Das Feuer hat der Mensch vor Hunderttausenden Jahren entdeckt. Bereits in der Antike und im Mittelalter kannte man primitive Schwefelhölzer, mit denen Flammen für Speisen oder Wärme entfacht wurden. Zur Erfindung des modernen Streichholzes dauerte es aber bis ins 19. Jahrhundert. In Fabriken stellen Maschinen aus großen Holzstücken die winzigen Stiele für das Zündholz her. Anschließend erfolgt eine Behandlung mit Salzwasser. Im letzten Schritt erhalten die Stäbe ihren Zündkopf, der aus Kaliumchlorat und Schwefel sowie Farbstoffen besteht.
Die ersten beiden Stoffe bilden die Basis und reagieren durch die Streichbewegung auf der Reibefläche mit Phosphor. So kommt es zur Entzündung.
Unterschiede gibt es insbesondere im Aussehen und in der Größe. Am verbreitetsten sind kleine Zündhölzer aus der Schachtel. Normalerweise sind sie an die 5 cm lang und chemisch so konstruiert, dass allein die Streichbewegung die Flamme auslöst. Dieser Sicherheitsmechanismus soll verhindern, dass sich die Stäbchen in der Hosentasche oder an einem anderen Ort entzünden und ungewollt ein Feuer entfachen. Bei den sogenannten Sicherheitszündhölzern geht nichts ohne die Reibefläche auf der Schachtel.
Im Handel werden manchmal noch Überallzündhölzer verkauft. Sie stammen aus den Anfängen des 19. Jahrhunderts, hauptsächlich aus der Zeit des Wilden Westens, und sind nur für Erwachsene geeignet. Der Grund: Die empfindlichen Stäbchen sind mit speziellen Chemikalien versehen, die sich bei einer Reibung leicht entflammen. Praktisch hat das Vorteile, da du auch ohne Schachtel ein Feuer erzeugst. Allerdings sind sie bei unsachgemäßer Handhabung gefährlich. In Haushalten mit Kindern setzt du besser auf die obige Variante. Zum Grillen werden außerdem extra lange Hölzer verwendet. Aufgrund der größeren Materialstärke brennen sie länger als ihre kleinen Geschwister.
Mit ihrer Hilfe entflammst du Grillanzünder oder Anmachholz im Kamin. In den meisten Fällen sind die Stäbe an die 28 cm lang. Mittlerweile herrscht freie Auswahl bei den Farben der Zündköpfe vor. Die Standardvariante ist rot. Es finden sich ebenfalls blaue, grüne, gelbe oder andersfarbige Spitzen vor. In Partygeschäften sind zudem vollständig gefärbte Zündhölzer verfügbar.
Zündhölzer solltest du immer außerhalb der Reichweite von kleinen Kindern aufbewahren. Größeren Kindern kann ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Utensil gezeigt werden. Übrigens dürfen die Jüngeren sie nicht an jedem Ort kaufen. Zwar existieren keine exakten gesetzlichen Vorschriften. Aber es ist den Händlern überlassen, erst an junge Erwachsene zu verkaufen. Informationen darüber erhältst du normalerweise auf Anfrage. Unabhängig vom Alter: Handelt es sich um Sicherheitshölzer, ist die Brandgefahr gering. Zur optimalen Funktionsfähigkeit solltest du sie an einem kühlen und dunklen Ort lagern. Im Keller musst du zudem auf Trockenheit achten. Nässe ruinieren die Entzündlichkeit der chemischen Stoffe und machen den Gegenstand unbrauchbar. Achte darauf, stets am Ende zu greifen.
Dein Finger sollte möglichst weit vom eigentlichen Zündkopf entfernt sein. Streiche sodann mit einer geschwungenen Bewegung über die Fläche auf der Streichholzschachtel. Nutzt du Überallzünder, hast du mehr Freiheit beim Anmachen. Hier ist eine raue Oberfläche von Vorteil, aber nicht zwangsläufig nötig. Die vielseitig einsetzbaren Stiele entflammen sich an einem Schlüsselbund ebenso wie an der Oberfläche eines Holzstücks. Achte umso mehr auf deren korrekte Lagerung. Insbesondere muss die Umgebung möglichst staubfrei und kühl sein. Das verhindert eine unbeabsichtigte Selbstentzündung.
Manchmal müssen Zündhölzer für ihre Herstellung Kritik einstecken. Schließlich gilt die Produktion als energieintensiv. Chemikalien wie Schwefel werden unter teils harten Bedingungen von einfachen Arbeitern in Schwellenländern abgebaut.
Trotz dessen sind sie im Vergleich mit Einmalfeuerzeugen die ökologischere Variante, da bei der Produktion kein Plastik verwendet wird. Kaufe nur Produkte, die über ein Gütesiegel verfügen. Holz ist eine wertvolle Ressource und die Wälder leiden unter den Auswirkungen der klimatischen Veränderungen. Verschiedene Logos auf der Rückseite der Verpackung bezeugen die ökologische Herkunft aus nachhaltig bewirtschafteten Kulturen.
Selbstverständlich kannst du über andere Wege nachdenken, um das gewünschte Feuer zu entfachen. Eine populäre Alternative sind Feuerzeuge aller Art. Manche sind nachfüllbar, sodass du sie über einen längeren Zeitraum nutzt. Ebenfalls denkbar sind elektrische Anzünder.
Aus deiner Kindheit kennst du sicherlich noch die berühmten Kastanienmännchen. Das ist jedoch nicht die einzige Idee für einen kreativen Umgang mit Schwefelhölzern. So kannst du aus den Stäbchen ein kleines Haus basteln. Auf den bekannten Plattformen finden sich vielfältige Ideen, die von der Nachbildung einer Blockhütte bis zum Hexenhaus reichen. Eine weitere populäre Kreation sind Sterne. Übrigens lassen sich die Schachteln ebenfalls verwenden. Du könntest sie auf unterschiedlichste Arten bemalen und als kleine Aufmerksamkeit an Gäste verschenken. Lass deiner Fantasie doch einmal freien Lauf!