Ob charmant in der Ecke versteckt oder als optisches Schwergewicht im Zentrum des Gartens - grundlegend stellt sich die Frage, wie viel Geld, Zeit und Arbeit du in dein Gewächshaus investieren möchtest. Kleine Modelle bieten natürlich wenig Platz, für ein paar leckere Tomaten reichen sie aber aus. Möchtest du dir dagegen dein eigenes Tropenparadies in den Garten setzen, findest du entsprechende Häuser mit 10 m² und mehr. Je größer das Haus, desto wichtiger ist die bauliche Qualität. Entscheidend ist die Verwendung des Materials.
Infrage kommen in der Regel nur Glas und Kunststoff, die jeweils unterschiedliche Vorteile haben. Ganz klassisch bestehen die meisten größeren Modelle aus Glas, das nicht nur optisch zu gefallen weiß. Die hohe Lichtdurchlässigkeit und die einfache Reinigung sind wesentliche Merkmale. Einfaches Glas hat jedoch den Nachteil, dass es nur schlecht isoliert. Möchtest du dein Gewächshaus im Winter nutzen, entscheidest du dich besser für Isolierglas. Durch hohe Stabilität zeichnet sich Sicherheitsglas aus. Dacheindeckungen aus Kunststoff sind zwar nicht ganz so lichtdurchlässig wie Modelle aus Glas, dafür isolieren sie besser, sind deutlich leichter und günstiger. Einige Hersteller kombinieren verschiedene Materialien und Techniken, um das Beste aus zwei Welten zusammenzufügen. Für die Rahmen stehen Kunststoff, Aluminium und selten auch Holz zur Auswahl.
Sowohl Aluminium als auch Kunststoff eignen sich aufgrund der hohen Stabilität bei geringem Gewicht hervorragend. Achte darauf, dass das Aluminium isoliert ist, da es sonst als Wärmebrücke dient und schlecht isoliert. Gewächshäuser aus Holz isolieren sehr gut, sind aber aufwendig in der Pflege. Die natürliche Optik macht dafür einiges her.
Je nachdem, wie du dein Gewächshaus nutzen möchtest, kann ein unbeheiztes Modell ohne zusätzliches Belüftungssystem ausreichen. Ganzjähriges Ernten und der Anbau tropischer Früchte gelingt dagegen oft nur mit einem zusätzlichen Heizsystem. Hier hast du wie auch im Hausbau verschiedene Möglichkeiten, die von elektrisch betriebenen Heizungen bis zu richtigen Gasheizungen reichen. Damit deine Pflanzen den Winter überleben, ist es wichtig, dass die Temperaturen über dem Nullpunkt bleiben. Eine kleine Elektroheizung kann hier schon ausreichen.
Je nachdem, wie kalt der Winter tatsächlich wird, reicht es aus, das Häuschen mit speziellen Folien zu isolieren, um Frost zu verhindern. Ein umfassendes Heizsystem lohnt sich eigentlich nur, wenn du dich für ein großes Gewächshaus interessierst und entsprechend Geld und Mühe investieren möchtest. Ähnliches gilt für die Belüftung. Einige moderne Gewächshäuser öffnen und schließen die Luftzugänge automatisch. Möglicherweise reicht es dir, wenn du das Fenster mit der Hand bedienen kannst. Automatisierungstechnik findest du auch bei Bewässerungssystemen, die im hochpreisigen Segment die Luft- und Bodenfeuchtigkeit bestimmen und für ein ideales Klima sorgen. Für den üblichen Hausgebrauch ist eine Gießkanne wahrscheinlich trotzdem die beste Wahl. Welche Bedingungen hinsichtlich Temperatur und Luftfeuchtigkeit idealerweise herrschen sollten, hängt natürlich von den Pflanzen ab, die du anbauen möchtest.
Grundlage eines Gewächshauses ist Licht. Achte bei der Suche nach einem geeigneten Standort also vor allem darauf, dass den Sonnenstrahlen nichts im Wege steht. Entscheidend ist auch die Ausrichtung des Gewächshauses. Im Idealfall stehen die Dachschrägen Richtung Norden und Süden. Aber auch eine Nord-West-Ausrichtung ist unproblematisch und reicht vollkommen aus. Im Sommer kann das für tropische Früchte sogar hilfreich sein. Entscheidest du dich für ein nicht ganz so stabiles Modell, steht dein Häuschen auch an einem Zaun oder einer stabilen Hecke gut, die als Windbrecher dienen.
Für ein großes Gewächshaus benötigst du zudem ein Fundament. Dafür kommen Streifenfundamente oder Punktfundamente infrage. Achte auf die Angaben des Herstellers, die die benötigten Vorarbeiten für das jeweilige Modell erläutern. Nicht selten benötigst du für den Aufbau großer Gewächshäuser eine Baugenehmigung. Die Regelungen unterscheiden sich je nach Bundesland, in dem du wohnst. Erkundige dich vor dem Kauf daher bei der zuständigen Behörde.
Ein Gewächshaus allein reicht noch nicht, um effizient und ertragreich Gemüse und Blumen anzupflanzen. Erst mit dem passenden Zubehör und einer vernünftigen Ausstattung erzielst du zufriedenstellende Resultate. Dank spezieller Regale und Tische pflanzt du Blumen, Kräuter und kleinere Gewächse auf verschiedenen Höhen an und gewinnst dadurch zusätzlichen Platz. Auch dein Rücken dankt es dir, wenn du in aufrechter Position Pflanzen umtopfst oder pflegst. Als rückenschonend stellen sich ebenso Plattformwagen oder Schubkarren heraus, mit denen du schwere Blumentöpfe von A nach B transportierst. Anzuchtkästen und Heizplatten bieten Jungpflanzen und Keimlingen optimale Bedingungen, um die ersten Wochen gut zu überstehen.
In einem Geräteschrank verstaust du Gartenschere, Blumenkelle, Gartenhandschuhe und Co., während du mit einem Thermometer überprüfst, ob die richtige Temperatur herrscht oder die Pflanzen kurz vor dem Erfrieren sind. Die Regentonne liefert kalkfreies Wasser. Vor allem in Regionen mit hartem Wasser ist sie eine nützliche Anschaffung, da etwa Orchideen recht empfindlich auf Calciumcarbonat reagieren. Selbstverständlich darf in diesem Zusammenhang auch die Gießkanne nicht fehlen. Je nachdem, welche Pflanzen du bevorzugst und wie dein Gewächshaus am Ende aussehen soll, benötigst du weiteres Zubehör, während einige Werkzeuge und Utensilien zum Standard zählen und in jedes gut sortierte Gewächshaus gehören.