Kerzen gibt es seit mindestens 5.000 Jahren, wie die Forschung belegt. Über die vermutlich ersten Kerzenständer dagegen existieren Briefaufzeichnungen, die erst vor rund 1.700 oder 1.800 Jahren erstellt wurden.
Während Kerzen früher notwendig waren, um das Dunkel zu erhellen, besitzen sie heutzutage im privaten Umfeld überwiegend einen dekorativen Charakter, werden aber auch im offiziellen Raum zu kulturellen und religiösen Zwecken verwendet. Ein Kerzenständer, über den wir hier berichten, ist nicht dasselbe wie ein Kerzenhalter. Der Ständer steht frei auf einem Fuß, der Halter dagegen ist irgendwo angebracht.
So wurden Fackeln in speziellen Wandhalterungen platziert. Heute benennen wir unter anderem die kleinen Kerzenklammern am Adventskranz oder Weihnachtsbaum als Halter.
Alle stabilen Materialien kommen für Kerzenständer infrage. Es gab schon früh Modelle aus Silber sowie solche aus Holz und einfachem Eisen. Heute bestehen silbern oder golden schimmernde Varianten meist aus einer Legierung, beziehungsweise ist die Farbe nur ein Überzug. Weiterhin wurden im Erzgebirge auch Zinnständer hergestellt, da das Material hier häufig zu finden war. Zudem wird mit Aluminium und Kupfer sowie mit Keramik oder Legierungen wie Messing gearbeitet. Gerne werden etliche Materialien auch gemischt. Zudem werden einige Kerzenständer verziert, entweder aufwendig und kostspielig mit echten Edelsteinen oder mit einer reizvollen Bemalung auf Holz oder Keramik. Eine andere Art sind Emaille-Überzüge, die wunderbar im Kerzenlicht schimmern.
Wird die Kerze durch ein Glas geschützt, sprechen wir von einem Windlicht. Hier hinein kommen Teelichter oder Stumpenkerzen. Ein transparentes Glas lässt die Kerze klar erkennen, ein farbiges und geschliffenes Glas sorgt für eine attraktive Streuung des Lichts.
Die Vielfalt an Kerzenständern ist enorm umfangreich. Es gibt solche für Stab- und Stumpenkerzen sowie andere für Teelichter. Einige sind sehr groß (man denke an die Riesenständer in den Kirchen oder an eine Menora, den siebenarmigen jüdischen Leuchter), andere sind sehr klein und passen selbst auf kleine Beistelltische oder ein schmales Fensterbrett. Weiterhin kannst du wählen zwischen einarmigen Modellen und solchen mit mehreren Armen. Je nach Standort sieht jeder Ständer, ob groß oder klein, ausgesprochen attraktiv aus, auch ohne Kerze(n). Das kommt daher, dass sich der Schaft über dem Fuß häufig verjüngt und zudem in seiner Form dekorativ gestaltet wird. So zeigt mancher Kerzenständer einen Nodus, die meist runde Verdickung etwa in der Mitte des Schafts. Sie dient dem besseren Halt der Hand beim Transport. Andere Modelle besitzen für diesen Zweck einen Henkel. Es gibt aber auch Varianten ohne Schaft. Meist handelt es sich dabei um kleine, flache Kerzenständer für jeweils eine Stabkerze. Diese Ständer kannst du problemlos mit einer Hand umschließen. Unser Tipp: Sind die kleinen Ständer so flach, dass die Stabkerze aufgrund ihres unebenen Bodens und ihrer Länge zu kippen droht, lasse zunächst etwas flüssiges Wachs in den leeren Halter laufen und drücke anschließend vorsichtig die Kerze hinein. Wird das Wachs fest, steht die Kerze deutlich sicherer.
Wie bereits erwähnt, werden Kerzenhalter im privaten Raum überwiegend zur Dekoration genutzt.
Das gilt auch für verschiedene Anlässe wie Ostern und Weihnachten, wobei Letzteres wohl zu Recht als Fest der Lichter bezeichnet werden darf. Es wird morgens spät, hell und abends früh dunkel und der Winter macht manchen Menschen psychisch besonders stark zu schaffen. Hier kann eine Kerze helfen, deren sanftes Licht entspannt und auch den Kopf zur Ruhe kommen lässt. Wer möchte, platziert Kerzenhalter ebenso im Badezimmer und sorgt für eine harmonische Stunde in der Badewanne. Dazu passt eine aufbauende oder spannende Lektüre, die zu der jeweiligen Stimmung passt. Weiterhin sind Feste die besten Anlässe für Kerzenschein. Das gilt für Events wie Hochzeiten, Taufen, Kommunionen und Konfirmationen (oder Jugendweihen) oder auch für das Zusammensein mit lieben Menschen anlässlich eines Trauerfalls. Ebenso dekorieren Kerzenständer den Geburtstagstisch. Darüber hinaus lassen sich die Ständer fast überall aufstellen, ob Regal (ohne Kerze), Lowboard, Kommode oder Esstisch. Wir Menschen lieben den Kerzenschein und können dabei stundenlang vor uns hinträumen. Wer im Sommer gerne abends mit Freunden draußen auf der Terrasse sitzt, kann hier ebenfalls eine Kerze oder, besser noch, ein Windlicht aufstellen. Ausgefallenere Kerzenständer bieten kleine Schalen, in die ein Teelicht gestellt wird. Dieses Lichtschiff darf dann auf dem Gartenteich schwimmen.
Das Wasser sorgt für eine wunderbare Lichtbrechung. Bei der immensen Auswahl an Kerzenständern finden sich klassische Leuchter für eine entsprechende Inneneinrichtung; ein blau-weißer Ständer dagegen passt in ein maritimes Zimmer. Für jedes Zimmer zeigt das Sortiment die richtigen Modelle.
Kerzen besitzen ein offenes Licht, sodass du jederzeit auf sie aufpassen solltest. Es heißt nicht umsonst, dass man sie nicht allein lassen darf. Denke stets daran, sie auszupusten, wenn du das Haus verlässt. Bei einem Teelicht ist die Gefahr am kleinsten, denn die Flamme ist nicht sehr hoch und das Aluminium bietet einen gewissen Schutz. Ansonsten sollte in einem Zimmer mit brennenden Kerzen auf keinen Fall Durchzug herrschen. Zu schnell kann ein flatternder Vorhang Feuer fangen und im schlimmsten Fall die ganze Wohnung in Brand setzen. Daher gilt: Brennende Kerzen solltest du immer im Auge behalten. Alle Kerzenständer kannst du jederzeit mit einem leichten Tuch oder Wedel vom Staub befreien. Zahlreiche Materialien vertragen auch etwas Feuchtigkeit, um sie sanft von Verschmutzungen zu befreien. Dabei musst du vorsichtig austesten, wie viel Nässe sein darf, damit das gute Stück nicht beschädigt wird. Probiere es am besten erst an der Unterseite des Kerzenständers aus. Herabgeflossenes Wachs in kleinen Portionen lässt sich mit einem stumpfen Messer oder kleinem Spatel entfernen. Dabei musst du allerdings sehr vorsichtig zu Werke gehen, denn Verzierungen wie Steine oder Bemalungen könnten abplatzen oder du riskierst Schrammen im Metall. Auch hier kannst du erst an der Unterseite des Fußes einen Testlauf machen, ob dein Werkzeug zur Säuberung geeignet ist. Eine andere Variante: Lege den Ständer eine Weile ins Tiefkühlfach, dann geht das Wachs anschließend leichter ab. Alternativ benutze einen Föhn, um das Wachs vorsichtig zum Schmelzen zu bringen.