Eine der wichtigsten Gründe für die Anschaffung eines Wasserfilters ist der hohe Kalkgehalt im Leitungswasser. Besonders kalkhaltiges Wasser bezeichnet man als hart und spricht daher auch vom Härtegrad des Wassers. Eine hohe Kalkkonzentration im Wasser ist zwar nicht gesundheitsschädlich, doch er beeinträchtigt den Geschmack.
Besonders bei Tee und Kaffee ist der Unterschied deutlich herauszuschmecken. Hartes Leitungswasser hat außerdem negative Auswirkungen auf die Lebensdauer von Haushaltsgeräten wie Wasserkocher oder Kaffeemaschine. Neben dem Härtegrad sind gesundheitsschädliche Stoffe und unerwünschte Substanzen im Leitungswasser ein weiterer Grund für die Verwendung von Wasserfiltern.
In der Toilette entsorgte Medikamente, sowie Pestizide und Schwermetalle können teilweise im Leitungswasser nachgewiesen werden. In alten Gebäuden sind häufig noch Blei- oder Kupferrohre verlegt. So kann schädliches Blei und Kupfer in das Leitungswasser gelangen. Details zur Wasserqualität in deiner Region erhältst du auf den Seiten der örtlichen Stadtwerke. Alternativ kannst du eine Analyse des Wassers von einem Labor durchführen lassen.
Um unerwünschte Substanzen, Kalk und Keime aus dem Leitungswasser zu entfernen, stehen folgende Filtrationsmethoden zur Verfügung:
Diese Filtermethode verringert vor allem den Kalkgehalt im Wasser, kann aber auch Schadstoffe binden. Der Ionenaustauscher entzieht dem Wasser Kalzium- und Magnesium-Ionen, aus denen Kalk besteht, und ersetzt sie durch Natrium-Ionen.
Aus gesundheitlicher Sicht ist es nicht sinnvoll Kalzium und Magnesium vollständig aus dem Trinkwasser zu filtern, da der Körper diese Mineralien benötigt. Zudem reichert ein Ionenaustauscher das Wasser mit Natrium an. Für Personen mit bestimmten Grunderkrankungen, die sich salzarm ernähren müssen, kann das problematisch sein. Hier ist eine Absprache mit dem Arzt zu empfehlen. Insbesondere, wenn du ausschließlich gefiltertes Leitungswasser trinken möchtest.
Die Umkehrosmose ist im Vergleich zum Ionenaustauscher aufwendiger. Das zu filternde Wasser wird durch eine feine Membran gepresst. Die semipermeable Membran ist nur auf einer Seite durchlässig. So kann das gefilterte Wasser nicht mehr zurückfließen. Die Membran trennt das Wasser von größeren Partikeln und Schadstoffen. Mit der Umkehrosmose lassen sich Schwermetalle, Nitrate, Phosphate effektiv herausfiltern. Diese Filtermethode bietet jedoch auch einige Nachteile.
Denn die Umkehrosmose entzieht dem Wasser auch wichtige Spurenelemente und Mineralien, die für den Körper wichtig sind. Zudem arbeitet diese Filtrationsmethode mit einer Pumpe, um das Wasser durch die Membran zu pressen. Daher verbrauchst du hier immer Strom, was ein zusätzlicher Kostenfaktor ist.
Aktivkohle findet nicht nur in Wasserfiltern Verwendung, sondern auch in Dunstabzugshauben, Klimaanlagen und auch bei der Abwasserreinigung. Diese Methode nutzt feinporigen Kohlenstoff als Filtrationsmittel. Der poröse Kohlenstoff bildet eine große Oberfläche. In den Poren bleiben Substanzen, wie zum Beispiel Schwermetalle, Chemikalien, Chlor und Bakterien bleiben. Aktivkohle neutralisiert außerdem unangenehme Gerüche und Geschmäcker. Ein Aktivkohlefilter hat keinen Einfluss auf den Härtegrad des Wassers. Ein weiteres Problem dieser Filtermethode ist ihre Anfälligkeit für Keimbildung.
Denn auf der feuchten Oberfläche siedeln sich gerne Keime an, die sich dort vermehren. Bei der nächsten Verwendung werden diese Keime dann in das gefilterte Wasser gespült.
Bei der Wahl des Wasserfilters musst du nicht nur die Methode, sondern auch die unterschiedlichen Modelle berücksichtigen.
Für den Hausgebrauch sehr beliebt sind kleine Filterkannen. Sie arbeiten häufig nach dem Prinzip des Ionenaustauschers oder mit Aktivkohle. In erster Linie sind diese Geräte als Wasserenthärter im Einsatz. Sie können eine begrenzte Wassermenge auf einmal filtern und müssen im Tagesverlauf gegebenenfalls mehrfach nachgefüllt werden. Wenn du nur das Wasser für deinen Tee oder Kaffee filtern möchtest, genügt ein solches Gerät jedoch. Tischwasserfilter haben ein Fassungsvermögen von zwei bis drei Litern. Sie besitzen eine Filterkartusche, die Kalk, Chlor und andere unerwünschte Rückstände aus dem Leitungswasser filtert. Bei Filterkanne und Tischwasserfilter müssen die Kartuschen in regelmäßigen Abständen gewechselt werden, da sie sonst nicht richtig arbeiten.
Es gibt auch Wasserfilter, die im Wasserhahn integriert sind oder an diesen angeschlossen werden können. Dabei handelt es sich in der Regel um spezielle Armaturen, durch die das Wasser hindurchläuft. Sie filtern Kalk, Chlor und Schwermetalle aus dem Wasser. Geschmacks- und geruchsstörende Substanzen lassen sich mit solchen Filtern ebenfalls entfernen. Der Wasserfilter-Art hat den Vorteil, dass du nur den Wasserhahn aufdrehen musst, um gefiltertes Trinkwasser zu erhalten. Entscheidest du dich für diese Methode, solltest du dich für eine Armatur entscheiden, die es dir ermöglicht, bei Bedarf auch ungefiltertes Wasser zu erhalten. Denn für den normalen Hausgebrauch, wie zum Beispiel Geschirrspülen, Putzen oder Wischen, wäre gefiltertes Wasser zu schade.
Um den passenden Wasserfiltern für deine Bedürfnisse zu finden, solltest du folgende wichtige Faktoren berücksichtigen:
Der wichtigste Schritt bei der Pflege von Wasserfiltern ist der regelmäßige Wechsel der Filterkartusche. Sie ist das Herzstück deines Wasserfilters. Bei den meisten Geräten ist ein Wechsel alle vier Wochen zu empfehlen. Detaillierte Angaben zur Häufigkeit und Vorgehensweise des Filterwechsels solltest du jedoch den Herstellerangaben entnehmen, da es von Gerät zu Gerät starke Unterschiede geben kann.