Es gibt mehrere Materialvarianten der Wandtapeten. Einige sind aus Vinyl oder Velours, andere aus Papier. Modern sind Vliestapeten, es gibt auch solche mit einem metallischen Effekt sowie Perldekortapeten. Weiterhin findest du auf dem Markt Kunststofftapeten mit oder ohne Papier als Trägermaterial, ebenso sind Textiltapeten weiterhin vertreten, wenn auch seltener. Eine weitere Variante stellen Tapeten aus Naturstoffen dar. Nicht zuletzt gibt es Fototapeten, die aufgrund ihrer Größe auch Wandbildtapeten heißen. Eine Unterart der Wandtapeten sind Profiltapeten, deren Grundlage Vinyl oder Papier ist. Darüber wird geschäumtes Polyäthylen in diversen Farben gegeben.
Darüber, wie glatt die Wand sein muss, gibt es keine einheitliche Meinung. Experten sagen, sie muss absolut glatt sein und im Zweifelsfall mit Spachtel und neuem Putz bearbeitet werden; auf der anderen Seite ist zu erfahren, dass eine robuste Vliestapete kleinere Risse und Löcher problemlos überdeckt. Sicher ist, dass du am besten mit einem glatten Untergrund zurechtkommen wirst. Die Wand sollte zudem sauber und staubfrei sein, damit nichts an der Rückseite deiner neuen Wandtapete hängenbleibt. Dies erreichst du, indem du die Wand abbürstest. Zudem sollte sie absolut trocken sein. Ist sie ansonsten eher sandig, lösen sich also kleinste Teile ab; wenn du darüber streichst, ist eine Grundierung erforderlich.
Diese bekommst du im Baumarkt.
Eine Vliestapete bringst du mit normalem Tapetenkleister an. Dazu streichst du die Wanddecken für ein bis zwei Bahnen gut mit Kleister an, dann die gesamte Wandfläche dieser Größe. Ein Einweichen der Tapete ist nicht nötig. Übrigens lassen sich Vliestapeten problemlos wieder abziehen, wenn du eines Tages Lust auf ein anderes Motiv hast. Papiertapeten dagegen werden vor dem Anbringen mit dem Kleister auf ihrer Rückseite eingeschmiert und müssen einen Moment ruhen, damit dieser einweichen kann. Anschließend bringst du die Tapete Bahn für Bahn an die Wand. Wenn es dir angebracht erscheint, setze mit dem Bleistift senkrechte Markierungen, damit beim Anbringen der weiteren Bahnen keine Lücken bleiben. Vliestapeten werden im Gegensatz zu Papiertapeten nicht überlappend, sondern auf Stoß aufgeklebt. So nennt der Fachmann den Vorgang, wenn du eine Bahn exakt neben die andere setzt. Sind alle Bahnen fertig, schneidest du unten an der Wand, direkt über der Sockelleiste, die überstehende Tapete mit einem Spachtel und einem Cuttermesser ab. Beachte, dass Papiertapeten wesentlich empfindlicher sind als Vliestapeten. Zwar kannst du Papiermodelle an der Wand noch rasch verschieben, wenn sie nicht genau geklebt wurden, aber sie reißen deutlich schneller als Vliestapeten. Sind Luftblasen entstanden, kannst du diese mit einem sauberen Tuch herausstreichen, solange die Tapete noch nicht vollständig trocken ist. Du kontrollierst dies am besten sofort nach dem Aufbringen.
Bei einer getrockneten Tapete kannst du einzelne Blasen aufstechen, die Luft herausdrücken, etwas Kleister oder Leim dahinter auf die Wand auftragen und die Stelle darüber sorgsam schließen. Übrigens: Blasen entstehen aus den unterschiedlichsten Gründen, beispielsweise durch zu wenig oder zu viel Kleister oder durch schlechte Untergründe.
Grundsätzlich kannst du Wandtapeten in der ganzen Wohnung anbringen. Es sollte sich nur um relativ große Bereiche handeln. So bieten sich Wohn- und Schlaf- wie auch Kinderzimmer an. Zudem wirken sie im Flur, im Bad, in der Küche und im Essbereich attraktiv. Wenn du Motive im Büro haben möchtest, um sie täglich zu genießen und/oder um Aufmerksamkeit bei deinen Geschäftspartnern zu erregen, findest du sicher auch dafür geeignete Motive. Thematisch gibt es für Küche und Essbereich wunderbare Wandtapeten mit Café-/Kaffeebildern, Zitrusfrüchten, gefüllten Gläsern, Gewürzen und vielem mehr. Natürlich kannst du in den Essbereich auch florale Motive hängen. Achte darauf, dass die Tapeten wischfest sind und sich gut reinigen lassen. Im Wohnzimmer darf es dagegen ein Buchregalmotiv oder eine abstrakte Komposition sein?
Manche dieser Tapeten wirken so überzeugend, dass ein 3D-Effekt entsteht.
Springt das Pferd gleich mitten ins Wohnzimmer?
Führt der Weg aus dem Haus direkt an den Strand?
Oder befindest du dich tatsächlich mitten im Wald?
Es zeigt sich eine faszinierende Auswahl. Übrigens: Kinder haben ihre eigenen Lieblingsmotive. Lass sie einfach mit aussuchen, was in ihr Zimmer kommen soll. Das macht allen sicher viel Vergnügen.
Achte bei all deinen Plänen darauf, dass die Wandtapete zum vorgesehenen Ort passt. Ist das Bild einer Fototapete zu großflächig, der Wahlort aber klein, kommt das Motiv nicht zur Wirkung. Ist das Motiv kleinteilig, der Ort dagegen großflächig, geht die Wirkung einer attraktiven Optik ebenfalls daneben (außer du wolltest eine leicht gemusterte Tapete haben und darauf weitere Dekorationen anbringen). Beachte daher auch den Lichteinfall: Bekommt die Tapete genügend Tageslicht, um zu wirken, oder erscheint sie dann blass?
Vielleicht möchtest du die Wandtapete zurechtschneiden, um eine Ecke zu gestalten. Fast jede Wohnung besitzt solche Kanten und Ecken, die sich geschickt mit wunderbaren Motiven füllen lassen. Arbeite beim Schneiden sorgsam mit Cuttermesser und Lineal. Wenn du keinen Tapeziertisch besitzt, sorge dafür, dass der Untergrund mit der Klinge des Messers keine Probleme hat; es eignet sich beispielsweise eine Holzunterlage. Weiterhin sollte das Volumen des Motivs an die Raumgröße angepasst sein. Ein riesiges Bild einer einzelnen Blüte kann trotz aller Feinheit einen kleinen Raum erdrücken.
Tapeten lassen sich mit einer weichen Bürste oder einem sauberen Tuch ohne Wasser abbürsten beziehungsweise abwischen. Exemplare für Küche und Esszimmer sollten leicht abwaschbar sein. Du kannst, wenn du kleine Kinder hast, an kritischen Stellen wie der Wand nahe dem Esstisch einen leichten Klarlack darüberstreichen oder aufsprühen oder für einige Zeit eine Plexiglasscheibe anbringen. Diese ist nicht dekorativ, aber Babys und Kleinkinder verunreinigen die Tapete wahrscheinlich mit Essens- und Getränkespritzern oder mit Schokoladenfingern. Lass dich dazu im Baumarkt von einem Spezialisten für Wandtapeten beraten.