Bilder von mittelalterlichen Märchenschlössern und feudalen Herrenhäusern rufen sie wach – die Himmelbetten. Komfortabel behüteten sie einst den süßen Schlaf von Prinzessinnen und dienten Königen als stilvolle und luxuriöse Refugien. Kostbare Materialien, aufwendige Schnitzereien und prächtige Stoffe machten sie zu wahren Prunkstücken und zu einem Aushängeschild für den Reichtum des Adels. Dabei waren sie ursprünglich aus sehr praktischen Erwägungen heraus entstanden.
Mit ihren Vorhängen und ihrem Baldachin schützen sie die Schlafenden in den ungeheizten, zugigen Gemächern vor Kälte. Außerdem hielten sie Ungeziefer und Schmutz von ihnen fern. Die Annehmlichkeiten eines Himmelbettes verbesserten den Schlafkomfort deutlich. Auch wenn die modernen Ausführungen von Himmelbetten wesentlich schlichter sind, besitzen sie noch immer ein märchenhaftes Flair und verbreiten eine romantische und luxuriöse Atmosphäre im Schlafzimmer.
Sie spenden Wärme und Geborgenheit und sind ein vielseitiger und gemütlicher Rückzugsort. Als stilvoller Blickfang dominieren sie den Raum.
Je nach Design gibt es Himmelbetten aus verschiedenen Materialien, wobei Holz und Metall die gängigsten sind. Es gibt aber auch Betten aus Rattan, Bambus oder Kunststoff sowie gepolsterte Varianten. Die konventionelle Ausführung eines Himmelbettes besteht aus den vier verlängerten Pfosten, die durch Querstreben miteinander verbunden sind. Dieser sogenannte Kranz bildet den Rahmen für den Himmel, auch Baldachin genannt. Baldachine waren früher zuweilen auch aus Holz oder Leder. Heute sind eher Stoffe üblich.
Zwischen den Pfosten werden üblicherweise Vorhänge angebracht, die geöffnet und geschlossen werden können. Es gibt auch andere Varianten, beispielsweise Himmel, die an der Zimmerdecke befestigt werden. Die Größe der Liegeflächen umfasst sowohl Einzel- als auch Doppelbetten. Die verwendeten Stoffe für den Baldachin und sie seitlichen Vorhänge prägen das Erscheinungsbild des Himmelbettes und können in Abhängigkeit vom jeweiligen Stil sehr stark variieren. Von leichten, transparenten Stoffen über Baumwolle und Leinen bis hin zu Brokat ist alles denkbar.
Zum Glück muss man heute nicht mehr in einem Schloss wohnen, um in einem Himmelbett schlafen zu können. Moderne Varianten eignen sich für jede Art von Schlafzimmer. Sie sind in vielen Designs erhältlich und passen so zu den unterschiedlichsten Einrichtungsstilen. Himmelbetten im skandinavischen Stil sind zeitlos und schlicht. Die zweckmäßige Ästhetik dieses Designs beruht auf klaren Linien und hellen oder weiß lackierten Hölzern. Vorhänge aus leichten und natürlichen Stoffen in sanften Farbtönen harmonieren mit diesem Stil. Auch im Landhausstil ist Holz das bevorzugte Material. Typisch für Landhausbetten sind romantisch-verspielte Details wie gedrechselte Bettpfosten und geschnitzte Verzierungen. Pastellfarbene Stoffe aus Leinen oder Baumwolle im Blumen- oder Karomuster verleihen den Vorhängen eine rustikale Note.
Im Retro- oder Vintage-Stil kommen beispielsweise kunstvoll geschmiedete Metallgestelle zum Einsatz. Dezente Farben und harmonische Formen sind typische Merkmale dieses Stils. Antike Lackierungen in Weiß, Schwarz oder Gold sowie fließende, halbtransparente Stoffe vermitteln ein nostalgisches Flair. Moderne, minimalistische Himmelbetten zeichnen sich dagegen durch einfache, klare Linien aus. Sie bestehen meist aus Holz, Metall oder einer Kombination dieser Materialien. Darüber hinaus sind auch Himmelbetten erhältlich, die den antiken Originalen detailgetreu nachempfunden sind. Charakteristisch dafür sind dunkle, massive Hölzer und Vorhänge aus schwerem Brokatstoff oder Samt.
Mit der richtigen Auswahl von Farben und Materialien sowie den geeigneten Accessoires lassen sich Himmelbetten dekorativ und ausgesprochen individuell gestalten. Der Kreativität sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Die Wahl der Stoffe für den Baldachin und die Vorhänge ist entscheidend für das Gesamterscheinungsbild.
Mit farblich abgestimmter Bettwäsche, Decken und Zierkissen lässt sich der Look des Himmelbetts noch unterstreichen und auf stilvolle Weise ergänzen. Leichte, transparente oder halbtransparente Stoffe vermitteln einen Eindruck von Leichtigkeit. Während dichte, schwere und einfarbige Stoffe einen eher klassischen Stil betonen, schaffen bunt gemusterte Stoffe einen rustikalen Charakter. Patchworkdecken und dazu passende Kissen unterstreichen die ländliche und gemütliche Atmosphäre. Weniger ist mehr - für Minimalisten kann auch eine einzelne Stoffbahn als Baldachin ausreichen. Anstelle von Seitenvorhängen sind auch transparente Schiebevorhänge denkbar. Besonders romantisch wirken Lichterketten, die zum Beispiel um die Pfosten drapiert werden. Verspielt wirken auch Vorhänge und Bordüren mit Rüschen. Wer es besonders extravagant liebt, kann sich bei der Gestaltung auch an historischen Vorbildern orientieren.
Die Vorteile eines Himmelbetts sind auch heute noch die gleichen wie in den alten Zeiten. Himmel und Gardinen bilden eine Barriere gegen Zugluft und helfen, die Wärme zu speichern. Dadurch sind die Betten nicht nur warm und gemütlich, sondern helfen auch Heizkosten zu sparen. Auch gegen lästige Insekten wie Stechmücken bieten sie einen natürlichen Schutz. Außerdem dämpfen sie Geräusche und schirmen den Lichteinfall ab. Himmelbetten schaffen Privatsphäre und verringern Ablenkungen. Dadurch fördern sie einen entspannten und erholsamen Schlaf. Abgesehen davon besitzen Himmelbetten einen bezaubernden Charme, sind ein stilvoller Blickfang und stellen eine Bereicherung für das Ambiente des Schlafzimmers dar. Andererseits sind sie je nach Konstruktion und Gestaltung im Vergleich zu herkömmlichen Betten sehr dominant und ausladend. Sie benötigen deutlich mehr Platz. Aufgrund ihres Erscheinungsbildes können sie insbesondere kleine Räume optisch leicht sprengen oder erdrückend wirken. Die zusätzlichen Komponenten wie Himmel und Vorhänge sind nicht nur ein höherer Kostenaufwand bei der Anschaffung, sie erfordern auch zusätzlich eine entsprechende Pflege und regelmäßige Wartung. Alles in allem verursachen Himmelbetten einen höheren Aufwand als herkömmliche Betten.
Der Pflege- und Reinigungsaufwand ist bei Himmelbetten höher als üblich. Himmel- und Vorhangstoffe sammeln Staub und Schmutz und müssen deshalb regelmäßig abgenommen und gewaschen werden. Pflegeleichte Stoffe aus Leinen oder Baumwolle können problemlos in der Maschine gewaschen werden, während Brokat und Samt nur chemisch gereinigt werden können. Abhängig von der Menge des verwendeten Stoffes, der Anzahl der Verzierungen wie Borten und Rüschen und der Art der Befestigung ist das Abnehmen und Aufhängen mit einem gewissen Arbeitseinsatz verbunden. Darüber hinaus sollten die Bauteile, die den Baldachin und die Vorhänge tragen, regelmäßig überprüft werden. Dadurch kann die Gefahr eines Herabfallens des Himmels vermieden werden, was ansonsten zu Schäden und Verletzungen führen würde.