Der Name der Kommode entstammt dem Französischen und leitet sich ab von dem Wort commode (= bequem). Es dauerte jedoch ein wenig, bevor es diesen Typ Möbel gab. Im Vorfeld existierten Truhen, die mit der Zeit Sockelschubladen erhielten, bis es so viele Schubladen waren, dass man die darüber befindliche Truhe wegließ. Dazu kamen sogenannte Sakristeischränke, die aus zahlreichen Schubladen bestanden und in denen die Gewänder aufbewahrt wurden, die in der Liturgie verwendet werden (sogenannte Paramente). Weiterhin kann als Vorläufer der Kommode der Kabinettschrank benannt werden, der auch unter dem Begriff Archivschrank bekannt ist. Er wies ebenfalls zahllose kleine Schubladen auf. Die Kommode, so wie wir sie heute als Möbeltyp kennen, entstand im 18. Jahrhundert und wurde nicht nur in Europa ausgesprochen beliebt.
Es gab die unterschiedlichsten Ausführungen, so mit sehr niedrigen Füßen, sodass die Kastenform deutlich war, aber auch mit höheren Beinen. Weiterhin wurden die Schubladen hinter Türen versteckt, es gab falsche Schlüssellöcher und andere Kaschierungen. Zudem trugen manche Kommoden Aufsätze wie Regale oder Schränke. Diese Möbel waren entsprechend schrankhoch. Hier kamen auch Vitrinen zum Einsatz. Gab es einen Pultaufsatz, konnte die Kommode ebenso als Schreibmöbel genutzt werden. Hinter einer Klappe des Aufbaus, die nach dem Aufklappen als Schreibunterlage diente, versteckten sich die nötigen Utensilien.
Alternativ wurde eine schmale Schreibplatte unter der Deckplatte aus der Kommode gezogen.
Die Begriffe der verschiedenen ähnlichen Möbel wie Sideboard, Kommode und Anrichte gehen heute oft ineinander über. Ein Sideboard weist allerdings mehr Türen und auch offene Fächer sowie Vitrinenelemente auf. Auch kann es höher sein als eine Kommode. Eine Anrichte dagegen ist ebenfalls in bequemer Tischhöhe gearbeitet und war einst für Speiseplatten gedacht; eine Kombination, die auch bei heutigen Kommoden häufig möglich ist, sodass beide Begriffe greifen, wenn die Kommodenoberfläche dafür breit und tief genug und für heiße Platten geeignet ist. Weiterhin wird manches Möbelstück, das für die traditionelle Beschreibung einer Kommode eigentlich zu hoch ist, heutzutage ebenfalls unter diesem Begriff angeboten.
Heutige Kommoden verfügen über Teleskopschienen, eine Vorrichtung, mit der eine zu große Reibung verhindert wird. So klemmen die Schubladen nicht mehr. Auch wird teilweise ein Soft-Close-Schließmechanismus eingebaut. Wenn du die Schublade wieder schließen möchtest, brauchst du sie nur leicht anzustoßen und sie gleitet sanft und vollständig zurück. Es gibt Modelle, die abschließbare Schubladen anbieten.
Dabei können diese über die ganze Breite der Kommode verlaufen oder nur die Hälfte einnehmen, sodass du mehr, aber etwas kleinere Schubladen zur Verfügung hast. Wird das Ganze sehr kleinteilig, erinnert es an niedrige antike Apothekerschränke. Auch die Griffvarianten reichen von breiten Quergriffen über Knopfgriffe und Muschelgriffe bis zu grifffreien Modellen. Bei Letzteren gibt es entweder ein Griffloch in der Schublade oder diese wird per leichtem Druck geöffnet. Kommoden stehen auch heute noch entweder plan auf dem Boden, auf ausgesprochen niedrigen Füßen oder auf höheren Beinen. Es gibt sogar Modelle auf praktischen Rollen.
Von der massiven Holzkommode über Holznachbildungen bis zu hochmodernen Kunststoffen reicht die Materialvielfalt. Dazu kommen Griffe und antike Schlossbeschläge aus Edelstahl oder Eisen. Farblich finden sich überwiegend schwarze, weiße und naturfarbene Truhen (alle Braun- und Beigetöne). Es gibt aber auch Modelle in Grau, gern als Betonoptik, sowie im Shabby Chic. Dieser angesagte Stil nutzt recyceltes Altholz, das mit bunten Passagen versehen ist. Weiterhin finden sich unter anderem Lindgrün und kräftige Blau- und Rottöne. Es sind auch mehrfarbige Kommoden erhältlich, bei denen die Deckplatte und die Fronten sich farblich unterscheiden oder Fronten und Korpus unterschiedlich sind. Zu diesen Optiken kommt je nach Modell ein mattes oder glänzendes Finish der Fronten.
Das umfangreiche Angebot bietet dir auf antik getrimmte, klassische oder moderne Formen an. Letztere zeigen klare, eher sachliche Kanten, während die anderen verspielter wirken. Hier gibt es verschnörkelte Schlossbeschläge, geschwungene Griffe und ebensolche Fronten und Beine. Zudem können bei hochwertigen Holzkommoden alter Art Intarsienarbeiten zu sehen sein. Du findest ebenso gedrechselte Kanten und Verzierungen aller Art. Heutige Kommoden, die explizit als solche angeboten werden, sind teilweise recht hoch und schmal, andere weisen durchaus offene Fächer und Vitrinentüren auf. Genau genommen handelt es sich dabei eben nicht um Kommoden, aber in unserer modernen Welt verschwimmen die Begriffe.
Das Prinzip Kommode findet in jedem Raum einen geeigneten Platz, da diese Kastenmöbel ausgesprochen attraktiv sind. Natürlich musst du auf den Stil achten, damit er dein sonstiges Interieur attraktiv ergänzt. Es gibt zahlreiche Modelle für den Landhausstil, für maritime Einrichtungen, für ein eher klassisches Ambiente und für moderne Wohnräume. Zum Ohrensessel passt die klassische dunkle Holzkommode, für top moderne Einrichtungen ist eine weiße Kommode aus hochwertigem Kunststoff geeignet und der Landhausstil bevorzugt naturhelle Kommoden aus Holz. Eine blauweiße Kommode kann dagegen die perfekte Ergänzung zu einem maritimen Flair sein.
Als Standort kommt jeder Wohnraum infrage: Flur, Wohn- oder Schlafzimmer, Essbereich und Hobbyraum, Kinderzimmer und Wintergarten. In Feuchträumen wie Badezimmer, Saunabereich und Küche achte auf das Material, damit deine Kommode keinen Schaden nimmt.
Eine Kommode ist recht pflegeleicht, da sie normalerweise keine offenen Fächer besitzt und du keine Vitrinentüren reinigen musst. Die Deckplatte, die geschlossenen Fronten und die Beine lassen sich einfach regelmäßig mit einem Mob oder einem nebelfeuchten Tuch abstauben. Zeigt sie gedrechselte und verzierte Passagen, musst du von Zeit zu Zeit gründlicher vorgehen, um alle Ecken zu erreichen. Holzkommoden sollten zudem mindestens einmal im Jahr mit einem guten Öl oder Wachs behandelt werden, damit die Oberfläche wieder glänzt und das Holz nicht zu trocken wird und dann Risse bekommt. Zudem solltest du die Kommode nicht dem prallen Sonnenlicht aussetzen. Das gilt für die meisten Materialien, da sie sich verfärben können. Beschatte daher das Fenster, wenn die Sonne stark scheint, mithilfe von Rollo, Jalousie, Rollladen oder Vorhang.
Dann hast du viele Jahre lang Freude an deiner Kommode.