Futon ist ein japanisches Wort, das so viel wie Bett oder Schlafstätte bedeutet. Die traditionellen Futons werden morgens im Schrank verstaut und abends wieder herausgenommen.
Praktischerweise ist der Platz dadurch vielseitig nutzbar, beispielsweise zum Spielen für Kinder. Seit einigen Jahrhunderten werden in Japan Tatami-Matten als Boden im Zuhause verwendet. Das sind etwa 5 cm dicke Matten aus Reisstroh. Sie sind weicher als Holzböden, dämpfen Geräusche und können darüber hinaus die Luftfeuchtigkeit regulieren. Heute tendieren zwar viele in Japan eher zu Holzböden, sie haben aber oft noch einen Raum mit Tatami-Matten zum Schlafen.
Zum Schlafen wird auf diese Tatami-Matten eine etwa 10 cm dicke Matratze gelegt, die häufig mit Baumwolle gefüllt ist. Obendrauf kommt eine weichere Lage, die ebenfalls nur wenige Zentimeter dick ist. Bei diesem Aufbau übernimmt der Boden die Stützfunktion, die innerhalb herkömmlicher Matratzen entweder Federkern oder Kaltschaum übernehmen. Zusammen mit Kopfkissen und Decke ist die Schlafstätte komplett.
Auf jahrhundertealten Holzschnitten aus Japan sitzen Menschen stets auf dem Boden. Noch heute findet viel auf dem Boden, auf den Tatami-Matten statt. Bei Teezeremonien oder beim Essen sitzen viele auf Sitzkissen an sehr niedrigen Tischen. Weil die Oberfläche von Tatami-Matten empfindlicher als Holzböden ist, werden diese barfuß oder mit Socken betreten. Die Schuhe werden grundsätzlich am Eingang ausgezogen. Dadurch bleibt der Boden nicht nur sauber, die Reisstrohmatten bleiben auch geschützt. Schwere Möbel würden Abdrücke in den Tatami-Matten hinterlassen und diese auf Dauer beschädigen.
Daher gibt es traditionell kein Bett als Möbelstück, sondern Futons, die am Abend auf dem Boden ausgebreitet werden.
Aus dem traditionellen japanischen Futon wurde in der westlichen Welt das Futonbett. Eine Matratze sollte nicht direkt auf dem Boden platziert werden, aus dem gleichen Grund, warum Futons in Japan in den Schrank geräumt werden: Andernfalls droht Schimmel. Anstatt Tatami-Matten gibt es ein niedriges Bettgestell, um das Bett nicht täglich auf- und abbauen zu müssen. Die Matratze nimmt über Nacht viel Feuchtigkeit vom Körper auf und gibt diese wieder an die Raumluft ab. Um das zu gewährleisten, ist ein niedriges Bettgestell, oft mit festem Lattenrost, für die Belüftung absolut ausreichend. Die Schlafhöhe liegt meist zwischen 20 und 30 cm. Weil japanische Futons aufgrund der Naturmaterialien aufwendiger zu pflegen sind, werden diese gerne mit einer herkömmlichen Matratze ersetzt. Um die naturnahe asiatische Atmosphäre aufzugreifen, kommen häufig natürliche Materialien wie Holz zum Einsatz. Holznachbildungen sind preisgünstige Varianten, die in diversen Farben erhältlich sind. Ebenso gibt es Metallbetten, die optisch aufgrund des dünnen Materials eine gewisse Leichtigkeit in den Raum bringen.
Diese Vorteile bringt das Futonbett mit sich:
Futonbetten gibt es in den gleichen Maßen wie herkömmliche Betten.
Für Einzelpersonen sind gängige Maße 90 × 200 cm, 100 × 200 cm sowie 140 × 200 cm. Als Doppelbett sind 160 × 200 und 180 × 200 cm die beliebtesten Größen. Grundsätzlich sollte die Länge des Bettes 20 cm länger sein, als die Person groß ist. Für große Personen kann ein Bett mit einer Länge von 220 cm empfehlenswert sein. In manchen Futonbetten lassen sich Tatami-Matten hineinlegen, auf denen dann die Matratze platziert wird. Dieses Design kommt sehr nahe an traditionelle japanische Schlafstätten heran. Teilweise sind Futonbetten mit dekorativem Kopfteil ausgestattet. Je nach Modell verfügen diese auch über einen breiten Rahmen, der eine praktische Ablagefläche für Bücher, Smartphone und Nachtlicht darstellt. Es sind auch erhöhte Futonbetten, Polsterbetten sowie Futonbetten mit Bettkasten erhältlich. Diese Modelle sind minimalistisch designt, bieten aber trotzdem viel Stauraum.
Achte vor dem Kauf darauf, ob ein Lattenrost zum Lieferumfang des Bettes gehört. Manche Futonbetten haben einen fixen Lattenrost integriert. Futonbetten aus Metall enthalten Metallstreben, die einen größeren Abstand zueinander haben, als es bei einem Lattenrost der Fall ist. Verfügt ein Doppelbett nicht über einen Mittelsteg im Bettrahmen, muss der Lattenrost der Größe des Bettes entsprechen.
Futonbetten ganz ohne Lattenrost schenken dir die Möglichkeit, einen nach deinen Bedürfnissen einzusetzen. Wünschst du dir verstellbare Kopf- und Fußteile oder einen verstellbaren Härtegrad, hast du die freie Wahl.
Ein Futonbett macht einen besonders edlen Eindruck, wenn die Matratze aus dem Rahmen möglichst wenig herausschaut. Die Einlegetiefe liegt meist zwischen 10 und 15 cm. Mit dieser Angabe kannst du ausrechnen, wie hoch die Liegefläche mit Lattenrost und Matratze sein wird. Rechne dafür die Höhe des Lattenrosts und der Matratze zusammen und ziehe die Einlasstiefe davon ab.
Lackierte Betten sind pflegeleicht und brauchen nur entstaubt zu werden. Geölte Betten können einmal im Jahr wieder geölt werden, damit sie ihren schönen Anblick beibehalten. Bei Futonbetten mit Stauraum sowie bei sehr niedrigen Betten einfach die Kästen und Matratzen zum Staubwischen entfernen.