Bei einem Ölofen als Zusatzheizung sorgt ein vorhandener Heizkessel für Wärme und Warmwasser. Gibt es Bedarf, wird der Ölofen hinzugeschaltet. Dies kann dann notwendig sein, wenn im Winter die Temperaturen länger unter null Grad liegen und der eigentliche Heizkessel nicht genügend Leistung erzielt.
Dazu kommt es häufig, wenn das Gebäude vergrößert wurde oder die Räume neu aufgeteilt wurden. Auch wenn unabhängig und binnen kürzester Zeit Wärme erzeugt werden soll, ist die Ölheizung von Vorteil. So bietet er sich beispielsweise in nur temporär zu beheizenden Werkstätten oder Ferienwohnungen an, wo schnell Wärme erzeugt werden soll.
Mit einer Ölheizung bist du auch unabhängig vom Stromnetz.
Ein Ölofen ähnelt in seiner Funktion einem Pelletofen. In den meisten Fällen fungiert er als Zusatzheizung. Du kannst ihn aber auch als Primärheizung nutzen. Dies ist jedoch nur möglich, wenn er an die zentrale Ölversorgung angeschlossene ist. Zusätzlich braucht es dann eine bestimmte Heizleistung. Ein Ölofen funktioniert ähnlich wie eine normale Ölheizung. Durch Verbrennen von Heizöl erzeugt er Konvektionswärme. In der Regel wird schwefelarmes, extraleichtes Heizöl eingesetzt. Dessen Flammpunkt liegt bei 55 Grad Celsius.
Entsprechend ist es nötig, durch externe Verbrennungswärme das Heizöl auf diese Temperatur zu bringen. Manuell oder mittels elektrischer Selbstzündung erfolgt die Entzündung des Ofens. Wenn du den Ölofen anzünden möchtest, empfehlen sich Ofenanzünder, spezielle Streifen aus Wachs oder andere flüssige beziehungsweise feste Anzünder.
Ölöfen sind wie sämtliche Feuerungsanlagen an eine Abgasanlage anzuschließen. Bevor du einen Ölofen kaufst, solltest du dir sicher sein, dass der Schornstein für den Einbau überhaupt geeignet ist. Daher ist es am besten, wenn du im Vorfeld, um dies abzuklären, bereits einen Schornsteinfeger kontaktierst. Ist die neu gekaufte Feuerstelle angeschlossen, ist es erforderlich, dass der Bezirksschornsteinfeger den Ofen im Rahmen einer Feuerstättenschau abnimmt. Die Feuerstättenschau gesetzlich vorgeschrieben, weil der Ofen nur mit einem gültigen Feuerstättenbescheid in Betrieb gehen darf. Dies ist auch wichtig, weil nur dann eine Gefährdung garantiert ausgeschlossen ist. Ein weiterer Grund dafür ist, dass du nur dann versicherungstechnisch auf der sicheren Seite bist. Um eine Ölheizung zu betreiben, benötigst du einen Ölbehälter oder einen Öltank. Möchtest du den Ofen lediglich als Zusatzheizung betreiben, kannst du Ölbehälter mit einem maximalen Fassungsvermögen von zehn Litern im Handel erstehen. Mit den eingebauten Öltanks kannst du zwei- bis dreimal heizen, bevor du den Tank wieder auffüllen musst. Es ist jedoch auch möglich, die Heizungsanlage wahlweise mit der zentralen Ölversorgung zu verbinden.
Durch das Pumpen des Heizöls zum Verwendungsort funktioniert der Ofen gleich einer konventionellen Ölheizung. Egal, welche Variante du bevorzugst, das Heizöl fließt vom Öltank durch eine Leitung zu einer Düse und tropft anschließend in die Brennschale. Sobald die Menge an Heizöl in der Brennschale ausreicht, kommt es zur Zündung. Die Leitung wird mittels eines Temperaturreglers manuell angepasst. Um den Ölofen komplikationslos zu befüllen, greifst du am besten auf eine dafür geeignete Ölkanne zurück. Wichtig ist, den Ölbehälter nicht bis an den Rand zu füllen. Dies kann, da sich kaltes Öl während des Erhitzens ausdehnt, zu einem Überlaufen führen.
Betreibst du einen Ölofen, ist es ratsam, an eine regelmäßige Reinigung zu denken. Geschieht dies nicht, mindert die Rußbildung die Heizleistung.
Auch der Brennkopf kann verstopfen. Beim Reinigen deiner Heizungsanlage solltest du jedoch mit Bedacht und Vorsicht herangehen. Ist eine Gebrauchsanweisung vorhanden, ist es ratsam, dass du diese vorher noch einmal gründlich studierst. Um auf der sicheren Seite zu sein, solltest du zusätzlich einen Feuerlöscher griffbereit haben. Ist dieser nicht verfügbar, kann ein feuerfestes Tuch dessen Funktion im Notfall übernehmen. Wichtig ist auch, dass du vorher die Ölzufuhr auf null drehst und anschließend wartest, bis der Ofen komplett ausgekühlt ist. Mit im Handel erhältlichen Spezialwerkzeugen kannst du den Brennerkopf und die Abgasrohre selbst reinigen. Wichtig ist, dass während des Reinigens die Brennkammer nicht mit Wasser in Kontakt kommt, da es sonst anschließend zu einer Verpuffung kommen kann. Bürsten und ein Handfeger reichen für den Innenraum. Währenddessen kannst du gleich die Löcher in der Brennwand von eventuellen Verstopfungen befreien. Mit der in den meisten Öfen integrierten Reinigungskurbel kannst du den Ölzulauf reinigen. Den Schornstein muss der Schornsteinfeger übernehmen. Um ein reibungsloses Funktionieren deines Ofens zu gewährleisten, sollte mindestens einmal im Jahr eine ausgiebige Reinigung vor Beginn der Heizsaison stattfinden. Zusätzlich zur Reinigung ist dein Ölofen auch einer regelmäßigen Wartung zu unterziehen. Dies kann jedoch nur eine Fachfirma übernehmen. Nur, wenn dies in regelmäßigen Abständen erfolgt, ist eine langfristige Funktionsfähigkeit deines Ofens gewährleistet.
Ein Ölofen sollte wirtschaftlich arbeiten. Viele Hersteller geben in ihren Datenblättern das Raumheizvermögen ihres Ofens an. Dies bezeichnet die Raumgröße, die sich mit der Ölheizung beheizen lässt. Damit der Ofen nicht ständig auf Höchstleistung laufen muss, solltest du einen Ofen mit einem etwas höheren Heizvermögen wählen. Dies gewährleistet auch, dass sich der Raum, in dem die Feuerstelle aufgestellt ist, schneller erwärmt. Gelangt in die Brennkammer Wasser, musst du einen Fachmann engagieren. Hier kannst du nicht selbst Hand anlegen. Damit deine Gesundheit keinen Schaden durch Sauerstoffmangel nimmt, ist es ratsam, in regelmäßigen Abständen zu lüften. Um einen optimalen Betrieb des Ofens zu sichern, ist eine regelmäßige Wartung durch eine Fachfirma nötig. Der beste Zeitpunkt, um dies durchzuführen, ist im Herbst vor Beginn der Heizperiode.
Möchtest du deinen Ölofen selber einbauen, ist dies unkompliziert und recht schnell möglich. Lediglich bei der Verbindung zum Kamin könnte es etwas heikel werden. Zusätzlich bist du mit einer solchen Ölheizung von Gas, Strom oder Holz unabhängig. Ein Ölofen entwickelt schnell Wärme, wobei eine individuelle Wärmeregelung gewährleistet ist. Mit einem Ofen dieser Art ist ein dezentrales Heizen möglich.
Der wohl größte Nachteil eines Ölofens ist, dass es sich mit ihm nicht sehr energieeffizient heizen lässt. Zusätzlich erzeugt er wenig Strahlungswärme. Mit einer solchen Ölheizung bist du hinsichtlich der Betriebskosten von den Weltmarktpreisen abhängig. Zusätzlich arbeitet er mit einem fossilen Brennstoff und stößt bei der Verbrennung viel Kohlendioxid aus. Damit ist er keine umweltfreundliche Variante zum Heizen. Letztendlich ist auch das Flammenbild bei weitem nicht so attraktiv wie bei einem Holzofen.