Neben den bereits erklärten Begriffen Gardine und Vorhang stößt du gelegentlich auf das Wort Store, das ursprünglich aus dem Lateinischen stammt. Es bezeichnet eine bestimmte Form der Gardine: Sie ist meist weiß, netzartig und halbtransparent, so die Definition.
Kunden bezeichnen damit allerdings oft auch normale Gardinen. Weiterhin gibt es Übergardinen, die modern Dekoschals heißen. Allerdings sind die Begriffe nicht deckungsgleich, denn eine Übergardine kann größer sein. Sie werden an einer zweiten Schiene vor den eigentlichen Gardinen aufgehängt, und zwar je nach Raum rechts und/oder links. Sind sie breit genug, können sie komplett geschlossen werden und das Zimmer verdunkeln, als Schals sind sie schmaler und haben eher dekorativen Charakter.
In jedem Fall sind sie blickdicht. Zu der angesprochenen Verwandtschaft der Gardinen und Vorhänge gehören Rollos, Jalousien und Plissees. Sie werden direkt am Fenster befestigt und stellen somit eine andere Art der Fenstergestaltung dar. Es können zusätzlich Gardinen oder Vorhänge angebracht werden, doch entscheiden sich Verbraucher meist für eine der beiden Grundsatzideen. In diesem Bereich stehen lichtdurchlässige, blickdichte und verdunkelnde Varianten zur Auswahl.
Sind die Stoffe weder transparent noch blickdicht, nennt man sie in der Fachsprache Inbetween.
Und noch ein Punkt sollte angesprochen werden: Es gibt lange und kurze Gardinen, die in der Regel in Standardmaßen angeboten werden (Beispiel: Länge 250 cm). Diese passt für die meisten Deckenhöhen, sodass die Vorhänge nicht auf dem Boden schleifen. Kurze Modelle dagegen reichen bis zum Fensterbrett. Befindet sich eine Heizung darunter, ist ein kurzes Modell die bessere Wahl, da ein langes die Ausbreitung der Wärme in den Raum verhindert. Dagegen darf der Vorhang an den beiden Seiten lang sein, er wird höchstens nachts zugezogen, wenn die Heizung heruntergedreht ist. Zahlreiche Hersteller bieten zudem einen Online-Konfigurator an, in dem du die gewünschte Länge selbst angeben kannst.
Bei der Aufhängung sind zwei Methoden verbreitet: So besitzen etliche Schals und Gardinen große Ösen, die meist metallisch verstärkt sind. Dafür benötigst du eine Gardinenstange, die ein kleines Stück über dem Fenster an der Wand angebracht wird. Dasselbe gilt für Schlaufenschals.
Hier wird die Gardine jeweils aufgefädelt und fällt dabei von allein in angenehme senkrechte Wellen oder Falten. Alternativ gibt es Modelle für Schienensysteme. Die klassischen Gardinen besitzen kleine Rollen, die in die Schiene eingepasst werden. So lassen sich die Vorhänge problemlos öffnen und schließen. Gerade die Ösenschals und die klassischen Gardinen bilden normalerweise senkrechte Wellen. Eine moderne Variante sind dagegen Aluschienen mit mehreren Bahnen und einer Klettbefestigung. Hier handelt es sich um Flächenvorhänge ohne Falten- oder Wellenbildung.
Grundsätzlich bestehen Gardinen und Vorhänge aus Natur- oder Kunstfasern oder einem Mischgewebe. Unter den Naturfasern finden sich Baumwolle, Seide, Wolle und Leinen, bei den Kunstfasern sind Viskose, Polyamid und Polyester vertreten. Besonders die beiden letztgenannten Materialien sind sehr beliebt, da sie einfach in der Handhabung und Pflege sind. Baumwolle dagegen kann in der Waschmaschine einlaufen, auch Viskose ist empfindlich. Je nach Angaben der Hersteller sollten manche Gardinen und Vorhänge nicht selbst gewaschen, sondern in die Reinigung gegeben werden.
Auch dies kann ein wichtiges Kriterium für deine Kaufentscheidung sein. Die Stoffe gibt es in zahllosen Farben zwischen Uni und bunt. Kinderzimmergardinen punkten mit kindgerechten Motiven wie Tieren oder verspielten Szenerien. Es gibt außerdem Gardinen, die speziell auf ein Jungen- oder Mädchenzimmer abgestimmt sind. Das Material für alle Gardinenmotive wird meist bedruckt, es gibt aber auch die semitranparenten Gardinen mit ihren Ton-in-Ton-Mustern. Diese entstehen durch Ausbrennen, ein Ätzvorgang, bei dem das Naturmaterial ausgebrannt wird, das Kunstmaterial aber erhalten bleibt. Das Ergebnis sind bildschöne, florale oder abstrakte Muster.
Nicht jedes Fenster braucht eine Gardine oder einen Vorhang. Fenster in Dachschrägen werden bevorzugt mit angepassten Plissees oder Rollos bestückt, damit es keine Abstandsprobleme gibt. Andere hoch gelegene Fenster brauchen keinen Blick von außen zu fürchten. Hier ist es daher eine Frage des persönlichen Geschmacks, ob ein Store oder eine kleine Gardine das Fenster schmücken soll.
Für das Küchenfenster gibt es als Alternative kurze Halbgardinen, die mit separaten Klebehaken direkt am Rahmen befestigt werden, sodass du darüber in die Weite schauen kannst. Für Schlaf- und Kinderzimmer wünschen sich die meisten Menschen eine Verdunkelungsmöglichkeit. Dann sind hier eine Gardine und eine Übergardine gefragt. Letztere sorgt dafür, dass es dunkel genug zum Schlafen ist. Im Wohnzimmer dagegen stehen dir alle Möglichkeiten offen. Eine Gardine samt farblich passenden oder abgesetzten Seitenschal zieht die Blicke auf sich. Du kannst das Fenster auch mit schwungvollen Gardinen einfassen. Das heißt, die leichtere Gardine in der Mitte zeigt über dem Fenster eine geraffte Form, sodass das Fenster selbst fast vollständig frei bleibt. Insgesamt solltest du bei deiner Wahl nicht unterschätzen, wie sehr Gardinen und Vorhänge den Flair eines Raumes beeinflussen.
Wie sieht es bei einem Fenster im Esszimmer, Arbeitszimmer, Wintergarten oder Hobbyraum aus?
Vielleicht reichen dir hier Schiebegardinen mit langen Lamellen, die an der Unterseite mit kleinen Perlenketten miteinander verbunden sind. So kann sich nichts verheddern. Diese Lamellen werden mithilfe einer seitlichen Kordel geöffnet oder geschlossen. Sind die Lamellen geöffnet; bekommt der Raum mehr Sonnenlicht. Bei der geschlossenen Version dringt das Licht durch das Fenster nur bis an den Vorhang heran, ansonsten ist dieser blickdicht. Die einzelnen Lamellen sind dicht gewebt, sodass du sie im Sommer auch als Wärmeschutz einsetzen kannst. Allerdings staut sich die Wärme dann zwischen Fenstern und Lamellen. Wenn du dies nicht willst, wählst du eine transparente Gardine, musst dann allerdings bei starker Hitze auf den Rollladen zurückgreifen, der sich auf der Außenseite des Fensters herunterbewegen lässt. Für den kühleren Wintergarten kannst du online zahlreiche passende Motive für Gardinen und Vorhänge finden; oder du wählst sie in Unifarben. Es darf etwas Licht in den Raum fallen, aber möglichst keine direkten Sonnenstrahlen, denn hier überwinterst du frostempfindliche Pflanzen.