Die Materialvielfalt überrascht, denn das bekannte klassische Vogelhaus besteht aus Holz, gelegentlich kombiniert mit Metall. Diese Häuschen sind auch weiterhin am häufigsten vertreten.
Teilweise sind die Modelle bemalt, natürlich überwiegend mit umweltfreundlichen Farben. Weiterhin werden transparente Glashäuser oder solche aus Kunststoff in Kombination mit Metallhalterungen angeboten. Auch Keramik und Stahl mit Schiefer sowie Messing- und Aluminiumhäuschen sind im Angebot. Ausgefallener sind Modelle, bei denen Bast beziehungsweise Stroh oder Heu verarbeitet ist. Den Materialien entsprechend finden sich, ob hell oder dunkel, sehr viele Naturfarben.
Es gibt aber ebenso hübsche Bemalungen in meist gedeckten Tönen. Bei manchen Modellen wurde außerdem Borke verwendet, die einen Graustich aufweist. Die Metallhäuschen sind in Dunkelbraun oder Dunkelgrün gehalten. Gelegentlich finden sich Rot- und Lilatöne, ein helleres Blau oder eine auffällige Kupferfarbe.
Die Vogelhäuser bieten eine große Vielfalt an Formen. Die einen stehen auf einem Stab, die anderen auf gekreuzten hohen Füßen, wieder andere lassen sich an Ästen oder einer waagerechten Stange auf dem Balkon aufhängen. Meist sind sie in der Form von kleinen Häusern gebaut, wobei es sogar Großmodelle mit drei Futterstellen gibt. Aber auch dreieckige Formen kommen vor. Skandinavisches Design trifft bei der großen Auswahl auf Landhausstil, Pavillons auf eine auf das Notwendigste reduzierte Optik. Moderne Häuschenformen werden gern aus Metall gefertigt.
Allen Häusern gemeinsam ist ein schützendes Dach, das das Futter trocken hält. Futterhäuser sind nicht zu verwechseln mit Nisthäusern/Nistkästen. Letztere erlauben den Einstieg in das nicht transparente Haus durch ein rundes Loch, was bei einem Vogelhaus zum Füttern nicht der Fall ist. Es gibt jedoch Kombinationsmodelle. Bei der Nahrungsaufnahme lassen sich die gefiederten Freunde daher beobachten, beim Nisten nicht, allerdings häufig bei der Fütterung der Jungen.
Einige Häuschen mit einem Erdstab lassen sich auf der Wiese, im Garten oder an einem anderen Ort mit Erde verankern. Dafür wird der Stab, der zur besseren Stabilisation meist einige Zinken besitzt, tief ins Erdreich gesteckt. Vogelhäuser mit Füßen sollten an einer Stelle im Garten oder auf dem Balkon stehen, wo sie selbst ein Unwetter nicht umwerfen können. Auch kannst du sie anbinden. Manches Modell lässt sich zur Standsicherheit auf einer Bodenplatte verschrauben. Für ein Vogelhaus zum Aufhängen bieten sich Äste an; auf dem Balkon findet sich vielleicht eine Stange, die du in der Wand befestigst, oder eine andere Möglichkeit. Wichtig für den Standort oder Hängeplatz ist die Überlegung, dass keine Ratten an das Futter herankommen. Die geschickten Kletterer erobern ansonsten schnell das Häuschen und fressen das Vogelfutter.
Insofern kann das Hängehaus mit einer langen Schnur oder Kette an einem sehr dünnen Ast, der den Nager nicht trägt, befestigt werden. Auch erklimmen Ratten die Standbeine eines stehenden Hauses. Hier sollte besonders auf Sauberkeit geachtet werden. Dazu gleich mehr.
Ein Vogelhäuschen muss nicht prall gefüllt werden. Gib lieber etwas weniger hinein und fülle regelmäßig nach, sodass die Vögel immer wiederkommen, die Ratten aber möglichst fernbleiben, weil es ihnen zu wenig ist. Eine senkrechte Futtersäule, die aufgehängt wird, ist ebenfalls eine gute Sicherung vor der lästigen Konkurrenz der Nager. In der kalten Jahreszeit wird überall Fettfutter angeboten, das du anbieten kannst. Für die wärmere Zeit wechsle das Futter und verwende unter anderem kleine Samen, denn an den großen (wie auch an Fettklümpchen) kann der Vogelnachwuchs, wenn die Eltern diese damit füttern, ersticken.
Das gilt für Sonnenblumenkerne und andere gröbere Zutaten, wie du sie im Winterfutter findest. Du kannst stattdessen auch gefriergetrocknete Insekten verwenden, die du auftaust und dann in das Häuschen gibst. Manche Vögel verfüttern an ihren Nachwuchs nur Insekten, nehmen aber selbst eine körnige Sommerfütterung an. Es gibt allerdings auch diejenigen, die das Vogelfutter an den Nachwuchs weitergeben. Dieser braucht jedoch eher Proteine. Aus diesen Gründen sowie aufgrund der großen Gefahr für die Vögel durch Bakterien, die sich aufgrund der Temperaturen recht schnell im Sommerfutter breitmachen, musst du sehr aufmerksam sein, wenn du im Sommer fütterst. Verwende daher nur kleine Mengen und fülle lieber öfter nach. Falls du zusätzlich eine Trink- und Badegelegenheit bereitstellst, gilt diese Warnung dafür ebenso. Jedes Vogelhaus (und jede Tränke) sollte zudem regelmäßig gereinigt werden. Alles, was durch das Fressen auf den Boden fällt, kehrst du am Abend schnell zusammen und entsorgst es im Restmüll, damit keine anderen Tiere angelockt werden. Gib es nicht auf den Kompost, denn hier warten ebenfalls Ratten und größere Tiere. Es sollte außerdem nicht in das Häuschen zurückgegeben werden, da das heruntergefallene Fressen nun schmutzig ist.
Wenn dein Garten von den gefiederten Freunden kaum angenommen wird und dementsprechend auch kein Vogel in das Häuschen kommt, liegt es vielleicht an den eher vogelfeindlichen Pflanzen im Garten. Es gibt aber vogelfreundliche Büsche und Bäume, die den kleinen Tieren Nahrung und Schutz bieten. Auch kannst du einen oder mehrere Nistplätze anbieten. Dann werden sie allmählich auch das Vogelhaus ansteuern. Gib ihnen dafür etwas Zeit, den Futterplatz als solchen zu erkennen und anzunehmen.
Häuschen aus Kunststoff kannst du problemlos nass oder zumindest feucht reinigen, sofern die Farbechtheit gegeben ist. Übrigens sollten Kunststoffmodelle nicht unbedingt der prallen Sonne ausgesetzt sein, sie können mit der Zeit ausbleichen. Auch Metall- und Glashäuser lassen sich feucht abwischen. Ebenso solche aus Kupfer. Dazu nimmst du ein weiches Tuch und etwas Wasser und wischst das Vogelhaus innen wie außen sorgfältig ab. Sollte das nicht reichen, nimm ein wenig milden Allzweckreiniger dazu. Häuser mit einem Borkendach kannst du ganz vorsichtig abbürsten beziehungsweise mit einem Wedel behandeln, damit sich die Borke nicht ablöst. Holzhäuser solltest du mit einer nicht zu harten Bürste behandeln. Stärkere Verschmutzungen löst du mit etwas Feuchtigkeit. Vorsicht ist bei Scheuermitteln und harten Bürsten geboten. Sie könnten Kratzspuren hinterlassen. Bei Naturholz bietet sich zusätzlich eine Imprägnierung an. Sie muss selbstverständlich tierfreundlich sein.