Ein Thermostat, auch Temperaturregler genannt, ist ein Regelglied zur Einhaltung eines eingestellten Sollwerts. Als Teil von Steuersystemen kommen Thermostate überwiegend zur Temperaturregelung bei Heizkörpern, Klimaanlagen sowie in Küchen- und Badarmaturen zum Einsatz. Im Wesentlichen setzt sich ein Thermostat aus einem Thermostatkopf mit integriertem Temperaturfühler und einem Ventil zusammen.
Während des Heizvorgangs vergleicht der Temperaturfühler, welcher mit einem Übertragungsstift verbunden ist, die eingestellte Wunschtemperatur mit der aktuellen Raumtemperatur. Über den Stift justiert das Thermostat die Ventilöffnung für die benötigte Wassermenge. Je nach Modell ist der Temperaturfühler mit einem Dehnstoffelement in Form von Flüssigkeit, Gas oder Wachs gefüllt. Bei modernen Ausführungen erfolgt der Regelvorgang über einen elektrischen Temperaturfühler. Handelt es sich um eine Thermostatarmatur, fungiert ein Bimetall oder eine mit Paraffin gefüllte Kammer als Regler.
In Abhängigkeit der eingestellten Temperatur mischt das Thermostat warmes und kaltes Wasser, bis der entsprechende Wert erreicht ist. Kommt es zu Abweichungen, regelt das System über ein Stellglied eigenständig nach.
Bei manuellen Thermostaten handelt es sich um die am häufigsten verwendete Art. Das Einstellen der Temperatur erfolgt in diesem Fall manuell durch das Drehen des Thermostatkopfes. Die simpel konstruierten Handventile reagieren selbstständig auf Veränderungen und sorgen für eine gleichbleibende Temperatur. Ein großer Vorteil von manuellen Thermostaten sind die günstigen Anschaffungskosten. Allerdings weisen die beweglichen Bauteile aufgrund der mechanischen Bedienung im Laufe der Zeit Verschleißerscheinungen auf. Im Durchschnitt ist bei manuellen Thermostaten mit einer Lebensdauer von 15 Jahren zu rechnen.
Als Alternative zu klassischen Thermostaten bieten sich programmierbare Elektrothermostate an. Diese Modelle zeichnen sich durch einen großen Funktionsumfang aus und ermöglichen präzise Temperatureinstellungen. Anstelle eines mechanischen Bauteils fungiert bei dieser Variante ein elektrischer Fühler als Messeinheit. In Zusammenarbeit mit einem batteriebetriebenen Elektromotor erfolgt im Anschluss die Verstellung des Ventils. Grundsätzlich ergibt sich durch die zeitabhängige Programmierung von Temperaturen ein hoher Komfortgewinn. Dank der einstellbaren Zeitprogramme sind deine Wohn- und Arbeitsräume zur rechten Zeit angenehm temperiert. Nach Ablauf der voreingestellten Zeitperiode senkt das System die Temperatur automatisch auf ein niedrigeres Niveau herab oder schaltet den Heizkörper aus.
Intelligente Heizkörperthermostate sind eine Weiterentwicklung von programmierbaren Elektrothermostaten und bieten eine Reihe von praktischen Zusatzfunktionen. Mithilfe der digitalen Regelelektronik sind die Heizintervalle individuell auf den Nutzer und dessen Haushalt anpassbar.
Da die meisten Geräte mit WLAN ausgestattet sind, lassen sich die Heizkörper wahlweise vor Ort oder aus der Ferne per App mit dem Smartphone oder Tablet steuern. Somit kannst du deine Wohnung von unterwegs auf deine individuelle Wohlfühltemperatur vorwärmen. Des Weiteren sind smarte Thermostate mithilfe von Tür- und Fensterkontakten imstande, die Wärmeabgabe effizient auf die aktuellen Gegebenheiten anzupassen. Auch mit Smart-Home-Systemen arbeiten die zukunftsweisenden Thermostatgeräte zuverlässig zusammen.
Unabhängig von der Art des Thermostats gestaltet sich die Einrichtung unkompliziert und ist mit wenigen Handgriffen erledigt. Zur Demontage des alten Thermostats stellst du den Drehkopf auf die höchste Stufe und löst den Schraubring anschließend mit einer Wasserpumpenzange. Vor dem Kauf gilt es zu beachten, dass die Thermostatanschlüsse nicht genormt sind und der Markt unterschiedliche Größen bietet. Demnach ist es ratsam, im Vorfeld die Bezeichnung des alten Modells aufzuschreiben. Um das neue Thermostat an die richtige Stelle zu platzieren, muss der Drehkopf vor dem Festziehen des Schraubrings ebenfalls auf die höchste Stufe eingestellt sein. Programmierbare und smarte Thermostate verfügen im Gegensatz zu analogen Modellen über einen Installationsmodus, welcher vor der Montage aktiviert sein muss.
Wie dieser einzustellen ist, lässt sich der Betriebsanleitung des Herstellers entnehmen.
Thermostate zählen im Hinblick auf Effizienz und Energiesparen zu den wichtigsten Bauteilen in einem Heizungssystem. In erster Linie hängt das Sparpotenzial von dem persönlichen Heizverhalten und vom Zustand des Gebäudes ab. Ebenfalls spielt die Art des Heizungssystems sowie eine gute Fassadendämmung beim Einsparen von Heizkosten eine wichtige Rolle. Im Vergleich zu manuellen Heizungsthermostaten, bei denen das Herunterdrehen während des Alltags schnell in Vergessenheit gerät, lassen sich mit programmierbaren Modellen bis zu 10 Prozent einsparen. Oftmals führen die automatisierten Heizprogramme bei den meisten Nutzern zu einem effizienteren Heizverhalten, wodurch sich die Kosten nachhaltig reduzieren. Jedoch haben smarte Thermostate in puncto Energieeffizienz die Nase vorn. Hier versprechen Hersteller ein Sparpotenzial von bis zu 30 Prozent.
Mit smarten Thermostaten hast du die Möglichkeit, dein Smart-Home-System zu erweitern und profitierst gleichzeitig von energieeffizientem Heizen. Innerhalb des Systems kommunizieren die Thermostate über Funkwellen mit dem zentralen Smart-Home-Hub, auch Gateway genannt. Der Hub dient als Steuerungszentrale und erfasst die vom Thermostat übermittelten Informationen.
Für die Datenübertragung kommt bei vielen Hubs das Kommunikationsprotokoll ZigBee zum Einsatz. Diese anwenderfreundliche Übertragungstechnik zeichnet sich neben ihrer hohen Reichweite durch einen geringen Stromverbrauch aus. In jedem Fall muss das Thermostat für eine reibungslose Einbindung eine Kompatibilität zu dem jeweiligen Funkstandard aufweisen. Im Anschluss sind die individualisierten Heizpläne und Routinen via App, Sprachsteuerung oder Amazon-Alexa konfigurierbar.
Zu Beginn der Heizperiode ist es notwendig, den Heizkörper für eine ordnungsgemäße Funktion zu entlüften. Gleichermaßen solltest du im Zuge der jährlichen Heizungswartung die Funktionsfähigkeit des Thermostats überprüfen. Ein defektes Thermostat ist beispielsweise an einer unzureichenden Wärmeabgabe zu erkennen. Ein weiterer Indikator, der auf einen Defekt hindeutet, ist ein im Dauerbetrieb laufender Heizkörper trotz geschlossenem Zustand. Bei Thermostatarmaturen solltest du in einem Intervall von zwölf Monaten die Kartusche reinigen und von Ablagerungen befreien. Hierbei sind die Nutzungshäufigkeit sowie die Wasserqualität die entscheidenden Faktoren. Eine Reinigung ist spätestens bei häufigen Temperaturschwankungen sowie bei unterschiedlichen Wasserdurchflussmengen erforderlich.
Für einen energieeffizienten Betrieb gilt es, die Stufe fünf zu vermeiden. Viele Verbraucher nutzen ihre Heizung in dem Glauben, dass sich durch das Einstellen der höchsten Stufe die Heizdauer verkürzt. Jedoch beziehen sich die einzelnen Thermostatstufen ausschließlich auf die angestrebte Temperatur. Infolgedessen haben die Heizstufen keine Auswirkung auf die Heizgeschwindigkeit. In den Nachtstunden, beim Lüften sowie beim Verlassen der Wohnung muss der Thermostatregler zur Vermeidung von unnötigem Energieverbrauch geschlossen sein. Entscheidest du dich für programmierbare Thermostate, solltest du diese entsprechend konfigurieren. Bei smarten Thermostaten solltest du für eine optimale Funktionalität regelmäßig die aktuellsten Firmware- und Software-Updates des Herstellers installieren. Besonders im Rahmen eines Smart-Home-Systems ist das Updaten von Gerät und Software ein wichtiger Aspekt für ein komplikationsfreies Zusammenspiel der einzelnen Komponenten. Halte den Bereich vor sowie um den Heizkörper frei, damit das Thermostat die Raumtemperatur richtig messen kann. Andernfalls sammelt sich die erzeugte Wärme hinter den Möbeln oder staut sich in Vorhängen und Handtüchern. Dies führt zu einem verfälschten Messergebnis, wodurch das Thermostat frühzeitig herunterregelt, bevor sich der Raum auf die gewünschte Temperatur aufgewärmt hat. Ein Tipp: Je nach Einrichtungsstil ist der Griff zu einem Funkthermostat mit Fernfühler ratsam. In diesem Fall führt ein an der Wand angebrachter Fernfühler an anderer Stelle die Messung der Raumtemperatur durch und übermittelt die Messwerte per Funk an das Thermostat.