Zu dem Themenbereich der Klappsofas gibt es bei uns einen eigenen Beitrag. Nachfolgend wollen wir uns daher mit den übrigen Formen der Liegesofas beschäftigen.
Du kannst sie auch Relaxsofas nennen. Zu ihnen gehören Chaiselongue, Ottomane und Récamière, die wir dir alle drei vorstellen:
Die moderne Chaiselongue wurde in ähnlicher Form und unter dem Namen Kline bereits in der Antike genutzt. Der heutige Name stammt aus den ersten Jahren des 18. Jahrhunderts und wurde in Frankreich verwendet.
Der Kopfbereich des langen Stuhls, wie die wörtliche Übersetzung lautet, war erhöht und der Bezug überdeckte fast alle Bereiche. Die Bezeichnung lässt Rückschlüsse darauf zu, dass es einst um ein Sitzmöbel ging. Die Chaiselongue entstammt also eher der Stuhl- und Sesselhistorie und lässt sich nicht wie andere auf eine Bank zurückführen.
Die Ottomane dagegen entstammt der Entwicklung der Sitzbank und wurde im 18. Jahrhundert in Frankreich populär. Der Name bezeichnet ein Möbel, das osmanischen Ursprungs ist. Sie besitzt keine beziehungsweise eine knappe und abgerundete Rückenlehne, auch wird die Seitenlehne nicht durchgezogen und es fehlt eine echte Armlehne. Die Ruhefläche endet meist in einer ovalen Form.
Im Jahre 1800 wurde die Französin Julie Récamier, eine Dame des literarischen Salons, auf diesem Möbelstück gemalt, das anschließend nach ihr Récamière genannt wurde. Heute existieren auch die Schreibweisen mit nur einem oder ganz ohne Akzentsetzung. Weder die Rückenlehne noch die Seitenlehnen des Möbels sind heutzutage vollständig, teilweise sind sie nur angedeutet, teilweise fehlen sie ganz.
Die Récamière, die früher gleich hohe Seitenlehnen aufzeigte, entstammt entwicklungstechnisch der Chaiselongue. Neben diesen drei Grundformen haben sich unterschiedliche moderne Arten entwickelt, die von einem sehr breiten Sessel, der sich zur Liegefläche umklappen lässt, über gemütliche Lounges bis zu Kombilösungen von Couch und Ottomane reichen.
In der Regel bietet ein Liegesofa Platz für eine Person. Auch bei der Couch-Ottomane-Kombination kann auf der Liegefläche nur eine Person Platz nehmen und die Beine hochlegen, andere sitzen auf dem daran anschließenden Sofa. Im Zweifelsfall wird hier ein Hocker herangezogen, so ist für beide Personen gesorgt. Häufig werden daher auch Sessel, die sich mit wenigen Handgriffen nach hinten neigen lassen und ein Fußteil besitzen, das dabei nach vorn und in die Höhe kommt, als Liegesofa bezeichnet, obwohl es sich hierbei um Liegesessel handelt. Wir konzentrieren uns daher auf Liegesofas, die von vornherein als solche erkennbar sind. Bei sehr großen Couchen kannst du teilweise zwei Fußteile an unterschiedlichen Abschnitten herausziehen, sodass du die Liegefläche selbst herstellst. Anschließend machen es sich zwei Personen auf dem Sofa gemütlich.
Liegesofas stehen auf vier Beinen oder auf sehr niedrigen Füßen. Modelle, die scheinbar plan auf dem Boden sitzen, zeigen dabei einen Bezug, der über das gesamte Korpus bis nach unten reicht. Sofas auf Beinen dagegen präsentieren einen Bezug, der nur die Lehnen, bestenfalls die Rückseite und die Sitzfläche umfasst.
In der Regel besteht das Korpus aus stabilem Holz. Damit ist er ausgesprochen langlebig, auch knarzt er nicht bei längerem Gebrauch. Als Unterfederung werden Stahlwellen (Nosag-Federung), Gurte oder Federleisten eingezogen. Letztere funktionieren ähnlich einem Lattenrost und sind gerade bei einem bequemen Liegemöbel gefragt. Anschließend wird Schaumstoff aufgebracht, wobei es verschiedene Unterarten gibt. Die Rückenlehne, so vorhanden, erhält teilweise elastische Gurte unter dem Bezug. Insgesamt fällt die Liegefläche je nach Polsterung weicher oder härter aus. Auf den Schaumstoff kommt ein Vlies aus Kunstfasern, darüber spannt sich der Bezug. Dieser besteht aus Leder, Kunstleder oder Textil. Die textilen Stoffe sind je nach Modell unterschiedlich. Es gibt Naturfasern wie Wolle, Baumwolle, Velours, Samt und ausgefallene wie das Bananenblatt oder aber attraktive Kunstfasern. Die meisten Liegesofas werden in Unifarben angeboten, sodass sie sich harmonisch in deine vier Wände integrieren lassen. Die Farbenvielfalt ist sehr groß und umfasst fast das gesamte Farbspektrum zwischen Schwarz und Weiß: Wie wäre es mit einem strahlenden Azurblau, einem leuchtenden Tomatenrot, einem cremigen Ocker oder einem zarten Grün?
Seltener sind textile Muster.
Dein Liegesofa sollte in den Raum, für den du es vorgesehen hast, in den Punkten Farbe und Stil sowie Größe passen.
Das Möbel braucht auch dann, wenn es nicht mit einer Couch kombiniert ist, einigen Platz, denn die lange Sitz- und Liegefläche lässt sich nicht verkürzen. Zudem gibt es unterschiedliche Formen, sodass du dir das für deine Ansprüche passende Möbel heraussuchen kannst. Der Preis bewegt sich zwischen einem relativ niedrigen dreistelligen bis in den vierstelligen Bereich. Es ist also je nach Modell durchaus erschwinglich, vor allem, wenn es das alleinige größere Sitzmöbel im Zimmer sein soll. Das Sofa kann an der Wand stehen, bei einem Echtbezug auf der Rückseite macht es sich auch mitten im Raum hervorragend. Hier kann es als Raumteiler dienen. Zur Erklärung: Ein echt bezogener Rücken zeigt denselben Stoff wie der vorn sichtbare Bezug. Ansonsten ist der Rückenbezug häufig dünner. Liegesofas sind besonders gemütliche Möbel und dienen vor allem der Erholung und Entspannung. Hier kannst du dich anlehnen, sofern eine Rückenlehne existiert, und die Beine hochnehmen. Wenn du dir dazu ein Schmuckkissen und eine Decke gönnst, kannst du dich komfortabel einrichten und auch ein Nickerchen einplanen.
Polster werden wie bei einer Couch einfach mit einer Polsterdüse des Staubsaugers gereinigt. Ist der Bezug relativ empfindlich, drehe die Stärke zurück auf maximal 1.000 Watt. Flecken behandelst du mit einer Lösung von etwas Essig oder Spülmittel mit Wasser. Teste vorher an einer verdeckten Stelle, dass der Bezug damit nicht beschädigt wird. Zudem beachte die Hinweise des Herstellers. Auch das Internet hält dazu weitere Ratschläge bereit.