Hat dein Bonsai den richtigen Standort, ist von guter Qualität und pflegst du ihn richtig, kann ein Bonsai unglaublich alt werden. Möchtest du dir einen Bonsai kaufen, ist es ratsam, das kleine Bäumchen in einem Bonsai-Fachhandel und weniger in einem Baumarkt zu kaufen. Baumarkt-Bäumchen kommen während der Produktion in eine Knetmasse, die einmal ausgetrocknet, nicht wieder feucht zu bekommen ist. Deshalb werden die Bäume aus Baumärkten häufig nicht älter als ein halbes Jahr.
Möchtest du dir einen Bonsai zulegen, musst du dir darüber im Klaren sein, dass dieser sehr teuer sein kann. Die Preise von Bonsais variieren je nach Qualitätsstufe. Ein Bonsai einfacher Qualität kostet in etwa 100,00 Euro. Für einen Bonsai mittlerer Qualität musst du bereits mit circa 500,00 Euro rechnen.
Bei einem Bonsai mit hervorragender Qualität können durchaus Preise von mehreren tausend Euro aufgerufen werden.
Bonsais eignen sich abhängig von ihrem Verbreitungsgebiet für ein Kalthaus, das Freiland oder für Zimmer. Bonsais, die für Zimmer geeignet sind, sind ursprünglich in tropischen Gebieten wie Taiwan oder Südchina beheimatet, wo sie im Freien kultiviert werden. Im Zimmer gedeihen die kleinen Bäumchen unterschiedlich. In der Regel lassen sich die Temperatur und das Licht gut regulieren. Allerdings setzt häufig eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit den tropischen Bäumen in Zimmern stark zu. Ein Zimmer-Bonsai fühlt sich in den Sommermonaten an einem hellen Fensterplatz, geschützt vor praller Sonne oder im Freien am wohlsten. Bonsais für das Kalthaus stammen aus Gebieten, in denen mäßige Winter herrschen. Das gesamte Jahr über können sie ohne große Probleme im Zimmer stehen.
In der Winterzeit benötigen sie jedoch kühlere Temperaturen. Gesund und vital bleiben sie, wenn sie den Sommer über im Freien stehen können.
Ein Freiland-Bonsai ist recht robust. So machen sogar Temperaturen um minus zwanzig Grad Celsius den oberirdischen Teilen nichts aus. Allerdings ist es wichtig, dass du die Wurzelballen bei unter minus fünf Grad Celsius schützst. Zusätzlich sollte das Bäumchen in einer frostfesten Schale stehen. Steht dein Bäumchen im Garten, ist es am einfachsten, das Bäumchen bis über den Wurzelhals mit der Schale in die Erde einzugraben. Steht dein Bäumchen auf der Terrasse oder dem Balkon, überwinterst du ihn am besten in einer Styropor- oder Holzkiste, die du mit Stroh, Rindenmulch oder Laub füllst. Während der Wintermonate musst du unbedingt darauf achten, dass dein Bonsai nicht der Wintersonne ausgesetzt ist. Berücksichtigst du dies nicht, kann ein während der Nacht gefrorener Baum durch die Wintersonne einseitig aufgetaut werden, was dazu führt, dass Gewebespannungen auftreten und ganze Baumpartien dadurch absterben. Möchtest du weniger Aufwand betreiben, kannst du deinen Freiland-Bonsai beispielsweise auch in einem Gewächshaus oder Wintergarten überwintern. Allerdings ist dann darauf zu achten, dass die Temperaturen zehn Grad Celsius nicht überschreiten, da sonst der Blattaustrieb zu früh stattfindet.
In den kleinen Schälchen, in denen die Bäumchen stehen, verbrauchen sich Wasser und Nährstoffe sehr schnell. Daher solltest du immer darauf achten, dass die Erde nie komplett austrocknet.
Am besten überprüfst du dies zu Beginn täglich. Später entwickelst du sicher ein Gespür dafür. Sobald der Austrieb im Frühjahr beginnt, startest du mit dem Düngen. Organischen Dünger in Pelletform kannst du im Bonsai-Fachhandel erwerben. Die Rezeptur ist traditionell japanisch. Deinen Bonsai düngst du im Abstand von vier Wochen zweimal. Damit der Austrieb gebremst wird und die Triebe aushärten, unterbrichst du im Hochsommer das Düngen. Im Spätsommer und Herbst ist das Düngen besonders wichtig. In dieser Zeit bilden sich für das neue Jahr die Anlagen aus. Das Düngen sorgt dafür, dass der Bonsai im nächsten Jahr gesund austreibt und viele Knospen bildet.
Normalerweise werden Topfpflanzen beim Umtopfen in einen größeren Topf gepflanzt. Beim Bonsai erfolgt dies nicht. Hier musst du die Wurzeln zurückschneiden, um Raum im Pflanzgefäß zu schaffen. Anschließend kommt der Bonsai mit neuer Erde wieder in die Pflanzschale. Normalerweise musst du alle zwei bis drei Jahre umtopfen. Der richtige Zeitpunkt ist dann, wenn während des Gießens die Erde kein Wasser mehr aufnimmt. Umgetopft wird im Frühjahr vor dem Knospenaustrieb. Für den Bonsai kannst du keine normale Erde verwenden. Hier greifst du am besten auf ein strukturstabiles, feinkörniges Substrat aus dem Fachhandel zurück. Damit der Bonsai stabil steht, fixierst du die Wurzelballen mit zwei Drahtstücken. Diese legst du rechts und links neben dem Stamm über die Wurzelballen, ziehst die Enden durch die Abzugslöcher der Schale und verdrehst sie auf der Unterseite.
Das Ziel der Bonsai-Kunst ist die verkleinerte Nachbildung eines alten Baumes. Damit du die Wuchsrichtung des Stammes, der Zweige und Äste ändern kannst, musst du den Baum schneiden und drahten. Die Form bei Laubbäumen legst du durch Schneiden fest. Der Grundschnitt findet außerhalb der Vegetationsperiode statt, bevor die Gehölze austreiben. Der beste Zeitpunkt ist das zeitige Frühjahr. Bei diesem Grundschnitt entfernst du alle Zweige und Äste, die überflüssig sind. Das betrifft alles, was nach innen wächst, sich kreuzt oder generell den harmonischen Wuchs beeinträchtigt. Bei den Laubbäumen schneidest du die aus dem vergangenen Jahr stammenden Zweige auf zwei bis drei Augenpaare oder Augen. Über die Sommermonate musst du wahrscheinlich mehrmals einen Erhaltungsschnitt durchführen. Hier schneidest du Triebe, die zu stark wachsen, zurück. Um dem Bäumchen ein altes Aussehen zu verleihen, kannst du drahten. Die nach oben strebenden Äste junger Bäumchen kannst du mit Draht waagerecht oder auch abwärts ausrichten. Mit einem starken Draht formst du den Stamm des Bonsais in einem Bogen oder seitlich. Die japanische Bonsai-Kultur gibt mehrere Wuchsformen vor, die angestrebt werden. Stehen Seitenzweige zu steil, fixierst du diese am Stamm und beugst sie herunter.