Ohne Pflanzen wäre der eigene Garten nur eine Grünfläche. Erst die blühenden Beete, prall gefüllten Blumenkübel oder dicht bewachsenen Hecken machen Gärten, Balkone und Terrassen zu kleinen Ruheinseln. Trotz aller Leidenschaft für die Gartenarbeit sollten die Pflanzensamen nicht zu voreilig in die Erde eingesetzt werden.
Pflanzen sind nicht anders als wir: Sie haben ihre individuellen Eigenschaften, die sie ausmachen und die zu berücksichtigen sind.
Inhaltsverzeichnis: Wissenswertes über Pflanzen
Auf der ganzen Welt existieren etwa 25.000 verschiedene Pflanzen. Rund 12 Prozent sind für den Verzehr geeignet. Die Anzahl der Nutzpflanzen beläuft sich auf etwa 3000 Arten.
Bei solch einer großen Auswahl dürfte es sicher nicht allzu schwerfallen, die neue Lieblingspflanze zu finden. Die Pflanzen lassen sich in die folgenden Untergruppen einteilen:
- Kulturpflanzen
- Exotische Pflanzen
- Sträucher
- Bäume
- Pflanzen mit Blüten
- Pilze
- Sonstige Pflanzen
Zu den Kulturpflanzen gehören Gewächse wie Himbeeren, Ringelblumen oder Möhren. Diese Pflanzen werden kultiviert, also im Garten oder auf einer landwirtschaftlich genutzten Fläche angebaut.
Diesem Umstand verdanken sie ihren Namen. Exotische Pflanzen sind in den tropischen Regionen beheimatet. Zu dieser Gruppe zählen zum Beispiel Kamelien, Palmen oder Orchideen. Einige von ihnen werden auch hierzulande gepflanzt: Der Oleander ist ein ebenso gern gesehener Gartenbewohner wie die duftenden Orangenbäume. Beide Pflanzen sind ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet. Unter den Begriffen ‘Strauch‘ und ‘Baum‘ kann sich vermutlich jeder etwas vorstellen. Kiefern, Erlen oder bodenständige Eichen stammen aus der Familie der Bäume. Weißdornhecken oder Schlehen werden der Gattung der Sträucher zugezählt. Klatschmohn, Milchkraut und einige Rosenarten sind klassische Blütenpflanzen. Morcheln, Champignons oder Pfifferlinge werden in der Botanik als Pilze klassifiziert.
Zu den sonstigen Pflanzen zählen Farne oder Algen. Diese Vielfalt zeigt sehr deutlich, dass es nicht ‘die eine‘ Pflanze gibt. Am besten nennt man im Fachgeschäft einfach direkt den Namen der Pflanzenart, die man käuflich erwerben möchte.
Bedeutung von Pflanzen für die Umwelt und das Ökosystem
Ohne Pflanzen wäre unsere Erde kein lebenswerter Planet. Hecke, Strauch und Kraut sind ein unverzichtbarer Bestandteil des Ökosystems. Ein bekanntes Beispiel für die ‘umweltaktiven‘ Pflanzen ist die Fotosynthese. Bei diesem chemischen Prozess nehmen die Gewächse Sonnenlicht, Wasser und CO₂ auf. In den Pflanzenzellen werden die drei Elemente in Zucker und Sauerstoff umgewandelt. Anschließend geben die Pflanzen beide Endprodukte an die Atmosphäre ab. In den Nachtstunden findet die Zellatmung statt. Dabei handelt es sich um die Umwandlung von Sauerstoff und Zucker in CO₂. So entsteht ein ewiger Kreislauf, zu dem die Pflanzen jeden Tag ihren Teil beitragen. Darüber hinaus dienen bestimmte Pflanzen nicht nur den Tieren, sondern auch den Menschen als Nahrung.
Bei dem Gedanken an Kartoffeln, Kirschen und Äpfel kann man dieser Aussage sicher sofort zustimmen.
Auswahl und Kauf von Pflanzen
Wenn du Pflanzen kaufen möchtest, kannst du dir diese Fragen stichpunktartig auf einer Liste notieren:
- Welche Pflanzen sollen gekauft werden?
- Wo sollen sie eingepflanzt werden (Beet, Blumentopf etc.)?
- Wann ist ihre Blütezeit?
- Vertragen sie intensives Sonnenlicht oder wachsen sie an schattigen Standorten?
- Wie oft müssen sie gegossen werden?
- Ist die Zucht anspruchsvoll?
- Wie hoch ist ihr Nährstoffbedarf und wie kann er gedeckt werden?
- Bietet der eigene Garten die erforderlichen Voraussetzungen?
Die letzte Frage ist entscheidend. Ein weitläufiger Garten bietet mehr Spielraum als ein Balkon. Trotzdem lassen sich auch kleine Flächen als Standorte für schöne Pflanzen nutzen: Gewächse mit einer Vorliebe für licht- und windgeschützte Orte eignen sich sehr gut als Zierpflanzen für ‘Balkonien‘.
Standortwahl und Pflanzung
Erfahrene Gärtner können ein Lied davon singen: Manche Pflanzen lieben es warm und trocken, andere bevorzugen feuchte und windgeschützte Standorte.
- Pflanzen mit festen Blättern halten Trockenheit aus
- Gewächse mit grauem Laub benötigen viel Licht und Wärme
- Pflanzenarten mit behaarten Blättern mögen sonnige Standorte
- Pflanzen mit ‘fleischigen‘ Blättern brauchen lockere Böden
Sträucher mit Beerenobst benötigen feuchte Böden, die mit Nährstoffen angereichert sind. Mediterrane Kräuter wie Rosmarin wachsen auf trockenem Untergrund. Sie für ist ein sonnenreicher Standort ideal.
Pflege und Kultivierung
Bevor es ‘medias ins Beet‘ geht, bekommst du ein paar hilfreiche Hinweise für deine neuen Pflanzen.
- Mache dich mit den Bedürfnissen der Gewächse vertraut. Im Fachgeschäft hilft man dir bei Fragen zur Pflege und zum idealen Standort gern weiter
- Gesunde Pflanzen brauchen nährstoffreiche Erde. Die Blumenerde sollte mit Kompost oder biologisch abbaubarem Dünger angereichert werden, um die Pflanzen optimal mit gesunden Nährstoffen zu versorgen
- Auf Pflanzenschutzmittel mit chemischen Inhaltsstoffen sollte im Interesse der Umwelt verzichtet werden. Wenn du die Gewächse nach Vorschrift versorgst, kommen sie hervorragend ohne Chemie aus
- Sträucher werden im März großzügig ausgedünnt, damit sie neue Triebe bilden und in den Sommermonaten wieder in voller Blüte stehen
- Ein feuchter Boden sorgt dafür, dass die Wurzeln nicht austrocknen. Manche Pflanzen benötigen nasse Erde. Im Zweifelsfall sollte das Wasser zum Gießen aber nur sparsam verwendet werden. Ein fachkundiger Pflanzenexperte kann über die angemessene Wassermenge Auskunft geben
- Bei starkem Schädlingsbefall ist ein Entfernen der betroffenen Pflanzen ratsam. Sie werden gegen neue, gesunde Setzlinge eingetauscht
Troubleshooting
Leider wachsen nicht alle Setzlinge ohne Probleme zu stattlichen Gewächsen heran. Manchmal werden die Pflanzen im Beet krank. In dem Fall ist schnelles Handeln gefragt. Bei einem rechtzeitigen Eingreifen kannst du erkrankte Pflanzen oft noch retten. Eine regelmäßige Kontrolle der Blätter, Knospen und Wurzeln beugt der Entstehung von Pflanzenkrankheiten vor. Neben Schimmelbildung gehören Mehltau oder Rostpilze zu den häufigsten Erkrankungen. Bei Mehltau wird zwischen dem echten und falschen Krankheitsbild unterschieden: Falscher Mehltau entsteht durch Nässe. Für diese Erkrankung sind weiße Verfärbungen an den Adern der Blätter charakteristisch. Echter Mehltau bleibt an der Oberfläche der Blätter haften und dringt nicht weiter vor. Obst- und Gemüsesorten sind typische Opfer von Rostpilzen. An den Blättern von betroffenen Gewächsen bilden sich die namensgebenden roten Flecken. Ein ausreichender Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen wirkt einer Ausbreitung entgegen. Gegen Schimmel an den Wurzeln hilft oft nur ein radikaler Schnitt: Die Pflanze wird mitsamt ihrer Wurzel ausgegraben und entsorgt. Gelbe Blätter deuten ebenfalls auf Schimmelbefall hin. Diese Partien werden mit einem scharfen Messer abgeschnitten. Solche Maßnahmen sind einfache, aber wirkungsvolle Hausmittel.