Stehhilfen sind erhöhte Hocker. Sie sind ausreichend stabil, rutschfest und tragfähig. Dadurch ist es möglich, sich stehend anzulehnen, ohne umzukippen sowie Belastungswechsel abzufangen. Ob du zierlich oder stattlich bist, zu den Leichtgewichten gehörst oder viel wiegst: Auf dem Stehhocker hast du Halt auf einer nicht zu glatten Sitzfläche, die du nach Belieben auch umklappen kannst. Manche Varianten sind mit einer kleinen Lehne ausgestattet oder wie ein Fahrradsattel geformt. Ebenfalls ist jede Stehhilfe höhenverstellbar, somit zum Sitzen, halben Stehen oder stehenden Arbeiten gut geeignet.
Diese bewegte Abwechslung beugt einseitiger Bewegung oder Bewegungsmangel vor. Ebenso ermüden Menschen weniger, weil es einen Belastungswechsel von Bein-, Bauch- und Rückenmuskulatur gibt.
Entsprechend dem Trend zu mehr Haltungsabwechslung im Arbeitsalltag haben sich verschiedene Formen und Funktionen von Stehhilfen entwickelt. Die folgenden Varianten findest du am häufigsten, auch für die Verwendung in deinem privaten Alltag, im Homeoffice oder deiner Heimwerker-Werkstatt:
Stehhocker sind Sitzmöbel mit runder oder eckiger Sitzfläche. Sie können mit einer Höhenverstellung ausgestattet sein, sodass du für kurze Zeit auch darauf sitzen kannst.
Eine Rückenlehne ist am Hocker nicht vorhanden. Dadurch hast du in jeder Position ungehinderte Bewegungsfreiheit. Automatisch nimmst du eine dynamischere Körperhaltung ein. Zur Komfortausstattung gehören häufig Gummifüße als Rutschhemmer oder Tellerfüße für dynamisches Wippen. Dreiarmige Standfüße mit dick gepolsterter Sitzfläche eignen sich auch für schwerere Personen und häufige Wechsel der sitzenden oder stehenden Körperposition.
Mit einer Rückenlehne oder einem Haltegriff unterscheiden sich Stehstühle von Stechhockern. Sie haben eine gepolsterte Sitzfläche und sind höhenverstellbar. Bei Arbeiten in Werkstätten oder Laboren kann es nötig sein, die Ausrichtung des Polstersitzes zu verändern. Dafür sind diese Arten von Stehhilfen häufig mit einer Möglichkeit ausgestattet, den Neigungswinkel zu verändern.
Stehsessel sind komfortable Bürostühle, auf denen du sitzend oder stehend arbeiten kannst. Das kann zum Beispiel praktisch sein, falls du an einem Steh-Sitz-Tisch arbeitest.
Die Sitzfläche ist im Vergleich zu anderen Stehhilfen besonders groß und bequem. Du kannst die Höhe und Neigung je nach aktueller Arbeitsposition stufenlos verändern. Viele Modelle haben außerdem Fußstützen oder Armlehnen.
Die Stehhilfe ersetzt nicht die Bewegung im Arbeits- und privaten Alltag. Allerdings unterstützt sie dynamisches Sitzen. Dieses musst du eventuell erst erlernen, indem du Positionswechsel in deine Arbeitsabläufe integrierst. Dafür profitierst du nach der Gewöhnung von einer stärkeren Muskulatur und einer verbesserten Durchblutung. In Bewegung kommt es zu weniger Verspannungen und Folgebeschwerden. Nach der 40-15-5-Regel sitzt du für 40 Minuten dynamisch und wechselst anschließend für 15 Minuten zum Sehen. Nun folgt eine Pause von ca. fünf Minuten, in denen du aktiv läufst. Die Veränderung der Sitzhaltung von hinten nach vorn gehört ebenfalls zu dieser ergonomischen Verwendung einer Stehhilfe. Die Vermutung, der Positionswechsel würde die Konzentration stören, ist übrigens inzwischen vielfach widerlegt.
Eine Stehhilfe ist zwar kein Sessel oder Stuhl, soll jedoch dennoch komfortabel die Beweglichkeit privat oder am Arbeitsplatz verbessern. Achte deshalb auf folgende Aspekte, um dein Lieblingsmodell bald zum vernünftigen Preis nutzen zu können:
Eine Stehhilfe darf unter keinen Umständen bei Sitzen oder Anlehnen kippeln. Rutschfeste Füße, Kipp- und Wackelschutz sind dafür Grundausstattung. Ein Maßstab für ausreichende Stabilität ist unter anderem die Angabe zur Belastbarkeit. Auch schwere Personen sollen mit dem Stehhocker oder -stuhl ihr Bewegungspotenzial verbessern können. Teppichboden oder rutschfeste Unterlagen auf glatten Holzböden verbessern diesen Aspekt preisgünstig und dauerhaft. Ebenfalls soll der Untergrund nicht nur im Bereich des Hockerfußes, sondern auch in deinem Radius der Beinfreiheit eben und fest sein.
Vor einem Steh-Sitz-Tisch bleibt eine Stehhilfe meistens dauerhaft stehen. Dennoch kann es vorkommen, dass du mitsamt dem Modell schnell und einfach den Arbeitsplatz wechseln möchtest.
Mobil ist die Ausführung auch dann, wenn sie sich in der Höhe und Sitzneigung verstellen lässt. Handelt es sich um eine Stehhilfe an Messeständen oder wechselnden Arbeitsplätzen im Büro, sollte sie nicht zu schwer sein und sich am besten platzsparend lagern lassen.
Ergonomisch bedeutet bei einer Stehhilfe, dass sie sich auf deine Körpergröße einstellen lässt. Zu hohe Einstellungen schränken die gewünschte Entlastung der Gelenke sowie die Muskelaktivierung ein. Zu niedrige Modelle belasten die Wirbelsäule eher, als sie auszurichten. Wichtige Aspekte einer guten Ergonomie sind eine komfortable und feste Polsterung, eine verstellbare Hockerhöhe und eine flexible Neigung. Empfohlen sind nach Körpergröße etwa 45 Prozent an Mindest- und Maximalhöhe. Deine Füße sollen auch beim Anlehnen im Stehen noch vollständig und stabil auf dem Boden stehen.
Am Arbeitsplatz im Büro entscheidet die sonstige Einrichtung über passende Farben und Materialien. Zu Hause sind hochwertige Materialien wichtiger als eine gefällige Optik. Ausnahme ist ein speziell eingerichtetes privates Arbeitszimmer oder die Nutzung durch mehrere Personen mit unterschiedlichen Geschmäckern.
Polster, rutschhemmende Füße und Hockerständer bleiben bei regelmäßigem Abstauben und gelegentlichem, feuchtem Wischen lange ansehnlich und intakt. Soll die Sitzfläche durch verschiedene Personen verwendet werden, hält ein waschbarer Schonbezug die Fläche für alle hygienisch rein. Stelle eine Stehhilfe nur in Räumen ohne häufige oder ständige Feuchtigkeitsbelastung auf. Prüfe regelmäßig die beweglichen Komponenten auf Leichtgängigkeit. Sobald ein Element knarrt oder zum Verstellen deutlich Widerstand verlangt, benutze den Hocker nicht weiter. Eventuell behebt ein Austausch der Gasdruckfeder das Problem mangelnder Höhenverstellung.
Dynamisches statt statisches Sitzen auf Stehhilfen beugt langem Verharren in Zwangshaltungen und somit Fehlhaltungen vor. Die Muskeln des Bewegungsapparats werden gleichmäßig be- und entlastet. Damit stärkt der 40-15-5-Wechsel die Muskulatur. Der Kreislauf wird über die aktivere Durchblutung angeregt. Stehhilfen entlasten durch die Entspannungswirkung bei Haltungswechsel die Füße um bis zu 60 Prozent der Körperlast. So können die Füße während der Arbeit regenerieren. Es kommen weder schwere Beine noch eine beschwerliche Venenverengung vor. Du wirst weniger schnell müde. Mit der neuen Art des Sitz-Steh-Geh-Wechsels bist du auch in deinem privaten Alltag deutlich vitaler.