Das Sitzen auf einem erst dreibeinigen, dann vierbeinigen Schemel ist Jahrhunderte alt, lange vor unserer Zeitrechnung saßen die Menschen auf dem Boden, auf natürlichen Erhöhungen wie Steinen oder Baumstämmen oder auf Teppichen und Matten. Noch heute ist dieses Sitzen in einigen Weltteilen weit verbreitet. Stühle mit vier Beinen (ausgenommen Throne, die es schon sehr früh in der Antike gab) kamen dagegen erst im antiken Rom auf. Die Menschen gewöhnten sich rasch an das neue Möbel, allerdings gab es selbst im 19. Jahrhundert noch unterschiedliche Stuhlausführungen für den Hausherrn, andere Familienmitglieder sowie Bedienstete.
Verbreitet war übrigens auch der Melkschemel mit nur einem Bein. Heute nutzen wir Stühle an den unterschiedlichsten Orten in unserem Wohnumfeld, aber auch in der Gastronomie, in Praxen, Institutionen und Kindereinrichtungen. Zudem gibt es neben dem schlichten Holzstuhl hochwertige Exemplare mit Polsterung, optisch ansprechend gestalteter Rückenlehne oder als echte Designerstühle mit besonderen Füßen beziehungsweise in einer ungewöhnlichen Bauweise.
Die Bandbreite der unterschiedlichen Holzarten, die für Holzstühle geeignet sind, ist sehr umfangreich. Es kommen zahllose weiche wie harte Hölzer infrage. Am besten wählst du der Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit wegen einheimische oder europäische Hölzer. Wenn du allerdings einen Stuhl aus unbehandeltem Nadelbaumholz (Kiefer, Lärche, Fichte und andere) bestellen möchtest, kann dieses harzen. Es dauert runde zwei Jahre, bis das Harz vollständig getrocknet ist. Es lässt sich jedoch mit einer Seifenlauge oder einer Nitroverdünnung entfernen, und zwar möglichst rasch, bevor es Flecken verursacht. Anschließend solltest du den Stuhl zeitnah lasieren oder streichen, damit nicht erneut Harz austritt und du deine Arbeit ständig wiederholen musst. Entsprechend der Hölzer und ihrer Bearbeitung stehen dir alle hellen und dunklen natürlichen Brauntöne zur Verfügung. Weiterhin bekommst du Stühle, die entsprechend lackiert wurden, in Schwarz oder Weiß sowie in zahlreichen anderen Farben wie Rot, Grün oder Blau. Du kannst auch schlichte Holzstühle in Naturfarbe bestellen und sie selbst lackieren, wenn du daran Spaß hast.
Holz ist stabil, dennoch gibt es Gewichtsgrenzen, die du beachten solltest. Die Tragkraft des jeweiligen Stuhls sollte angegeben sein, vor allem, wenn du schwergewichtige Personen im Haushalt oder in beruflichen Einrichtungen hast. Wenn du dies nicht beachtest, könnte ein Bein beziehungsweise die Rückenlehne brechen oder sich der Sitz lösen und der Sitzende stürzt zu Boden. Solche Unfälle lassen sich vermeiden, indem du hartes Holz und eine stabile Bauweise wählst. Die durchschnittlichen Stühle sind auf circa 150 Kilogramm ausgelegt, es gibt aber auch Spezialstühle mit einer höheren Tragkraft. Zudem solltest du auf großzügige Sitzflächen achten, das heißt: auf eine größere Breite und Tiefe, damit die betreffende Person bequem sitzen kann.
Der Online-Markt zeigt Holzstühle in allen denkbaren Ausführungen. Für schlichte Holzstühle bestellst du am besten bunte Sitzkissen, um die Sitzfläche weicher und optisch ansprechender zu gestalten. Luxuriöser wird es mit einer dicken Polsterung des Sitzes und der Rückenlehne. Kommen gepolsterte Armlehnen und geschwungene Beine hinzu, ist die Grenze zu einem Sessel schon fast erreicht.
Meist liegt dessen Sitz allerdings etwas tiefer als bei einem Stuhl. Daher sind an einem Esstisch meist Polsterstühle statt Sessel gefragt. Es gibt Stühle mit einer körperfreundlich gerundeten Rückenlehne, die in einem Stück zu den Seiten führt und hier Armlehnen bildet. Andere Stühle zeigen eine Rückenlehne aus zwei Querbrettern, wieder andere durchbrochene Lehnen. Bei dem einen reicht die Lehne bis zum Gestell hinab, andere Stühle bieten eine eher kleine im oberen Rückenbereich an. Meist sind Rückenlehnen nicht gepolstert, es gibt aber auch hier attraktive Alternativen mit einem Teil- oder vollständigen Polster. Die Sitzflächen erscheinen ebenfalls unterschiedlich. Auf der einen Seite zeigt sich ein einfacher Holzsitz, auf der anderen Seite findest du Sitzschalen, gepolsterte und geflochtene Sitzflächen.
Die Optik des neuen Holzstuhls wird unter anderem danach bestimmt, wo er am Ende stehen wird. Suchst du Essstühle?
Dann kombiniere diese entweder mit einem Massivholztisch in ähnlicher Farbe oder setze Kontraste, indem du einen Metall- und/oder Glastisch wählst.
Holz und Metall lassen sich hervorragend zusammenstellen, daher findest du auch bei den Stühlen Metallgestelle mit Holzsitzen und -rückenlehnen. Ansonsten ist zu bedenken, dass ein massiver Esstisch und breite, bequeme Massivholzstühle mit Lehnen nicht nur optisch mehr Platz einnehmen als schlichtere Varianten. Du solltest daher nicht nur genau Maß nehmen, ob deine gewählten Exemplare an den vorgesehenen Platz passen, sondern dir auch überlegen, welche sonstigen Möbel in der Nähe stehen und ob deine Stühle damit harmonieren. Außerdem richtet sich die Anzahl der Esszimmerstühle danach, wie groß deine Familie ist und ob du häufiger Besuch bekommst. Für einen ausziehbaren Tisch solltest du ein paar Holzstühle mehr in petto haben. Du kannst sie bei Nichtgebrauch in den Keller stellen oder an anderen Stellen in den Wohnräumen platzieren. Wenn du sie ins Untergeschoss deines Hauses räumst, sind stapelbare Holzstühle ungemein praktisch, weil platzsparend. Einige dieser Überlegungen gelten selbstverständlich für jeden Raum. So kannst du einen Stuhl im Schlafzimmer für die über Nacht abgelegte Wäsche nutzen und einen anderen in den Flur stellen, damit man sich beim Schuhanziehen setzen kann. Steht vielleicht im Esszimmer eine geerbte Kommode, die mit den Stühlen harmonieren soll?
Wie sieht es im Schlafzimmer (Bett, Schrank), im Wohnzimmer (Sofa), im Arbeitszimmer (Schreibtisch) und im Flur (Garderobe) damit aus?
Je edler dein Holzstuhl, umso eher solltest du ihn pflegen. Natürliches Holz kannst du einmal jährlich einölen oder wachsen und nachpolieren. Ist der Stuhl lackiert, kann er nach längerer Zeit Risse bekommen beziehungsweise platzt die Farbe ab. Am besten entfernst du mit einem Spachtel den alten Lack (Decke unterlegen) und kaufst neuen (mehr als einen Liter brauchst du für einen normalen Stuhl nicht). Vor dem Auftragen solltest du das Holz mit Schleifpapier anrauen, mit einer Bürste vom Staub befreien und eventuell eine Grundierung auftragen. Mach dich dazu über das Internet schlau. Hier gibt es einige DIY-Seiten. Anschließend lackierst du deinen Stuhl, lässt ihn einen Tag lang trocknen und wiederholst das Ganze. Falls du einen Stuhl für die Terrasse oder den Garten lackieren möchtest, achte auf witterungsbeständige Lacke.