Für ein angenehmes Raumklima ist unter anderem eine ausgeglichene relative Luftfeuchtigkeit ausschlaggebend. Denn ist die Luft in geschlossenen Räumen zu trocken, kann das zahlreiche gesundheitliche Beschwerden und andere negative Effekte begünstigen.
Um dich vor trockener Luft zu schützen, die besonders während der Heizperiode droht, kann der Einsatz eines Luftbefeuchters helfen. Worauf du bei der Wahl des passenden Geräts achten solltest, wie Luftbefeuchter arbeiten und ihre optimale Verwendung, erfährst du hier.
Inhaltsverzeichnis: Luftbefeuchter können das Raumklima maßgeblich beeinflussen
Ist die relative Luftfeuchtigkeit in deinen Räumen ausgeglichen, hat das nicht nur einen positiven Effekt auf das Wohlbefinden. Trockene Raumluft kann folgende negative Auswirkungen haben:
Infektionsrisiko: In geschlossenen Räumen tummeln sich eine Vielzahl Bakterien, Viren, aber auch Schimmelsporen in unterschiedlicher Konzentration.
In trockener Luft können sich diese Keime tendenziell stärker und leichter ausbreiten.
Staubbelastung: Ist die Luft trocken, können sich Staubpartikel und Schwebstoffe freier in der Luft bewegen. Bei höherer Luftfeuchtigkeit würden die Wassermoleküle in der Luft die Staubpartikel binden und sie so zu Boden sinken lassen.
Die hohe Staubbelastung in der Luft ist besonders für Allergiker ein großes Problem.
Trockene Haut und gereizte Schleimhäute: Wenn die relative Feuchtigkeit der Raumluft zu niedrig ist, führt das zu trockener Haut und gereizten Schleimhäuten. In diesen Fällen macht sich das durch Halskratzen, gerötete Augen, spröde Lippen oder eine juckende Nase bemerkbar. Trocknen die Schleimhäute aus, können außerdem Schadstoffe und Keime leichter in den Körper gelangen.
Holzmöbel und Instrumente: Nicht nur der Körper leidet unter der trockenen Luft. Besonders Möbel, Dielen, Instrumente und andere Gegenstände aus Holz können sich verformen oder es entstehen Risse.
Die verschiedenen Luftbefeuchter und ihre Funktionsweise
Man unterscheidet drei Arten von Luftbefeuchtern:
Verdunster
Der Verdunster macht sich das Ungleichgewicht der Wassermolekül-Verteilung zwischen Luft und Wasser zunutze.
Er führt mithilfe eines Ventilators die trockene Luft an der Wasseroberfläche vorbei, die dann mit Wassermolekülen beladen wird. Je trockener die Luft ist, desto stärker der Effekt. Beim Verdunster muss das Wasser nicht erwärmt werden.
Vorteile - Dank Filtermatten sorgt er für hygienische Raumluft
- Einige Modelle bieten spezielle Filter, die auch Pollen und Hausstaub einfangen
- Damit eignet er sich auch für Allergiker
- Verbraucht weniger Strom
- Arbeitet auch mit normalem Leitungswasser
- Keine Gefahr der Überbefeuchtung
Nachteile - Leistung für sehr trockene oder große Räume nicht ausreichend
- Regelmäßige Wartung und Pflege erforderlich
- Betriebsgeräusche des Ventilators könnten auf Dauer störend wirken
- Der kalte Luftstrom des Ventilators kann für Personen, die empfindlich auf Zugluft reagieren, unangenehm sein
Verdampfer
Dieser Luftbefeuchter erhitzt das Wasser bis zum Sieden. Es entsteht reiner Wasserdampf, der sich mit der Raumluft mischt. Im Gegensatz zum Verdunster arbeitet der Verdampfer unabhängig von der relativen Luftfeuchtigkeit.
Vorteile - Durch das Aufkochen des Wassers werden Keime weitestgehend abgetötet
- Besonders leistungsstark und auch für große Räume geeignet
Nachteile - Risiko der Überbefeuchtung
- Es bildet sich Kondensniederschlag, der Holz- und Polstermöbel beschädigen kann
- Um Verkalkung und aufwendige Reinigung und Entkalkung zu verhindern, am besten mit destilliertem Wasser nutzen
- Der heiße Dampf birgt ein Verletzungsrisiko
- Verbraucht sehr viel Strom
Ultraschall-Vernebler
Der Ultraschall-Zerstäuber oder Vernebler versetzt durch hochfrequente Schwingungen das Wasser in Bewegung. Dadurch lösen sich kleinste Tropfen von der Wasseroberfläche und gelangen in Form eines feinen Nebels in die Luft. Ebenso wie der Verdampfer ist der Ultraschall-Vernebler nicht auf ein Ungleichgewicht der Luftfeuchtigkeit angewiesen.
Vorteile - Häufig als Brunnen oder in anderer dekorativer Form mit stimmungsvollen LED-Lichtern
- Geringe Betriebsgeräusche
- Leistungsstark
- Niedriger Stromverbrauch
- Häufig kostengünstig in der Anschaffung
Nachteile - Höheres Risiko der Verbreitung von Keimen in der Luft bei unsachgemäßer Wartung und Reinigung
- Betrieb mit destilliertem Wasser zu empfehlen, da sonst regelmäßige Entkalkung erforderlich wird
- Erzeugt kalten Dunst und kann bei längerem Gebrauch die Raumtemperatur absenken
- Im Winter daher aus ökologischer und finanzieller Sicht unvorteilhaft
- Hoher Kondensniederschlag kann bei falscher Handhabung und Positionierung Möbel und Tapete beschädigen
- Risiko der Überbefeuchtung bei längerem Betrieb
Welche Faktoren sind bei der Wahl eines Luftbefeuchters zu berücksichtigen?
Wie oben beschrieben, gibt es bei der Wahl des passenden Luftbefeuchters einiges zu beachten.
Viele der nachfolgenden Faktoren solltest du auf deine Wohnsituation und dein persönliches Empfinden abstimmen:
- Leistung: Beachte bei der Wahl des Luftbefeuchters, für welche Raumgröße er geeignet ist und wie niedrig die relative Luftfeuchtigkeit in deinen Räumen tatsächlich ist.
- Lautstärke: In Schlafräumen sind sehr leise arbeitende Geräte wichtig, wohingegen im betriebsamen Wohnzimmer schwache Geräusche vielleicht leichter zu ignorieren sind.
- Stromverbrauch und Kosten: Wie energieeffizient ist das Gerät und welche zusätzlichen Kosten erwarten dich?
- Wartung und Reinigung: Wie aufwendig und zeitintensiv ist die Pflege?
- Zusätzliche Funktionen: Viele Geräte verfügen über Extras wie zum Beispiel einen Timer oder eine Abschaltautomatik, um das Risiko einer Überbefeuchtung zu verringern. Ein integriertes Hygrometer kann dir ebenfalls dabei helfen, die relative Luftfeuchtigkeit im Blick zu behalten.
Sicherheits- und Gesundheitsfragen
Der Einsatz eines Luftbefeuchters bietet viele Vorteile, kann aber auch zwei entscheidende Gefahren mit sich bringen.
Verteilung von Keimen
Besonders Zerstäuber können leicht zu Verbreitung von Keimen in der Luft beitragen. Das größte Risiko geht dabei vom Wassertank aus. In ihm können sich leicht Bakterien und andere Krankheitserreger einnisten. Verdunster ohne spezielle Filter können ebenfalls problematisch sein. Am hygienischsten gelten Luftbefeuchter, die das Prinzip der Verdampfung nutzen.
Gefahr der Überbefeuchtung
Nicht selten wird die Raumluft als trockener empfunden, als sie tatsächlich ist. Bei längerem Einsatz können Verdampfer und Ultraschall-Zerstäuber leicht zu einer Überbefeuchtung führen. Sammelt sich infolgedessen zu viel Wasser in der Luft an, kann das leicht zu Schimmelbildung führen und das Mobiliar beschädigen.
Pflege- und Nutzungshinweise
Bei mangelnder Reinigung können Luftbefeuchter ein unhygienisches Raumklima fördern. Besonders problematisch sind dabei abgestandenes Wasser und alte Filter. Es ist daher wichtig, dass du deinen Luftbefeuchter regelmäßig nach Anleitung des Herstellers reinigst und desinfizierst. Die Filter solltest du mindestens einmal pro Saison, oder entsprechend der Gebrauchsanweisung austauschen. Je nach Material kannst du den Filter auch zwischendurch reinigen oder in der Waschmaschine waschen. Beachte dabei stets die Angaben des Herstellers. Hast du deinen Luftbefeuchter längere Zeit nicht gebraucht, solltest du ihn vorher gründlich reinigen und den Wassertank neu befüllen. Bei der Verwendung eines Luftbefeuchters spielt auch die Lage eine entscheidende Rolle. Besonders Verdampfer und Ultraschall-Geräte stehen aufgrund des Kondensationsniederschlags am besten in ausreichendem Abstand zur Wand, Holz- und Polstermöbeln. Ebenso wichtig ist eine ausreichende Luftzirkulation rund um das Gerät. Verdampfer sollten zur Sicherheit für Kinder und Haustiere unerreichbar stehen. Denn der kochend heiße Dampf kann leicht zu Hautverbrennungen und Verbrühungen führen.