Als Küchenarmatur werden alle Komponenten bezeichnet, die zum Mischen und Entnehmen von Wasser aus dem Spültisch dienen. Überwiegend findest du Modelle mit hohem Auslauf (Wasserhahn). Dieser ermöglicht das Befüllen von hohen Töpfen oder Eimern ohne Umgießen aus kleineren Gefäßen. Neben wenigen starr installierten Armaturen überwiegen für einfache Handhabung schwenkbare Varianten. Maximal flexibel sind Küchenarmaturen mit ausziehbarem Auslauf oder einem Hahn mit Spiralfeder. Bei einigen Varianten zeigen dir LED-Lämpchen die Wassertemperatur in Farben an. Manche Modelle kannst du in der Temperatur begrenzen, andere mit integriertem Wasserfilter zur Entnahme von Trinkwasser verwenden. Varianten mit Brausestrahl kannst du in der Breite und Stärke des Strahls zusätzlich verändern. Ein weiterer funktionaler Unterschied besteht zwischen Hochdruck- und Niederdruckarmaturen für die Küche. Hochdruck-Küchenarmaturen leiten Kaltwasser direkt aus der Leitung und zusätzlich heißes Wasser aus der häuslichen Heißwasserleitung.
Niederdruck-Küchenarmaturen sind eine Alternative für sehr alte Gebäude und Regionen mit geringem Wasserdruck. Hier wird das Warmwasser aus einem Boiler geliefert.
Küchenarmaturen sollen nicht nur funktionieren, sondern sind gleichzeitig ein auffälliges optisches Element.
Dementsprechend sollten sie auch in Form, Farbe und Material gut zur sonstigen Küchenausstattung passen:
Küchenarmaturen aus rostfreiem Edelstahl sind hygienisch, äußerst strapazierfähig und langlebig. Auf poliertem oder gebürstetem Edelstahl entstehen kaum Kratzer, und auch Kontakt mit Säurespritzern beeinträchtigt die Fläche nicht. Allerdings solltest du Edelstahlarmaturen sanft reinigen, auf keinen Fall mit Scheuermitteln oder Topfkratzern.
Küchenarmaturen aus Messing werden vernickelt angeboten. Sie sehen optisch prima aus, vor allem in einer Küche im Vintage-Stil, zum Shabby Chic oder Industrial Style. Allerdings sind sie aufgrund des weicheren Materials deutlich kürzer in der Gebrauchsdauer. Schon nach wenigen Jahren können deutliche Gebrauchsspuren sichtbar werden. Durch sanfte Reinigung erhältst du auch hier den warmen Glanz länger.
Küchenarmaturen mit verchromter Oberfläche haben einen Kern aus Edelstahl, Kupfer oder Messing. Die porenfreie Oberfläche ist pflegeleicht, jedoch nicht säurebeständig.
Reinigen mit Chemikalien ist deshalb nicht empfehlenswert. Allerdings verschwinden Wasser- und Kalkflecke mühelos mit einem weichen Tuch und wenig klarem Wasser. Wenn überhaupt, löst etwas Kernseife hartnäckige Flecke zuverlässig.
Weniger glatt, aber eine vergleichsweise leichte Alternative zu den klassischen Materialien, sind Werkstoffmischungen auf Mineralbasis. Es werden für die Form einer solchen Küchenarmatur 80 Prozent Granit oder Quarz mit 20 Prozent Acrylharz und unterschiedlichen Farbpigmenten gemischt. Hübsch sieht diese Variante zu Küchen mit Keramikspüle aus. Vorteilhaft sind die Langlebigkeit, Farbechtheit auch unter UV-Licht und hohe Kratzfestigkeit. Allerdings bedingt die Mischung eine etwas rauere Oberfläche. Das erhöht den Pflege- und Reinigungsaufwand.
Baue im ersten Arbeitsschritt den Siphon deines aktuellen Spülbeckens ab. Stelle einen Eimer zum Auffangen von Restwasser unter. Soll der Siphon auch unter der neuen Küchenarmatur bleiben, lasse ihn am besten in einem Stück. Drehe den Hauptwasserhahn zu und prüfe die Schließfähigkeit der Eckventile. Gibt es hier Probleme, solltest du sie austauschen. Löse nach der Prüfung alle Anschlussschläuche von den Eckventilen.
Löse mit dem Maulschlüssel beide Muttern von den Gewindestäben der alten Küchenarmatur. Ziehe Armatur und Anschlussschläuche aus dem Hahnloch. Schraube alte Eckventile aus den Wandanschlüssen. Jetzt kannst du die neuen Eckventile mit Dichtpaste oder Dichtungshanf für den künftigen Einsatz abdichten. Anschließend kannst du das vorbereitete Eckventil in den Wandanschluss eindrehen. Schraube beide Anschlussschläuche in deine neue Küchenarmatur. Achte dabei auf die richtige Sortierung nach Kalt- und Warmwasserzulauf. Zunächst genügt handfestes Eindrehen.
Fädele Armatur und Schläuche in das Hahnloch ein. Schraube sie von unten mit Metallring, Stabilisierungsplatte und Überwurfmutter fest. Verbinde Anschlussschläuche und Eckventile. Drehe die Schläuche zunächst von Hand an die Ventile und ziehe vorsichtig mit dem Maulschlüssel nach. Montiere jetzt den Siphon, drehe den Hauptwasserhahn auf und öffne beide Eckventile. Mache einen Testlauf mit laufendem Wasser. Gerät dabei kein Wasser beim Abtasten an deine Finger, hast du alles dicht montiert und kannst sofort mit der Spül- und Füllarbeit beginnen.
Verwende für keine Küchenarmatur scheuernde Hilfsmittel wie Topfkratzer oder Scheuermilch. Stattdessen verschwinden die meisten Flecken, wenn du direkt nach der Benutzung der Armatur mit einem weichen Tuch darüber reibst. Etwas Kernseife im Wasser ist effektiv gegen hartnäckige, eingetrocknete Flecke. Obwohl sie als hochwirksam beworben werden, sind scharfe chemische Reiniger für keine Materialart von Küchenarmaturen geeignet. Beachte stattdessen zum Beispiel bei mineralischen Mischmaterialien die Hinweise der Hersteller zur richtigen Pflege. Verändert sich das Strahlenbild, kannst du die Armatur für einige Stunden in einem milden Essigbad einlegen, anschließend lauwarm abspülen und kalkfrei wieder einsetzen.
Optisch ist die Auswahl einer neuen Küchenarmatur Geschmackssache. Weitere folgende Kaufkriterien wirken sich auf den Preis und die Lebensdauer unterschiedlich aus:
Mineralische Mischmaterialien sind bei Küchenarmaturen noch nicht häufig anzutreffen. Ihre Lebensdauer kann bei richtiger Pflege mit Edelstahl und Chrom mithalten. Messing ist weicher und dadurch empfindlicher, dafür optisch eine besonders elegante Lösung. Farblich kannst du dich zwischen klassischen silberfarbenen, elegant goldfarbenen oder sogar schwarz pulverbeschichteten Varianten entscheiden.
Richte dich in diesem Punkt nach den Voraussetzungen in deiner Wohnung oder deinem Haus. Mieter erfahren vom Vermieter, welcher Wasserdruck mit der häuslichen Wasserversorgung möglich ist. Hauseigentümer können dazu mehr bei den kommunalen Wasserwerken erfahren.
Starre Auslaufhähne genügen in Küchen mit einem Spülbecken. Sie sollten allerdings höher als Badarmaturen sein, um auch hohe Gefäße bequem mit Wasser zu befüllen. Besonders praktisch sind schwenkbare Ausläufe oder solche mit Spiralarm und Brausekopf. Sie sind beispielsweise ideal zum Vorspülen von Tellern oder Schalen.
Bei modernen Küchenarmaturen hat sich der Einhebelmischer durchgesetzt. Durch Verändern seiner Position wird kaltes Wasser ausgegeben oder eine entsprechende Menge heißes Wasser dazu gemischt. Zweigriffmischer sind dagegen die optimale Wahl, falls du eine Retroküche (Vintage oder Industrial Style) damit ausstatten möchtest. Hier bestimmst du individuell, ob nur kaltes Wasser kommen soll oder wie viel warmes Wasser du anschließend dazu gibst. Bei einer Küchenarmatur ist vor allem die Funktionalität entscheidend für lange Lebensdauer und Gebrauchsfreude. Funktional zeichnet die Armatur in deiner Küche eine Vielzahl an Möglichkeiten beim Wassermischen und der Wasserentnahme aus. Farblich kannst du nach Material und Beschichtung auch bunte Küchen und Spültische mit dem richtigen Modell optisch ansprechend ergänzen.