Ein Ecksofa ist in der Regel so konstruiert, dass es eine Front und einen Schenkel besitzt, der in einem rechten Winkel zur Front steht. Diese beiden Teile sind nicht unbedingt gleich lang und auch nicht in gleicher Weise gearbeitet.
So stellt die Front ein klassisches Sofa dar, der Schenkel ist als Ottomane oder Récamière konstruiert, sodass du hier die Beine hochlegen kannst. Diese Aufteilung findest du recht häufig, wobei die Ausrichtung der Ottomane sowohl links als auch rechts erfolgen kann. Bei etlichen Herstellern kannst du diese Zusammenstellung vor der Bestellung auswählen.
Zur Erklärung: Eine Ottomane oder Récamière ist ein Ruhemöbel, das meist keine durchgehende Armlehne besitzt, sondern gegen das vordere Ende, wo du deine Beine ablegst, ohne Lehne auskommt. Wenn du mehrere Gäste zu Besuch hast und sie setzen sich auf dieses Ecksofa, kann sich derjenige am Ende der Ottomane also nicht anlehnen. Die Idee der Ottomanen ist übrigens bereits Jahrhunderte alt. Zu einem klassischen Ecksofa gehören Rückenlehnen, mindestens eine Armlehne, Rücken- und Sitzkissen (oder straffe Bezüge) sowie gegebenenfalls Zierkissen. Zudem werden teilweise Sitzhocker angeboten, auf die du ebenfalls deine Beine legen kannst. In diesem Fall wird das Ecksofa Bestandteil einer Wohnlandschaft. Weiterhin gibt es die Sofas in L-Form (wie oben beschrieben), aber auch in U-Form, sodass du neben dem Mittelbereich sogar zwei Schenkel nach vorn hast. Auch diese Sofaart ergibt eine Wohnlandschaft und benötigt aufgrund ihrer außergewöhnlichen Größe einen Stellplatz. Eine Sonderform des Ecksofas stellt einen einzelnen Sitz dar, der sich ebenfalls in eine Zimmerecke schieben lässt, da seine Rückenlehnen im rechten Winkel zueinander stehen.
Dieses Möbel nimmt sehr wenig Platz weg und passt in fast jedes Zimmer.
Ecksofas sind häufig mit verschiedenen Funktionen ausgestattet. Dazu gehören verstellbare Rückenlehnen, gern auch diverse Formen an Kopfstützen (überhängend zum Aufrichten oder separat zum Einklicken in die Rückenlehne). Gelegentlich gibt es eine Sitzverstellbarkeit. Manchmal lassen sich diese Funktionen elektrisch bedienen. Weiterhin baust du zahlreiche Modelle mit wenigen Handgriffen zu einem Schlafsofa um, sodass du ein bis zwei Gästen für einige Tage eine bequeme Übernachtungsmöglichkeit bieten kannst: Ein wichtiges Kriterium, wenn deine Wohnung ansonsten nicht viel Platz für Übernachtungsgäste bietet. Manche Sitzflächen sind so tief, dass du nur die Rückenkissen entfernen musst, um eine angenehme Liegefläche für eine Person zu erhalten. Ansonsten wird in den meisten Fällen die Front nach vorn herausgezogen oder seltener die Rückenlehne gekippt, um die Liegefläche zu gestalten. In all diesen Fällen ist unter dem seitlichen Schenkel meist ein Bettkasten eingebaut, in dem die Bettwäsche tagsüber platzsparend verschwindet.
Ecksofas werden wie andere Sofas auch mit den unterschiedlichsten Bezügen ausgestattet. Häufig kannst du dir vor dem Kauf die Ausführung und ebenso die Farbe auswählen. Es kommen Leder, Kunstleder oder Stoffe in vielfältiger Gestaltung infrage.
So bieten sich hier vor allem Baumwolle, Polyester und Mikrofaser an, die unter anderem als Samt, Kord oder Teddystoff aufliegen. Kunstfasern sind gefragt, wenn es sich um ein Ecksofa für den Outdoorbereich, also die Terrasse, handelt. Hier muss der Bezug wetterfest sein und feuchtes Wetter zumindest einige Tage aushalten können, ohne richtig nass zu werden. In diesen Fällen besteht das Gestell häufig aus Kunstrattan, das ebenfalls wetterunempfindlich ist. Wichtig ist der Bezug ebenso auf der Sofarückseite. Ist diese echt bezogen, das heißt, mit dem Originalstoff, kann das Ecksofa auch mitten im Zimmer stehen, wo es von allen Seiten gesehen wird. Es dient hier je nach Größe gleichzeitig als modischer Raumteiler. Die Wände bleiben somit frei und können mit Schränken, Kommoden und Regalen anderweitig eingerichtet werden. Auf diese Weise gewinnst du zusätzlichen Stauraum.
Ist die Rückwand nicht aus Stoff, sondern aus Bambus oder Kunstbambus, dann lässt sich das Ecksofa ebenfalls in die Mitte des Raumes oder an andere gewünschte Stellen schieben.
Eine Ecksofa-Polsterung ähnelt derjenigen für andere Sofatypen. So werden hier Nosag- oder Wellenfedern beziehungsweise Zylinderfederkern verarbeitet oder du sitzt ausschließlich auf einer besonders stabilen Schaumstoffpolsterung. Dabei werden Materialien verwendet, die beim Sitzen etwas, aber nicht zu viel nachgeben. Du sollst nicht zu tief einsinken, damit du das Sofa wieder bequem verlassen kannst. Die Polsterung muss derart angenehm sein, dass sie stundenlanges Sitzen oder Liegen erlaubt, gleichzeitig soll sie stützen und darf ihre Form nicht dauerhaft verändern. Auch Gurtfederungen als Unterfederung kommen infrage. Recht jung dagegen ist die neue Boxspring-Federung, bei der die Stahlfedern in einem Holzrahmen liegen. Auch der Unterbau des Ecksofas hat einen Einfluss auf den Sitzkomfort. Es wird Massivholz, Kunststoff oder Metall verarbeitet, wobei Holz bevorzugt wird.
Dies alles sind sachliche Kriterien, nach denen du dein neues Ecksofa auswählen kannst. Es gibt aber noch die Farbe und den Charme der einzelnen Modelle, die dich auf der Gefühlsebene ansprechen. Das ist auch ganz richtig so, denn schließlich stellt ein Ecksofa ein wichtiges und zentrales Möbel dar, auf dem du dich zumindest nach Feierabend und am Wochenende niederlässt, um dich zu entspannen. Daher solltest du begeistert sein, wenn du dich für ein Modell entscheidest. Die Farbe des Sofas sollte mit deinen sonstigen Möbeln und Accessoires harmonieren oder einen höchst attraktiven Kontrast darstellen. Die Form zwischen verspielt und sachlich, mit oder ohne Füße, spricht dich ebenfalls im Inneren an. Unser Tipp: Ein Ecksofa mit sichtbaren Füßen wirkt stets leichter und graziöser als ein Modell, das plan auf dem Boden steht. Dies kann für kleinere Räume ein bedeutendes Kriterium sein.
Dein neues Ecksofa sollte regelmäßig entstaubt und gepflegt werden. Textile Bezüge kannst du mit dem passenden Aufsatz auf dem Staubsauger absaugen und bei Bedarf leicht feucht abwischen, sodass sich der stark festgesetzte Staub ebenfalls löst. Bei der Fleckenbehandlung lies die Pflegeanleitung des Herstellers durch. Auch Kunstleder und Leder lassen sich vorsichtig abwaschen. Bei Leder kommt hinzu: Stelle das Sofa nicht ins direkte Sonnenlicht, auch nicht vor der Heizung. Zudem kannst du den Lederbezug regelmäßig vorsichtig mit wenig Lederöl behandeln. So schützt du ihn vor Trockenheit und Rissen.