Ursprünglich dienten den Menschen in der Dunkelheit Fackeln zum Erleuchten der nahen Umgebung. Diese waren jedoch viel zu gefährlich und eine häufige Brandursache. Also erfanden kluge Köpfe im Mittelalter ein Gestell, in dem die Licht- und Feuerquelle kontrolliert brannte.
Gleichzeitig schützten Hornplatten oder Glas- und Kristallscheiben die Flamme vor dem Erlöschen. Das Konzept war derart erfolgreich, dass bald Straßenlaternen in städtischen Umgebungen die Wege erhellten. Der Nachtwächter lief weiterhin mit Handlaterne und Fackel und entzündete in der Abenddämmerung die hohen Straßenleuchten.
In modernen Zeiten wurde aus der einst rein funktionalen Hand- und Straßenlaterne ein beliebtes Accessoire für Wohnung, Terrasse oder festliche Laternenumzüge.
Nach dem Vorbild der Grubenlaterne sind heutige Handlaternen ein Käfig aus Metall mit Glaswänden und Handgriff. Innen hinein wird eine Kerze gesetzt und dort entzündet. Nach oben entweichen die Wachsgase durch eine Belüftungskuppel. Gleichzeitig wird von dort Sauerstoff zugeführt, um die Flamme am Brennen zu halten. Eine Kombination aus Rattanstäben, Metall und Glas macht die Handlaterne leichter und dekorativ. Statt des riskanten Kerzenlichts sitzen inzwischen in vielen Laternen LED-Leuchtmittel als Kerzenimitat. Das ermöglicht es, auch Holz für Boden und Deckel sowie Seitengestell zu verwenden. Extravagante Designs werden durch die LED-Lösung möglich, zum Beispiel feine Glaskugel-Laternen im indischen Stil. Im Garten können statt Gartenfackeln hoch aufgestellte Straßenlaternen mit zwei Laternenkäfigen stehen.
Teilweise werden auch Gartenlampions in Blütenform als Laterne bezeichnet. Ihre Hülle besteht aus wetterfesten Materialien. In der Mitte sitzt ein LED-Leuchtmittel. Die Lichtwirkung ist weniger intensiv als bei einer Handlaterne mit Glasfenstern. Dafür erzeugt der bunte Schimmer eine schöne Abendstimmung. Selbst Tischleuchten mit Standfuß findest du mit Lampenschirmen im Laternenlook.
Laternen für die Bestückung mit echten Kerzen müssen unbedingt einen Metallrahmen haben. Eine moderne und sichere Alternative ist ein LED-Leuchtmittel in Kerzenform, das teilweise sogar das klassische Flackern imitiert. Die Rahmen können bei dieser ungefährlichen Variante aus diesen Materialien bestehen:
Laternen für Wohnung und Garten haben eine Decken- und Bodenplatte oder einen Rahmen aus massivem Holz. Das Laternenlicht lässt den warmen, natürlichen Holzton besonders fein leuchten. Eine leichtere Variante sind Modelle mit einem Rahmen aus Rattan. Dieses natürliche Flechtwerk erlaubt runde oder ovale Laternenformen, eine schöne Abwechslung zum klassischen Kubus. Ähnlich leicht, stabil und dekorativ ist Bambus. Aus jungen Stäben werden ebenfalls Kugeln oder Ovale geformt und mit Handgriffen ergänzt.
Edelstahl war neben Messing das im Mittelalter verfügbare und gängige Material für Hand-, Gruben- und Straßenlaternen. Messingrahmen werden häufig absichtlich patiniert und sind somit ideal zum Shabby Chic oder einer antik wirkenden Einrichtung.
Rahmen aus Edelstahl eignen sich mit schwarzer Pulverbeschichtung besonders gut für wetter- und sturmfeste Gartenlaternen oder für Handlaternen auf der Terrasse.
Kunstvolle Varianten von Laternen sind runde Tischlaternen aus buntem Milchglas, oft in zerknittertem Look. Hinein passen Teelichter, deren kleines Licht zum Beispiel deinen Terrassentisch stimmungsvoll in einen Schimmer taucht. Feine Töpferarbeiten formen Laternen aus Terrakotta, mit Löchern ringsum, damit das Licht von Kerzen oder LED-Leuchtmitteln punktuell nach außen dringen kann. Alle Varianten haben den klassischen Henkel. So kannst du sie nach Belieben auch als Hand- oder Sturmlaterne verwenden.
Am leichtesten von allen Materialien ist Kunststoff. Laternen mit solchen Rahmen dürfen natürlich ausschließlich mit LED-Kerzen betrieben werden. Dafür sind mit Kunststoff alle erdenklichen Formen zwischen Gartenlampion, Tischlaterne und Handlaterne möglich.
Nur wenige Kunststofflaternen sind allerdings wetterfest und deshalb nur für die Aufstellung und den Betrieb in Innenräumen geeignet.
Laternen mit festem und dickem Henkel kannst du als Handlaterne nutzen, wenn du zum Beispiel im Dunkeln ohne elektrische Beleuchtung noch schnell Sachen aus dem Gartenschuppen holen möchtest. Sie stehen je nach Größe gut als Dekoration auf dem Terrassenboden oder deinem Gartentisch. Zur Aufhängung sind Modelle aus Metall nur bedingt geeignet, wegen des hohen Gewichts. Soll die Laterne deine Terrasse als Partylicht erhellen, sollte sie aus leichteren Materialien wie Bambus, Rattanstreben oder leichten Holzelementen. Dünne Henkel genügen für die Aufhängung. Jederzeit dient ein solches Leichtdesign auch als Tischlicht im Garten oder Esszimmer. Im Wohnzimmer schmücken solche Varianten den Couchtisch oder runde Beistelltische als Accessoire, auch unbeleuchtet.
Hinter dem Glas brennen Kerzen in Laternen sicher ab. Dennoch kann beim Umkippen Wachs auslaufen und ein Entzünden in Verbindung mit brennbaren Untergründen verursachen. Deshalb sollten vor allem Handlaternen für Kinder besser mit LED-Kerzen betrieben werden. Für die authentische Optik findest du Leuchtmittel in Kerzen- oder Flammenform. Lasse Laternen mit Kerzenlicht niemals unbeaufsichtigt stehen oder hängen. Gerade bei starkem Wind könnten sie umkippen und so zum Brandrisiko werden. Soll die Laterne in deiner Hand mitwandern, hat sie entweder einen Rahmen aus Metall oder ein Ersatz-Leuchtmittel ohne echte Flamme. Keinesfalls dürfen echte Kerzen in einem Modell mit Rattan-, Bambus- oder Holzrahmen brennen.
Viele Laternen aus klassischen Materialien sind langlebig und dadurch nachhaltig. Du hast darüber hinaus auch die Auswahl zwischen weniger langlebigen und dennoch umweltfreundlichen Modellen:
Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der am besten aus zertifizierter Forstwirtschaft und schadstofffreier Verarbeitung stammt. Laternen mit solchen Rahmen findest du häufig in Manufakturen, also aus traditionellem Holz-Handwerk. Ebenfalls sind unbehandeltes Rattan oder Bambusstreben und Varianten mit Weidengeflecht am Lebensende der Laterne vollständig biologisch abbaubar. Das Leuchtmittel ist besonders nachhaltig und umweltneutral, wenn du es mit Solarstrom statt mit Akkus oder Batterien betreibst.
Edelstahl ist für den besonderen Look von Garten-, Hand- oder Tischlaternen häufig farbig pulverbeschichtet. Dies macht solche Rahmen besonders wetterfest und langlebig. Der Rohstoff kann beim Entsorgen gut wiederverwertet werden, indem in den entsprechenden Wertstofffabriken die Pulverbeschichtung entfernt wird. Messing wird überwiegend unbehandelt verarbeitet. Es übertrifft damit in der Umweltfreundlichkeit sogar Edelstahl, weil es im Originalzustand wiederverwertet werden kann. Laternen sind eine urige Lichtquelle und heutzutage durch die Möglichkeit der LED-Beleuchtung sogar deutlich sicherer als ihre historischen Vorbilder. Außer im klassischen Look mittelalterlicher Laternenformen findest du jetzt auch kunstvolle Varianten in Naturmaterialien oder tönernen Gefäßen. Beim Betrieb mit Kerzen ist es wichtig, das schmuckvolle Accessoire nur unter Aufsicht mit echten Kerzen zu verwenden.