Bereits in der Spätantike verstand man unter dem Begriff papilio ein großes Zelt, meistens ein Kriegszelt. Das Wort bedeutet eigentlich Schmetterling und soll auf den Zelteingang zurückgehen: Wenn die beiden Planen nach links und rechts auseinandergeschlagen waren, sollen sie aussehen wie ein Schmetterling.
In der Bedeutung des Zeltes wurde der Begriff bis ins 17./18. Jahrhundert hinein verwendet. Dabei waren Pavillons bereits in der Antike bekannt und beliebt, doch in Europa erlebten sie erst im Barock ihren Durchbruch. Es war der Adel, der den nötigen Platz dafür besaß und sie in seinen Parks als Lustbarkeit und Dekoration aufstellte.
Außerdem fanden sie im öffentlichen Raum Verwendung. Berühmt sind auch die zierlichen Gartenpavillon-Formen des Jugendstils, die unser Verständnis von einem Metallpavillon weithin geprägt haben. Dagegen waren Pavillons in Asien bereits seit langer Zeit Teil der Architektur. Überhaupt finden sie sich in zahlreichen Gegenden der Welt. So ist es kein Wunder, dass sich die verschiedenen Arten gegenseitig inspirierten und Details des einen oder anderen Stils auch woanders verwendet wurden.
Grundsätzlich werden Pavillons aus Holz und Stein oder aus Metall gebaut. Metallpavillons werden aus einem leichten Metallgestänge aus Eisen, (Edel-)Stahl oder Aluminium hergestellt, wobei die Zwischenräume offen bleiben oder zumindest zu öffnen sind.
Diese Pavillons sind daher problemlos auf- und abzubauen, sofern sie nicht fest verankert werden. Die Gestellfarbe ist meist dunkel. Zusätzlich werden Kunststoffe oder Textil verarbeitet, die die Form des Pavillons betonen. Dieser ist tendenziell rund, kann aber auch achteckig sein. Es gibt ebenso Modelle, die auf vier kräftigen, aber doch graziösen, weil durchbrochenen Beinen stehen und demnach quadratisch oder rechteckig wirken. Insgesamt kann gesagt werden, dass Pavillons symmetrisch sind. Man nennt das punktsymmetrisch, da sie bei einer Spiegelung wieder auf sich selbst gespiegelt werden. Pavillons besitzen ein Dach, wobei hierfür die unterschiedlichsten Formen infrage kommen. Beliebt sind offene oder geschlossene Pyramidendächer, die die runde Form optisch nach oben ziehen und den Pavillon noch filigraner erscheinen lassen, als er per se bereits ist. Aber auch Kegel- und Kuppeldächer sowie Walmdächer mit ihren geneigten Seiten werden verwendet. Textilbespannungen dagegen sind häufig aus Kunstfasern gewebt. Du kannst manches Dach separat kaufen.
Diese Möglichkeit wird interessant für dich, wenn das alte Dach kaputt oder alt, der Pavillon selbst aber gut erhalten ist. Darüber hinaus kann ein Pavillon mit einem Moskitonetz versehen sein, das an den langen Beinen befestigt wird, wenn es nicht benötigt wird. Das wirkt sehr attraktiv. Bei Bedarf wird es gelöst und umgibt den Pavillon wie ein Vorhang. Andere Modelle besitzen eine Balustrade oder der untere Teil ist geschlossen, darüber öffnen sich die Zwischenräume wie Fenster. Bei manch edlen Pavillons, die einen Hauch Nostalgie verströmen, sind hier Sprossenfenster eingebaut, die sich öffnen lassen. Handarbeit und höchstes Handwerksgeschick sind für solch ausgefallene Modelle notwendig. Es wird ebenso Zinkblech und Messing verarbeitet, dazu mundgeblasenes Glas, antike Türgriffe und andere raffinierte Details. Solch ein edles Stück, das auf Wunsch zusätzliche Extras beinhaltet, kostet selbstverständlich einiges mehr als ein einfaches Metallgestell. Metallpavillons stehen plan auf dem Boden.
Es gibt Modelle als Rankhilfen und solche, die nur als Rastplatz dienen. Eine Kombination aus beidem macht deinen Pavillon zu einem besonders lauschigen Plätzchen in deinem Garten.
Ein Pavillon ist als Rückzugs- und Entspannungsort gedacht. Hier stellst du Tisch und Stühle hinein, trinkst Kaffee oder Tee und genießt abends zu zweit einen guten Wein. Ein großer Pavillon kann für eine Party aufgestellt werden. Anschließend wird er wieder abgebaut und sicher und trocken verstaut. Wenn du ein kleines Modell bevorzugst, solltest du einen guten Platz dafür finden. So kann es zwischen hohen Sträuchern stehen, eine Gartenecke ausfüllen oder mitten auf dem Rasen aufgebaut werden. Es kommt darauf an, ob du die Heimeligkeit eines Ortes bevorzugst oder einen weiten Blick aus den Fenstern haben möchtest. Unter einem Baum wirkt der Pavillon meist nicht so gut, außerdem willst du ihn vielleicht von der Terrasse aus sehen. Weiterhin sollte er auf einem Stein- oder Holzboden stehen oder du baust eine Unterlage, damit das Gestell nicht in den Rasen einsinkt, wo es unsicher steht. Zusätzlich sollte er mit Erdankern oder Gewichten beschwert werden, die einen guten Halt garantieren. Auch dein Stuhl findet auf dem Rasen keinen guten Halt, zudem wird der Rasen selbst dabei beschädigt. Übrigens: Solch ein beweglicher Pavillon kann umgestellt werden, wenn es erforderlich ist. Hier wird traditionell gern geheiratet, wofür er gut sichtbar auf dem Rasen stehen darf. Anschließend kannst du den Standort wechseln. Unser Tipp: Je größer das Modell ist, umso eher brauchst du dafür helfende Hände. Das gilt ebenso für den Aufbau. Noch ein Hinweis: Für das dauerhafte Aufstellen in einem Garten, den mehrere Menschen benutzen, brauchst du eine Genehmigung, beispielsweise vom Vermieter beziehungsweise von den anderen Wohnparteien.
Das Metallgestell deines Pavillons sollte stabil sein, damit du das Stück nicht einpacken musst, wenn Wind und Regen kommen. Manches Modell kann das ganze Jahr über draußen stehen bleiben. Außerdem muss das Metall Wetter resistent sein, es darf nicht rosten, sonst würde es sehr bald schon baufällig. Auch sieht Rost nicht attraktiv aus. Eine Ausnahme bilden Pavillons aus Schmiedeeisen mit ihrem Edelrost. Wenn du deinen Pavillon im Winter unterstellen möchtest, nimmst du zuerst das Moskitonetz und andere Textilbespannungen ab. Einiges lässt sich eventuell selbst waschen oder in die Reinigung geben. Den Pavillon wischst du feucht mit einer Mischung aus Wasser und sanftem Reinigungsmittel ab und trocknest ihn anschließend sorgfältig. Dann werden die Einzelteile in der trockenen Garage oder einem Schuppen gelagert. Du kannst sie vorher auch einwickeln. Bleibt der Pavillon das ganze Jahr über draußen, braucht er ebenfalls eine regelmäßige Reinigung, wie oben beschrieben. Dächer aus Kunststoff werden mit weichen Schwämmen oder Tüchern gewischt. Weiterhin überprüfst du die Beschichtung (meist Pulverbeschichtung, Acrylbeschichtung oder Verzinkung und Farbanstrich) und achtest auf Kratzer. Eventuell wird eine Nachbeschichtung notwendig. Schneelasten auf dem Dach solltest du so schnell wie möglich beseitigen.