Schleifsteine werden nach der Herkunft ihres Materials sowie dessen Körnung unterschieden. Entscheidend für die Eignung zu deinen Schleifzwecken ist außerdem die Art, wie du damit schleifst:
Naturschleifsteine sind zum Beispiel der Arkansasstein aus dem Quarz Novaculit oder der India Schleifstein aus Aluminiumoxid mit einer orange- bis lohfarbenen Beschaffenheit. Belgische Brocken in unterschiedlicher Körnung sind der Coiticule (gelber Brocken) und der Blauwe Wetsteen (blauer Brocken). Als Toishi werden japanische Naturschleifsteine aus Gestein mit hohem Anteil an Siliziumdioxid bezeichnet. Für die Herstellung synthetischer Wetzsteine werden Rohstoffe wie Diamant, Keramik oder Aluminiumoxid verarbeitet. Ihre Herstellung ist preisgünstiger und weniger aufwändig als das Zerkleinern und Formen von Naturschleifsteinen.
Hinsichtlich der Verwendung - trocken, nass oder mit Öl - warten sowohl natürliche als auch synthetische Schleifsteine mit gleicher Qualität auf.
Feinste Körnungen von Schleifsteinen werden aus Naturstein mit dem Grad 8.000 angeboten. Für deine Messer und Scheren genügt allerdings eine grobe Körnung von 400 oder zum Nachschärfen noch einigermaßen ordentlicher Klingen eine Körnung ab 800. Daneben ist es wichtig, deine Klingen im richtigen Winkel zu bearbeiten. Dafür gibt es Formen von Schleifsteinen mit schrägen Kanten, flacher Schleiffläche oder zylindrischer Form als Aufsatz auf elektrischen Schleifwerkzeugen.
Natürlich wetzt sich dein Schleifstein bei ständigem Gebrauch an der meistgenutzten Fläche unterschiedlich stark ab. Vor allem beim Nassschleifen mit Wasser oder Öl wird immer etwas mehr Steinmaterial abgetragen als beim ungesünderen Trockenschleifen.
Bei keramischen Wetzsteinen oder Varianten mit metallischer Körnung ist der Verschleiß geringer als bei gepressten und geformten Natursteinen. Allerdings ist häufig der Naturstein schonender zur Klinge als sein synthetischer und härterer Verwandter.
Schonender als Trockenschleifen ist Nassschleifen zur Klinge und lebenserhaltend für den Wetzstein. Wasser wird dabei üblicherweise für Korund, Keramik oder belgische Brocken verwendet, Öl für Wetzsteine aus Aluminiumoxid, Arkansasstein oder Siliciumkarbid. Wasser ist ideal, falls du hochwertige Küchenmesser schleifen möchtest oder feinmechanische Werkzeuge in deiner Hobbywerkstatt bearbeiten musst. Öl eignet sich für das Schleifen gröberer und harter Werkzeuge (zum Beispiel Scheren) und stark abgestumpfte Klingen. Spüle nach jedem Schleifeinsatz Wassersteine unter fließendem Wasser ab. Wische Ölreste von Öl-Schleifsteinen mit einem Tuch ab. Lege beide Varianten anschließend bis zur nächsten Verwendung an einem trockenen Ort ab, am besten staubgeschützt. Bürste vorsichtshalber vor der nächsten Vorbereitung nochmals über die gekörnte Fläche für ein anschließend einwandfreies Arbeitsergebnis. Schleife stets auf festem Untergrund mit rutschfester Unterlage. Beginne die Schleifarbeit stets mit grober Körnung und gib deinen Messern und Scheren mit feinerer Körnung den endgültigen Endschliff. Arbeite langsam, mit leichtem und gleichmäßigem Druck.
Beachte dabei den besten Schleifwinkel für europäische Messer von etwa 15 Grad.
Um einen passenden Schleifstein zu finden, beachte zunächst das Material deiner Messer oder Scheren sowie deren Zustand vor der Bearbeitung. Dazu passend findest du optimale Schleifsteine vor allem nach diesen Kriterien:
Messer und Scheren bestehen aus unterschiedlich hartem Edelstahl oder - bei Diamantmessern - einem weichen Stahlkern mit besonders harter Diamant-Außenhülle. Lange Klingen werden am besten scharf auf einem Schleifstein mit großer Fläche. Kurze Klingen, zum Beispiel von Kartoffelschnitzern, benötigen nur eine kleine Steinfläche. Manche Hersteller geben zum Klingenmaterial Empfehlungen zu passenden Schleifsteinen, die du für gute Ergebnisse bei der Kaufauswahl berücksichtigen solltest.
Am besten schaffst du dir unterschiedliche Schleifsteine als langfristige Ausstattung an. Denn stark abgenutzte Klingen musst du meistens in zwei Schritten bearbeiten, zuerst grob und dann feiner. Schleifst du stattdessen ausschließlich bei geringer Abnutzung, genügen Wetzsteine in feiner Körnung für das gewünschte Ergebnis. Solche Schleifhilfen sind teilweise in Messerblöcken bereits eingearbeitet und erfordern gar keinen einzeln liegenden Stein.
Naturstein verschleißt je nach Verarbeitungsfestigkeit schneller als synthetischer Schleifstein. Entscheidend für ein ordentliches Schleifergebnis ist neben der Körnung des Materials die Anwendung trocken, mit Wasser oder Öl. Für deine ersten Schleifversuche eignen sich Wasserschleifsteine aus Naturstein optimal. Sie sind unkompliziert in der Anwendung und Pflege, reiben sich allerdings unter der Wasserfläche rasch ab. Ölschleifsteine erzielen das gewünschte Ergebnis in Feinarbeit, die Anfänger oft noch nicht richtig beherrschen. Dafür sind sie langlebig, weil Öl weniger vom Schleifstein abträgt als Wasser.
Setze einen Mundschutz auf, falls du mehrere Klingen von Messern, Scheren, Meißeln oder Äxten hintereinander schärfen möchtest.
Obwohl beim Nassschleifen weniger Staub herumwirbelt als beim Trockenschleifen, schützt du dich damit vor dem Einatmen von gesundheitsschädlichen Feinpartikeln. Trage beim Schleifen mit elektrischem Motor unbedingt Schutzhandschuhe, um Verletzungen beim Abrutschen zu vermeiden. Schleife mit einem Werksneigungswinkel von 15 Grad, mit stets gleichem Druck durch Hin- und Herbewegen. Halte den Winkel auch beim Schleifen der zweiten Werkzeugseite gleichmäßig ein. Prüfe die Schärfe besser nicht nach dem rustikalen Handwerkervorbild am eigenen Daumen. Zieht die Klinge spielend leicht durch ein Stück Zeitungspapier, hat deine Klinge die gewünschte Schärfe erreicht.
Ein guter Schleifstein hat eine gleichmäßige, grobe oder feine Körnung, ist bruchfest gepresst und von ebener Oberfläche. Schleifsteine zum Auflegen sollen auf der Oberfläche keine Prägung haben, um die Klinge nahtlos hin- und herbewegen zu können. Modelle für den Betrieb mit elektrischem Motor müssen mit einem Loch für den Werkzeugaufsatz ausgestattet sein. Ein hohes Gewicht von Schleifsteinen deutet auf geringen Verschleiß und gute Schärfeigenschaften hin. Das Material ist zum Trockenschleifen immer, zum Schleifen mit Wasser und Öl nur bei bestimmten Natur- oder Synthetik-Steinen geeignet.
Markenausführungen liefern die Hersteller mit den entsprechenden Hinweisen.
Auflagen als Zubehör gewährleisten, dass Schleifsteine in Blockform garantiert eben liegen und somit ein geringeres Bruchrisiko besteht. Statt eines einzelnen Wetzsteins kannst du Klingen an einem Abrichtstein senkrecht zum Schärfen durchziehen. Fleischer und Metzger benutzen häufig statt eines Wetzsteins Schärfstäbe oder Streichriemen.