Vasen sind eine uralte Erfindung. In China wurden Keramikobjekte gefunden, die vor über 11.000 Jahren produziert wurden.
Aus Mesopotamien stammen rund 7.000 Jahre alte Tonvasen; die Ming-Zeit (14. bis 17. Jahrhundert) dagegen produzierte in höchster Vollendung die berühmten Porzellanvasen und die Künstler im antiken Griechenland waren Meister der Vasenmalerei, die sich in ganz Europa glänzend verkaufte. Hier wurden per Pinsel Geschichten in Bildern erzählt, während unsere modernen Vasen Dekore aller Art, aber wenig Erzählkunst zeigen. Vasen waren einst Gefäße für Getränke, Opfergaben und Salben, wurden also vielfältiger verwendet als heute.
Sie waren aber auch damals schon Dekorationsobjekte. Heute werden die Wertvollsten von ihnen teilweise für Millionenbeträge gehandelt. Obwohl Blumengeschenke schon früh üblich waren, dienten sie als Schmuck in Vasen in den Innenräumen erst recht spät in der Geschichte. So gab es erst ab dem 19. Jahrhundert spezielle Blumenvasen. Heute können wir uns eine Welt ohne diese Vasen nicht mehr vorstellen. Sie stehen in Privat- und Büroräumen, in Institutionen, Praxen, Kliniken und anderswo. Die passenden Blumen für ein attraktives Zuhause gibt es schon lange nicht mehr nur bei Floristen und in Gartengeschäften, sondern auch beim Discounter.
Porzellan und Ton beziehungsweise Keramik sind die klassischen Materialien der Vasenherstellung.
Es gibt sie seit Jahrhunderten oder Jahrtausenden. Heute sind Glasvasen am beliebtesten, zumindest werden sie am häufigsten produziert. Hier gibt es einfaches Klarglas oder kunstvoll geschliffenes Kristallglas. Dazu kommt das höchst moderne Material Metall, das sich zunehmender Beliebtheit erfreut. Erstaunlich ist auf der anderen Seite, dass ein altes Material wie Holz erst recht spät bewusst als Vase verwendet wird. Gelegentlich werden Materialien auch gemischt, so Glas und Holz oder Holz und Metall. Diese Materialien sind unterschiedlich empfindlich. Ton und Porzellan können zerbrechen, Metall dagegen ist sehr unempfindlich. Auch Holz ist stabil, Glas dagegen splittert, wenn es herunterfällt. Zudem wird eine Tonvase glasiert, Holz erfährt eine Lasur, denn ohne eine gewisse Imprägnierung könnte kein Wasser eingefüllt werden. Dies ist ein Grund, warum ein Naturholz gern mit wasserfestem Glas kombiniert wird. Die Farben reichen je nach Material von Naturtönen in allen Braun-, Creme- und Beigenuancen über knallige Farben von Orange, Lila, Grün, Blau und Rot bis hin zu Schwarz und Weiß. Gerade Glas lässt sich vielseitig färben, ob Rauchglas oder lackierte Modelle. Viele Vasen sind nicht in Unifarben gehalten, sondern zeigen Farben, die ineinanderlaufen oder Dekorationen mit Steinen, Metallverzierungen und sonstigen Applikationen.
Vasen gibt es unter anderem als hohe Bodenvasen. Du kennst vielleicht die mannshohen, kunstvoll bemalten Exponate in Museen oder in den Prachträumen eines Schlosses. So hoch müssen heutige Modelle nicht sein, aber eine schicke Bodenvase, die dir bis zum Oberschenkel reicht, sieht prächtig aus und ist ein Blickfang in deinem Zuhause oder Büro. Im Gegensatz dazu stehen winzige Vasen, in denen gerade mal ein paar Gänseblümchen Platz haben.
Dazwischen gibt es jede gewünschte Größe. Auch die Formen sind ungemein vielfältig: Bauchige und gerade geschnittene, konische und sanduhrförmige Vasen sind erhältlich. Hier ein Dreieck, dort ein Quadrat, hier ein Oval, dort eine Kugel: Jede Form spricht die Sinne anders an. Es gibt Vasen mit rundem Unterteil, die in einem Ständer stehen, da sie sonst keinen Halt hätten. Bei der Holz-Glas-Kombination siehst du unter anderem schmale Glasphiolen, die in einen Holzrahmen gebettet sind. Zu diesen Formen kommen figürliche Objekte, so ein größeres Schneckenhaus, eine Kanne, eine Amphore oder ein stilisierter, oben offener menschlicher Kopf. Zahlreiche Modelle sind stattdessen mit Figuren besetzt, gern mit Engeln, Kinderfiguren, Feen oder Tieren. Unter den beiden letztgenannten Kategorien finden sich zahlreiche alte Objekte, die teilweise für Sammler geeignet sind. Heutige Vasen sind, von Ausnahmen abgesehen, meist weniger aufwendig gearbeitet. Es dürfte klar sein, dass diese besonderen Stücke ihren Preis haben. Zudem sprechen die aufwendigen Zierate von einem bestimmten Stil wie Barock oder chinesischem Stil, besonders häufig aber vom Jugendstil, in dem solche Verzierungen gefragt waren. Nicht zuletzt sind auch moderne Vasen figürlich gestylt oder bemalt.
Ob Objekte als Katzen, Elefanten und Büsten oder bemalt, mit grafisch gestalteten Gesichtern und anderen Formen, du findest für den Landhausstil, ein maritimes Ambiente, den puristischen oder Industrial Style oder ein eher klassisch eingerichtetes Zimmer mehr als nur eine passende Vase.
Vasen kannst du leer auf der Fensterbank oder im Regal deponieren. Viele Menschen stellen sie in einen Schrank, aber die schönsten Objekte sollten offen präsentiert werden. Viele animieren direkt dazu, Blumen oder Zweige hineinzustellen. Wundervolle Gladiolen und Korkenzieherweide brauchen eine hohe Bodenvase; der Wiesenstrauß, den dir dein Kind geschenkt hat, benötigt eine schmale Vase, die du auf den Ess- oder Couchtisch stellst. Weiterhin werden Ensembles angeboten, also Vasen verschiedener Formen und Größen aus demselben Material und in derselben Farbe. Diese kannst du als Arrangement auf einer Kommode ausrichten; sie wirken auch leer äußerst attraktiv. Manche Vasen mit breiter Öffnung, die nicht zu hoch sind, können zudem mit einem Teelicht statt Blumen geschmückt werden.
Glasvasen werden vorsichtig im Spülbecken abgewaschen, wenn die Blüten verblüht sind; Tonvasen werden mit einem Wedel regelmäßig entstaubt. Porzellan wischst du leicht feucht ab und trocknest das Material gut nach. Auch Metall sollte nach dem Wischen vorsichtig trocken gerieben werden. Bodenvasen haben häufig Einsätze, sodass die Blumen darin stehen und nicht ganz nach unten versinken. Diese sind aus Kunststoff und können abgewaschen werden. Manche Vasen dürfen sogar in die Spülmaschine. Achte stets auf die Angaben der Hersteller, wie deine Vase zu behandeln ist. Wenn du ein Objekt geschenkt bekommst und es ist keine Anleitung dabei, staube es regelmäßig und sorgfältig ab und sei mit Wasser vorsichtig. Je nach Qualität des Materials könnte die Farbe abgehen oder sich das Dekor verfärben.