Als Relingsysteme werden Gestänge bezeichnet, die an einer Wand oder einem Schrank montiert werden. Haken an der Reling oder eingehängte Körbe und Regalböden ermöglichen das offene und griffbereite Aufbewahren deiner Küchenhelfer oder von häufig benutzten Gegenständen. Folgende Materialien werden für die Systeme verwendet:
Edelstahl als Material für Relingsysteme ist pflegeleicht, tragfähig und rostfrei. Die Stangen werden gebürstet, poliert oder verchromt angeboten.
An die fertig montierte Reling hängst du Haken aus dem gleichen Material. Nun kannst du daran unterschiedlich schwere Gegenstände aufhängen. Eine leichtere Variante ist Aluminium. Es hat eine matte Optik, ist aber ebenfalls tragfähig, rostfrei und pflegeleicht.
Besonders edel sehen Relings aus Messing aus. Ihre Eigenschaften gleichen denen von Edelstahl. Allerdings haben sie eine goldfarbige Optik.
Holz für Relingsysteme ist ein robustes Naturmaterial und wird als runde Stangen zu einer Reling angeordnet. Für leichte Aufhängungen eignet sich außer dem Bambusrohr. Beide Naturmaterialien stammen von nachwachsenden Rohstoffen und können ohne besonderen Energieaufwand biologisch abgebaut werden. Allerdings sollten die Stäbe dafür nicht lackiert, sondern höchstens mit Wachs oder Holzpflegeölen imprägniert sein.
Kunststoff ist das leichteste gebräuchliche Material. Relingsysteme werden hier in Holzoptik oder Weiß sowie in allen erdenklichen Trendfarben angeboten. Die Lebensdauer des Materials ist nicht mit der von Holz oder Metall konkurrenzfähig. Die Haken allerdings hängst du nicht über Rundstangen, sondern fädelst sie in die Relingschiene ein und bewegst sie dort.
Relingsysteme nach dem Schienenprinzip halten mehrere Haken fest, ohne dass diese versehentlich über Rundrohr aushängen können. Damit entfällt das Risiko, dass du mit den Gegenständen auch die Haken abnimmst. Allerdings sind die baulichen Möglichkeiten begrenzt. Denn nur selten laufen Relingschienen aus Kunststoff um Bögen. Vielmehr sind überwiegend gerade Anbringungen möglich. Metallrohre als Relingsystem zeichnen eine hohe Lebensdauer und hohe Belastbarkeit aus. Sie sind allerdings schwer. Dafür ist der Pflegeaufwand gering und eine Wartung höchstens an den Montagepunkten nötig. Holz ist ebenfalls robust, allerdings wie Kunststoff nicht im Bogen verarbeitet. Außerdem kann Holz bei häufigem Feuchtigkeitskontakt quellen und rissig werden.
Relingsysteme hängst du in Trägerelementen auf. Der Abstand zwischen diesen Halterungen beträgt für maximale Belastbarkeit höchstens 70 cm bei Rohren und Rundstäben von zehn Millimetern Durchmesser, höchstens 90 cm bei Relings mit 16 mm Durchmesser. Soll deine Reling länger werden, bohre zusätzlich einen Zwischenträger an die Wand oder das Möbelstück. So vermeidest du Durchbiegen oder Ausbrechen. Beim Bohren in Fliesen wähle möglichst eine Fuge, in der die Reling beispielsweise in deiner Dusche mit Shampooflaschen und Seife bestückt werden kann.
Das Bohrloch direkt auf der Fliese könnte ansonsten Risse verursachen und so das Eindringen von Feuchtigkeit in Mauerwerk begünstigen. Achte bei der Tragfähigkeit auch darauf, wie stabil ein Möbelstück ist. Das Zusatzgewicht wirkt sich direkt auf die gesamte Belastbarkeit von Schränken oder Highboards aus.
Relingsysteme aus Metall sind äußerst pflegeleicht. Du kannst sie im Badezimmer einfach durch Lüften und trockenes Abwischen von Feuchtigkeit befreien. Falls eine Reling in der Küche fettig geworden ist, kannst du sie mit erkaltetem Nudelwasser bestreichen, dieses trocknen lassen und anschließend mit Küchenkrepp oder einem trockenen Tuch den Fett-Stärke-Film einfach wegwischen. Relingsysteme aus Holz solltest du zusätzlich zum Abstauben und feuchten Abwischen ein- bis mehrmals jährlich ölen oder wachsen. Hänge eine solche Reling besser nicht in Feuchträumen auf und sorge in der Küche dafür, dass sich Feuchtigkeit nicht zu lange absetzt. Kunststoff-Relings sollten nicht in der Nähe von Hitzequellen und nicht unter direkter Sonneneinstrahlung hängen. Sie können ansonsten verfärben und an Belastbarkeit verlieren.
Optisch und technisch sind Relings eine Bereicherung in vielen Wohnumgebungen und praktische Ordnungshelfer in Gewerbebetrieben:
In kleinen Küchenräumen haben nur wenige Schränke Platz. Ein gerades Relingsystem kannst du hier an der Rückwand deiner Singleküche, unter dem Highboard oder an noch freien Wandbereichen platzieren. Pfannen und Schaumkellen, Schneebesen und andere Küchenhelfer sind hier offen und raumsparend aufbewahrt. Steht in deiner Küche ein Wirtschaftsschrank mit wenigen Einlegeböden, kannst du eine kurze Reling in der Tür festschrauben, etwa zum Aufhängen von Staubtüchern oder Staubwedeln. In der Gastronomie sind lange Relingsysteme, teilweise umlaufend mit Bögen, längst eine gängige Einrichtung für Kasserollen, Pfannen und andere wichtige Küchenhelfer.
Ungenutzte Nischen sind manchmal für Regale oder Eckschränke noch zu eng und klein. Mit einer Reling über Eck, teilweise mit beweglichen Eckgelenken im Handel, nutzt du auch dieses wenige an Platz. Im Flur, unter einer Treppe, im Kinderzimmer oder Minibad sind mehrere kleine Stangen optisch ansprechend, wenn sie zum Beispiel in Etagen und seitlich versetzt einzeln montiert werden. Möchtest du eine geradlinige Struktur in deiner Nische, kannst du Eckrelings mit Bogenelementen auf einer Höhe platzieren.
Relingsysteme im barrierefreien Bad sind Haltesysteme aus Edelstahl oder Messing. Sie dienen als sicherer Handlauf und ergänzen auch ein barrierefreies WC hilfreich. In der Dusche genügen kleine Relings als Aluminium, in die du dein Metallkörbchen für Duschbad, Seife und Rückenbürste einfach einhängen kannst. Wirtschaftsräume sind teilweise ebenfalls Feuchträume, zum Beispiel gemeinschaftliche Waschkeller in Miethäusern oder Gewerbebetrieben. Gegenstände zur gemeinsamen Nutzung hängen hier frei zugänglich statt verschlossen in Spinden oder Schränken.
Rohrstärke und Abstände zwischen Halterungen sind für Relingsysteme in Küchen und Badezimmern genormt. Sie entsprechen den Sicherheitsvorschriften in Gewerbebetrieben, der Gastronomie und Hotellerie. Achte bei der Aufhängung darauf, dass die Wand oder das Möbelstück auch unter Volllast mit mehreren Relinghaken ausreichend stabil sind. Ansonsten könnte es zu Unfällen durch herabfallende Systeme und Gegenstände kommen. Verwende für Feuchträume wie Bad und WC keine Relingsysteme aus Kunststoff oder Holz. Kunststoff hält zwar Feuchtigkeit gut aus, kann aber bei häufigem Wechsel der Raumtemperaturen an Lebensdauer und Belastbarkeit verlieren. Holz quillt und reißt unter Feuchtraumbedingungen und ist so weder ansehnlich noch für die Aufhängung vieler Gegenstände geeignet.