Tresore bewahren Wertgegenstände und wertvolle Dokumente einbruchsicher auf. Sie selbst verbergen sich hinter Wand- oder Deckenschmuck oder sind mit ihrem unauffälligen Design das optische Versteck. Bei der Auswahl eines Modells solltest du auch auf Brandschutz, Versicherungsaspekte und eine gesetzlich anerkannte Zertifizierung achten.
Inhaltsverzeichnis: Arten von Tresoren
Alle Arten von Tresoren sind mit Türen ausgestattet, die sich nur mit einem schwer zu knackenden Zahlenschloss öffnen lassen. Allerdings schrecken Einbrecher nicht davor zurück, sich gleich den kompletten Sicherheitsschrank zu holen. Deshalb unterscheiden sich die Einbauarten nach Verwendungszweck und Sicherheitsstufe wie folgt:
- Wandtresor: Einen Wandtresor mauerst du in der Wand und im Boden fest ein. Er dient der Aufbewahrung von Waffen, Wertgegenständen oder unersetzlichen Dokumenten. Ein Diebstahl ist bei dieser Variante nur mit hohem Gewaltaufwand möglich (der Wandtresor kann offensichtlicher Teil der Wandelemente sein oder hinter einem Möbelkorpus verborgen werden).
- Bodentresor: Bodentresore sind alleinstehende Sicherheitsmöbel, die im Boden durch Verschrauben oder - überwiegend - Verankern fixiert werden (sie stehen zum Beispiel in Kellerarchiven oder geschützten Geschäftsbereichen eines Gewerbebetriebs, einer Behörde oder Institution).
- Einbautresor: Versteckt und sicher sind Einbautresore, die in einem Schreibtisch, Schrank oder Regalen unauffällig integriert werden (es handelt sich um meist kleine Tresore, die für Wertgegenstände, Geld oder Dokumente verwendet werden).
- Dokumententresor: Ein reiner Dokumententresor schützt archivierte Inhalte nicht nur vor Einbruch und Diebstahl, sondern ist meistens auch ein Feuerschutztresor und sichert also Unterlagen jeder Form (Papier oder als Datenträger) vor dem Verlust durch höhere Gewalt (gleichzeitig tun sich auch Diebe schwer damit, ihn vom Boden, der Wand oder gar dem Raum zu lösen).
- Einwurftresor: Ein Einwurftresor gehört zu den kleineren Einbauvarianten, der in Bankinstituten oder Geschäftsbereichen üblich ist und in deren Einwurfschublade oder -klappe du Schlüssel, Wertgegenstände, Geldsäcke oder andere Dinge einwerfen kannst (geöffnet wird der Tresor nur von berechtigten Personen, z.B. in einer Bank liefert der Ladeninhaber beispielsweise von außen seine Tageseinnahmen, die vom Bankangestellten nur von innen entnommen werden können).
Das Kernstück jeder Tresorvariante ist stets ein Korpus aus dickem Edelstahl, gesichert von einer unterschiedlich dicken und eventuell gepanzerten Tür mit Zahlenschloss.
Schlichte Ausführungen bestehen mindestens aus feuerfestem Stahlblech. Ihr vergleichsweise einfaches Schloss ist immerhin mit Sicherheitsschlüsseln vor dem unbefugten Öffnen geschützt.
Zertifizierung für den Sicherheitsstandard von Tresoren
Die Zertifizierung eines Tresors ist für dich gleichzeitig die Gewähr, dass dein ausgesuchtes Modell die Kaufkriterien erfüllt. Als europaweit festgelegte Norm gelten derzeit EN 14450 und EN 1143-1. Getestet und zertifiziert werden Tresore vom Verband der Schadensversicherer VdS und der European Security Systems Association e.V. ESSA. Auf dem Wertbehältnis ist eine Plakette angebracht, auf der Verwaltungsnummer und Produktname, Zertifizierungsklasse und Anerkennungsnummer sowie Herstellungsjahr und Leergewicht verzeichnet sind.
Relevant sind solche Angaben sowie die eingetragene Sicherheitsstufe vor allem für Versicherungsabschlüsse. Privat kannst du Sicherheitsstufe S1 bis 5.000, S2 bis 20.000 Euro versichern. Gewerblich ist bei diesen Stufen nur eine Versicherung bis 2.500 Euro möglich. Nach Widerstandsklasse beginnen Grad N/0 bei 40.000/10.000 Euro und enden bei Grad 6 KB für Privatkunden in Absprache bzw. für Gewerbekunden bei 500.000 Euro Versicherungssumme.
Tipps: Tresore richtig installieren und verankern
Ein Tresor begleitet dich in der Regel für Jahrzehnte bei voller Sicherheitsfunktion. Deshalb achte ab Einkauf darauf, wie und wo du ihn platzieren möchtest und wie er potenziellen Einbrechern die größtmöglichen Schwierigkeiten bereiten wird:
- Beachte beim Verankern in Möbelstücken wie Schränken, Regalen oder Schreibtischen deren Tragfähigkeit (je schwerer der Tresor nach seiner Bauart ist, desto stabiler muss auch der Verankerungsort sein).
- Verschrauben ist in Möbeln ausreichend (für maximale Sicherheit verankerst du deinen Tresor jedoch durch Einschrauben in Wände und Boden, noch besser durch festes Einmauern).
- Achte beim Kauf darauf, ob dein Tresor schon Bohrlöcher hat (bohrst du eigenmächtig, verliert dein Modell seine Sicherheitsfunktion und du wahrscheinlich deine Versicherungsansprüche im Fall von Einbruch und Diebstahl).
- Benötigst du einen verankerten Tresor in deiner Mietwohnung, frage unbedingt erst den Vermieter nach der Genehmigung für eine Boden- oder Wandverankerung (die Installation als Tresorleuchte an Wand / Decke oder Einbautresor in Möbeln ist in diesem Fall nicht genehmigungspflichtig).
Tresore zur sicheren Nutzung richtig pflegen
Gelegentlich solltest du die Tresor-Scharniere mit Druckluft entstauben. Teste nach einer Weile die Öffnungs- und Schließmechanismen und öle sie im Bedarfsfall mit einem Kriechöl. Verzichte bei Modellen aus Metall weitestgehend auf das Reinigen mit Reinigungsmitteln. Wische sie lieber mit einem feuchten Mikrofasertuch aus. Wechseln die Nutzer am Tresor häufig, kannst du mit Desinfektionsspray eine ordentliche Hygiene gewährleisten.
Vor allem nach Zeiten der Krankheit schützt du damit nicht nur deine Wertgegenstände, sondern auch deine Gesundheit und die deines unmittelbaren Umfelds.
Versicherungsaspekte und Gesetzeslage zu Tresoren
Für Betäubungsmittel und Waffen müssen die entsprechenden Tresore besonders strenge Auflagen erfüllen. Für Material und Ausführung, Verankerung, Öffnungsmechanismus und Zugriffsberechtigung gelten das Betäubungsmittel- bzw. Waffengesetz. Tresore für Geld, Wertgegenstände und Dokumente sind nicht ganz so streng reguliert. Allerdings solltest du beim Kauf mit dem Versicherer besprechen, in welchem Modell du welche Summen maximal versichern kannst. Wenn auch der nächst stärkere Tresor teurer ist: Oft macht dies einen mehrstelligen Ersatzbetrag im Verlustfall oder bei Einbruch aus. Denke dabei langfristig!
Dies gilt auch für die Widerstandsfähigkeit deines Modells, das schließlich über Jahrzehnte für höchsten Schutz sorgen soll.
Notfallmaßnahmen im Falle eines Einbruchs in den Tresor
- Wurde dein Tresor unbefugt geöffnet, informiere sofort die Polizei. Berühre nichts.
- Verlasse am besten den Raum, bis sich die Einsatzkräfte ein Bild von der Einbruchssituation verschafft haben.
- Informiere mit dem Dokument deiner Einbruchsanzeige - ebenfalls sofort - deinen Versicherer. Dieser setzt sich für das weitere Vorgehen selbst mit den Polizeibeamten in Verbindung.
- Fotografiere den Tatbestand. Die Polizei und dein Versicherer werden selbst Fotos machen (deine allerdings ergänzen die Beweisaufnahme wahrscheinlich um Details, die dir von der Auffindesituation nur selbst bekannt sind).
- Waren sensible Dokumente betroffen, vielleicht Bankunterlagen?
Dann sperre alle betroffenen Karten am besten gleich online über die Hotlines deiner Bankinstitute (so verhinderst du, dass nach dem Einbruch auch noch deine Kontodaten zum Geldklau verwendet werden). - Halte die empfohlene Reihenfolge in der Vorgehensweise auch ein, falls dein kompletter Tresor gestohlen wurde.
Tresore schützen Wertgegenstände oder wichtige Dokumente privat und geschäftlich vor dem Diebstahl.
Einbruchsicher werden die Schutzschränke durch die richtige Verankerung. Beim Kauf eines Modells schreiben Gesetzgeber und Versicherer bestimmte Schutzklassen bzw. Widerstandsgrade vor. Wurde doch die Tresortür geöffnet, verhinderst du durch schnelle Notfallmaßnahmen einen größeren Schaden.