Erdsiebe bestehen aus einem unterschiedlich groben Gitter in einem festen und hohen Rahmen. Zum Durchsieben wird Gartenerde, Bauaushub oder Komposterde eingefüllt. Anschließend fällt durch Rütteln von Hand feine Erde durch. Steine, Wurzeln und andere grobe Bestandteile bleiben im Sieb zurück. Je nach gewünschter Feinheit kannst du den Rüttelvorgang mit unterschiedlich groben Gittern mehrmals wiederholen. Durch das Rütteln mit dem Erdsieb wird der Boden leichter und lockerer. Frische Wurzeln können hier besser wachsen, Sauerstoff, Wasser und Nährstoffe aufnehmen. Siebst du die Beeterde direkt über der Entnahmestelle, verteilst du Komposterde und beigemengten Dünger gleichmäßiger auf der Fläche. Deine Pflanzen danken es dir mit üppigem Ausbilden von Früchten und Blüten bis in den letzten Beetwinkel.
Erdsiebe sind ebenfalls ideal, um Bauschutt grob vorzusortieren. Bei kleinen Mengen fällt verwertbarer Boden durch und hinterlässt Steinbruch im Sieb. Dieser kann nun in viel kleineren Behältern entsorgt werden als gemischter Bauschutt. Schnell bekommst du mit einem Erdsieb aus eigentlich ungenügendem, lehmigem Boden durch Rütteln eine gute Menge Blumenerde für deine Zimmerpflanzen auf der Fensterbank.
Erdsiebe unterscheiden sich vor allem im Durchmesser oder der verfügbaren Innenfläche, bei der Höhe des Rahmens sowie im Abstand der Gittermaschen. Je nach Verwendungsziel findest du überwiegend Modelle mit diesen Artikelnamen.
Eine Garde entfernt mit runden Löchern oder eckigen Gittermaschen grobes Unkraut und Steine beim Durchrütteln von Hand. Schon Kinder können diese Art von Erdsieb mühelos handhaben. Garden sind rund und sind häufig mit austauschbaren Maschenböden erhältlich.
Etwas feiner sind Kompostsiebe. Sie haben meistens einen eckigen Rahmen und viereckige, eher feine Maschengitter.
Beim Verwerten verrotteter Bioabfälle trennen sie fertige Komposterde von noch nicht abgebauten Schalen, Wurzeln oder anderen Resten. Diese können zum weiteren Abbau in den frischen Kompost gegeben werden.
Runde Handsiebe aus Vollplastik verwenden bereits Kinder beim Spielen im Sandkasten. Größere Modelle mit Kunststoffrahmen haben einen Gitterboden aus Metall. Sie werden auf ein Drittel der Rahmenhöhe befüllt, gerüttelt und entleert. Weniger gebräuchlich, aber ebenfalls praktisch zum Durchsieben größerer Erdmengen in einem Durchgang, sind viereckige Handsiebe mit Metall- oder Holzrahmen sowie Maschengittern aus Eisendraht.
Statt mit der Hand zu rütteln, stellst du ein Durchwurfsieb mit Gestell schräg hinter einem größeren Erdhaufen oder Haufen von Bauschutt auf. Erde, Sand oder Schutt werden mit einer Schaufel durch das schräge Drahtgitter geworfen. Feiner Boden fällt nach hinten durch, Steine und grobes Material bleiben davor liegen.
Möchtest du einen Garten erst neu anlegen, kannst du ausgestochenes Erdreich großer Menge in eine Siebtrommel geben. Sie dreht sich wie ein Betonmischer, muss also elektrisch angetrieben werden. Das Prinzip ist gleich: Feine Erde fällt durch, grobe Reste bleiben in den Trommelmaschen hängen. Die Funktionsweise spart Muskelkraft und Zeit.
Möchtest du Erdreich zum ersten Mal sieben, verwendest du am besten einen Boden mit groben Maschen. Anschließend verfeinerst du die Krume durch den Austausch gegen immer feinere Gittergrößen. Wähle keinen zu großen Durchmesser, um beim Rütteln nicht zu ermüden. Besser ist das Einwerfen kleinerer Mengen, die nur den Boden des Erdsiebs bedecken. Bist du nicht besonders kräftig, wirst du leichter mit einem Modell aus Kunststoff und geringerer Aufnahmefläche arbeiten. Könnt ihr zu zweit rütteln, nehmen große und viereckige Erdsiebe ordentliche Boden- und Schuttmengen auf. Sie funktionieren effizient, wenn sie gröbere Maschen haben und somit viel Material pro Arbeitsgang durchfallen lassen. Siebe Erdreich, Kompost oder Bauschutt am besten so trocken wie möglich, um Gewicht einzusparen. Reinige nach jedem Durchwurf das Bodengitter durch Ausklopfen. Nach der Tagesarbeit müssen Erd- und Schuttreste auch von den Rahmen aus Metall, Holz oder Kunststoff entfernt werden. So verhinderst du Verstopfungen und erhältst eine hohe Lebensdauer deines Gartenhelfers.
Für grobes Bodenmaterial sind Erdsiebe mit runden Löchern besser geeignet als solche mit feinen Maschen. Ideal ist ein solches Modell für die erste Rüttelrunde auf zunächst unbearbeitetem Brachland. Viereckige Maschen unterschiedlicher Größe sind optimale Kompostsiebe. Sie halten unverarbeiteten Biomüll zurück und geben fertige, feine Komposterde nach unten ab. Möchtest du Jungpflanzen ordentlich belüften und ernähren, rüttelst du den Boden am besten durch ein feinmaschiges Erdsieb. Dieses fängt kleinere Steine, Blätter, Äste und ähnliche Substanzen auf. Zurück bleibt ein feinkrumiger Boden, der Wasser und Luft gut nach unten transportiert und den jungen Wurzeln nicht zu viel Kraft für das Wachstum abverlangt.
Achte bei der Auswahl von Erdsieben auf die Angaben des Herstellers zur maximalen Belastbarkeit. Bei zu schwerer Befüllung können ansonsten Holzrahmen und Kunststoffmaschen brechen. Arbeite nicht weiter, wenn Teile des Rahmens defekt sind oder sich vom Gitter Randspitzen ablösen. Auch bei leichter Befüllung kann es ansonsten während der Arbeit zu Verletzungen kommen. Bürste steckengebliebene Stückchen nach jedem Arbeitsgang aus dem Gitter. Fege Erdreste und anderes Bodenmaterial vor dem Einlagern auch vom Rahmen. Spüle das Erdsieb mit dem Gartenschlauch ab, falls du feuchte oder nasse Bodenmaterialien durchgesiebt hast. Trockne Modelle aus Metall gründlich vor dem Ablegen im Schuppen. Prüfe vor jedem neuen Gebrauch genau, ob alle Teile noch fest miteinander verbunden sind. Risse in Kunststoff, Splitter an Holzrahmen und gebrochene Metallgitter am Boden verringern die Effizienz deiner Arbeit. Gleichzeitig kann bei solchen Defekten jede weitere Befüllung zum kompletten Bruch der Erdsiebe führen.
Kunststoff hält Temperaturextreme nur schlecht aus. Ebenfalls beschleunigt ständige Sonneneinstrahlung die Materialermüdung. Lagere deshalb solche Erdsiebe trocken und dunkel, am besten abgedeckt in einem Keller oder frostgeschützten Geräteschuppen. Ebenso sorgfältige Ablage verlangen Holzrahmen. Sie könnten sich ansonsten verziehen. Öle Erdsiebe aus Metall gelegentlich nach Gebrauch, Reinigung und Trocknung ein. Trotz der Herstellerangabe »rostfrei« könnte sich sonst bei längerer unbenutzter Lagerung Flugrost absetzen. Dieser führt zum Bruch der feinen Maschen und verringert die Belastbarkeit von Metallrahmen. Optimal ist die Ölpflege vor dem Einlagern im Winter. Erdsiebe machen aus groben Bodenmaterialien feine Krume für optimales Pflanzenwachstum. Du kannst kleine Modelle für ein einzelnes Beet oder große Durchwurfsiebe für die Erstvorbereitung von Gartenboden verwenden. Bei der Auswahl kannst du zwischen Erdsieben aus Kunststoff, Holz und Metall, solchen zur Handarbeit oder Varianten mit elektrischem Trommelantrieb wählen.