Läufer aussehen zu lassen. Oder du setzt deinen Natursteinboden in der Küche mit einem Terazzo-Imitat aus Vinyl im Esszimmer fort. Eine Diele wird zum optischen Highlight, wenn sie mit asymmetrischen Vinyl-Fliesen belegt wird, gerne in kräftigen Kontrastfarben.
Vinylböden sind für lange Gebrauchsfreude nach Nutzungsklassen für Privaträume, Gewerbe und Industrie eingeteilt. Wähle nach der folgenden Einteilung deinen Vinylboden pro Raum am besten eine Nutzungsklasse höher:
Nutzungsklasse 21 geben Hersteller für Vinylböden in privaten Schlaf- und Gästezimmern an. Dies gilt bei Nutzungsklasse 31 auch für gewerbliche Büros, Hotelzimmer oder die Böden in einer Ferienwohnung. Arbeitest du als Heimwerker viel stehend in einer Werkstatt, lohnt sich die Investition in einen Vinylboden der Nutzungsklasse 41.
Verlege im Wohn- und Esszimmer sowie einem Kinderzimmer einen Vinylboden der Nutzungsklasse 22. Befürchtest du stärkere Dauerbelastung, kannst du zusätzliche Bodenschoner auflegen oder Nutzungsklasse 32 für kleine Ladengeschäfte oder Arztpraxen auswählen. Achte bei der Verlegung in Feuchträumen darauf, ob Vinyldicke und Verlegeart für diese häufige Nässebelastung laut Hersteller geeignet sind.
Um eine starke Nutzung im Flur, der Diele, deiner Küche und dem Esszimmer kommt dein Vinylboden nicht herum. Lange schön sieht er aus bei Nutzungsklasse 23 oder - in gewerblichen Empfangs- und Büroräumen - Nutzungsklasse 33.