Für die Herstellung einer Kaltschaum-Matratze wird Polyurethan nicht erhitzt, sondern kalt ausgeschäumt (daher die Bezeichnung Kaltschaum). Je nach Herstellungsbedingungen beim Aushärten und der Menge des verwendeten Materials liegst du darauf weich oder fester. Für die Mehrpunkte-Stützfunktion sind die Modelle in mehreren, unterschiedlich geformten Schichten aufgebaut.
Hochwertige Modelle zeichnen sich durch Langlebigkeit, gute Stützkraft und komfortable Punktelastizität aus. Du erkennst sie an der Angabe eines hohen Raumgewichts, einer soliden Punktelastizität sowie der Angabe von Stützzonen. Alles zusammen bedeutet, dass dein Körper gut gestützt wird und auch unter schwereren Personen der Kaltschaum am Morgen ohne Kuhlen in seine Form zurückkehrt. Idealerweise sind Kaltschaum-Matratzen aus festen und weicheren Schichten aufgebaut. Gleichzeitig gewährleistet die insgesamt offenporige Struktur eine gute Atmungsaktivität. Durch abnehmbare Schonbezüge ist PUR (Polyurethan) hygienisch. Er passt sich auf geeignete Lattenroste deiner Schlafposition an. Achte bei verstellbaren Lattenrosten darauf, dass auch die Matratze verstellt werden kann.
Kaltschaum-Matratzen kannst du aufgrund des moderaten Gesamtgewichts leichter heben und wenden als Latex-Matratzen oder Federkern- und Taschenfederkern-Matratzen. Ebenfalls ist die gute Wärmeisolierung des Kaltschaums ein klarer Vorteil im Matratzenvergleich. Einmal oder mehrmals klappbare Modelle sind prima für die Verwendung auf einem verstellbaren Lattenrost.
Ein weiterer Vorteil von Kaltschaum als Matratzenmaterial ist der spezielle Schnitt der einzelnen Kaltschaum-Schichten. So entsteht eine gute Körperstützung an Stellen, die in anderen Matratzen zu tief einsinken würden. Vor allem Kopf, Schultern und Becken liegen hier maximal entlastet. Dennoch entsteht kein Memory-Effekt. Dies ist wichtig, falls du ein Wechselschläfer bist, der sich nachts häufig umpositioniert. Für Personen mit höherem Körpergewicht muss das Äußere der Kaltschaum-Matratze besonders fest und der Aufbau möglichst vielschichtig sein. Andernfalls verringert sich der stützende Effekt ab der ersten Nacht.
Ebenfalls ist für optimale Stützkraft ein Lattenrost mit kleinen Leistenabständen besser als eines mit großen Abständen geeignet.
Betrachte zunächst, wie dein Bett und deine Lattenroste beschaffen sind. Berücksichtige auch deine Schlafgewohnheiten. Für die Auswahl des für dich optimalen Modells sind insgesamt diese Kaufkriterien wichtig:
Die Angabe von Stützzonen ist überwiegend ein Werbemittel von Herstellern. Es gibt Kaltschaum-Modelle mit fünf, sieben oder neun Zonen. Tatsächlich wichtig sind aber drei Zonen: Schulter, Taille und Becken. Allerdings bedeutet mehr Zonen eine höhere Außenfestigkeit, mehr Innenschichten und somit bessere Stützfunktion, auch für schwere Personen. Der Unterschied liegt in den Preisen: Je mehr Zonen angegeben sind, desto besser lassen sich dies die Hersteller bezahlen.
Die Formstabilität ist umso besser, je mehr Kaltschaum-Schichten durch Nachbearbeitung des Schaums zueinander gefügt sind. Teilweise dient der Innenaufbau der Atmungsaktivität, teilweise dem Erhalt der Grundform. Spare besser nicht an diesem Aufbau. Denn je formstabiler deine Kaltschaum-Matratze ist, desto länger hast du sie und desto länger liegst du darauf komfortabel.
Betrachte die Kaltschaum-Matratze nach Raumgewicht und Zubehör. Je besser du das Kernmaterial mit Auflagen und Bezügen schützen kannst, desto geringer ist der Pflegeaufwand. Qualitätsmerkmale sind beispielsweise Matratzenbezüge mit Reißverschluss, erhältliche Zusatzauflagen in gleicher Größe und Topper aus dem gleichen Material.
Die einfachste Variante ist eine einteilige, nicht klappbare Kaltschaum-Matratze. Sie genügt beispielsweise für ein Singlebett. Speziell für Klappsofas sollte mindestens eine Klappfunktion vorhanden sein. Noch besser sind Modelle mit zwei Knickstellen (für Doppelbetten oder Klappsofas mit zwei Liegeflächen). Vergleiche hinsichtlich der funktionalen Ausstattung auch, ob verstellbare oder starre Lattenroste enge Abstände der Leisten haben. Dies gewährleistet bei ein- und mehrteiligen Modellen optimale Stützfunktion in allen Positionen.
Obwohl Kaltschaum in den verschiedenen Matratzenschichten formstabil ist, bleibt dies auch nach vielen Jahren durch regelmäßiges Wenden so. Pro Vierteljahr einmal von oben nach unten, dazwischen einmal vom Kopf- zum Fußende, verringert das Risiko der Materialermüdung. Der Nebeneffekt ist ein gründliches Durchlüften aller Seiten einer Kaltschaum-Matratze. Ordentliche Matratzenbezüge sind abnehmbar.
Wasche sie wenigstens einmal pro Jahr oder häufiger bei 60 °C bzw. nach Herstellerangaben in der Waschmaschine. Während dieser Reinigung kannst du die Matratze selbst absaugen, bei gutem Wetter ausgiebig auslüften und ausklopfen. Damit entfernst du mögliche Reste von Hausstaub, der von beinahe unvermeidlichen Milben hinterlassen wird. Für lange Lebensdauer deiner Kaltschaum-Matratze kannst du über den Matratzenbezug noch einen Matratzenschoner legen. Ebenfalls verringert ein Topper zwischen Matratze und Bettlaken den Verschleiß. Falls Feuchtigkeit eingedrungen ist (Kaffee, Saft, Urin oder Ähnliches), lasse die Matratze am besten professionell reinigen.
Durch die hohe Punktelastizität passen sich Kaltschaum-Matratzen dem liegenden Körper in jeder Position an. Dies entlastet Gelenke und Wirbelsäule und tut somit Menschen mit Rückenbeschwerden gut. Durch die sanfte Unterstützung lösen sich Verspannungen. Dein Körper kann sich in der Regenerationsphase von den Stauchungen des Tages strecken. Das Schlafklima auf Kaltschaum ist besonders hygienisch. Ein Befall mit Hausstaubmilben bleibt dadurch gering. Als Allergiker liegst du damit spürbar befreiter. Ein möglicher seltsamer Geruch von Kaltschaum-Matratzen rührt bei zertifizierter Qualität nicht von Schadstoffen, sondern vom frischen Material selbst her. Er verfliegt nach einer Zeit des Lüftens (am besten einige Tage vor dem Auflegen). Unruhige Schläfer freuen sich über die geräuschlosen Eigenschaften von Kaltschaum. Beim Abstützen und Zurückkehren in die Ursprungsform wirst du in deiner Ruhe und den Schlafbewegungen nicht gestört. Zudem fühlt sich Kaltschaum weich an und kühlt nicht aus. Somit ist das Material ideal für alle geeignet, die nachts leicht frieren.
Anpassungen einer Kaltschaum-Matratze sind durch die Auswahl von Modellen mit einer oder mehreren Klappfunktionen möglich. Wähle dazu am besten einen Lattenrost mit den gleichen Grundabmessungen. Auf einem dreiteilig verstellbaren Rost bewegen sich die drei Klappfunktionen des Kaltschaums ideal mit. Auf einem starren Lattenrost sind Zusatzfunktionen nicht nötig und auch bei Bewegungen der Unterlage nicht möglich. Ergänzend findest du zu Kaltschaum-Matratzen zum Beispiel dünnere Topper des gleichen Materials. Sie können bei Personen mit höherem Körpergewicht zusätzliche Schlafstütze geben. Individuell kann durch Kaltschaum-Nackenstützen vor allem die Kopfposition zusätzlich entlastet werden. Auch diese kleine Matratzen-Ausführung besteht aus mehreren, unterschiedlich bearbeiteten Schichten Kaltschaum. Kaltschaum-Matratzen besitzen langlebige Eigenschaften für optimalen Schlafkomfort und Zusatzfunktionen, passend zu verstellbaren Lattenrosten. Der Pflegeaufwand ist überschaubar, der Aufbau gesundheitsfördernd und optimal zur Körperregeneration in der Nacht. Mit weiterem Zubehör wie Nackenstützen oder Toppern kannst du die Bequemlichkeit zusätzlich verbessern.