Das schrankhohe Büfett entwickelte sich aus der Truhe und stammt ursprünglich aus dem 16. Jahrhundert. Damit erklärt sich seine Verarbeitung aus massivem Holz, wobei dafür helle wie dunkle Holzarten verwendet wurden. Bis heute wird es bevorzugt aus Massivholz, gern aus Teak oder Kiefer, gefertigt.
Damit wird jedes Exemplar zu einem Unikat, da die Maserung naturgemäß jedes Mal eine andere ist. Außerdem wird das Möbel manchmal farbig gestrichen, bevorzugt in Weiß oder Schwarz, es gibt diese Schränke aber auch im beliebten bunten Vintage-Stil. Weiterhin stehen preiswertere Modelle in Holznachbildung (Spanplatten oder MDF, teilweise bezogen mit Holzfurnier oder Melamin) zur Auswahl, wobei den Käufern gerade dieser Holzcharakter wichtig ist. Er lässt das Buffet aussehen wie ein echtes Massivholzmöbel. Daran ist zu merken, wie stark der Schrank nicht nur als Stauraumwunder, sondern ebenso als Schmuckstück begehrt ist. Zudem kommen aus diesem Grund andere Materialien kaum in Betracht.
Ein klassischer Buffetschrank zeigt die oben erwähnte Einteilung. Er kombiniert die alte Anrichte, die ein halbhohes Möbel ist, mit einem Oberteil, in dem besonders schönes Geschirr präsentiert werden kann. Dieses Oberteil sitzt nicht unbedingt massiv auf dem Unterbau auf, sondern wird nur an den Seiten und an der Rückseite getragen. Auch tritt der Vitrinenteil gegenüber dem Unterbau in der Tiefe etwas zurück. So ist die Ablagefläche darunter recht groß. Hier lassen sich Speisen anrichten, sie kann aber auch für andere Zwecke wie als Aufbewahrungsort für kleinere Vorratsgläser oder für eine Obstschale verwendet werden. Ebenso lassen sich höhere und elegante Vorratsbehältnisse oben auf dem Vitrinenteil abstellen, sofern dies in der Küche steht. Ein weiteres Charakteristikum sind unter anderem vorspringende und gedrechselte Kanten und Fronten sowie Kassettenmuster bei den unteren Türen. Die Glasscheiben der Vitrinentüren sind bei einem Klassiker oft klein, daher besitzt jede Tür mehrere von ihnen und trennt sie durch schmale Holzstreifen.
Manchmal sind bei alten Modellen an den Innenseiten Spitzenvorhänge angebracht. Nicht zuletzt sind klassische Modelle recht breit, denn früher waren sie vielleicht die einzigen Schränke, um das gute Geschirr unterzubringen und zu präsentieren. Moderne Büfetts sprengen diese klassischen Aufteilungen: Die Anrichte ist kaum noch vorhanden oder deutlich kleiner, doch die Mitte wird gern durch eine Kontrastfarbe betont. Das größere Vitrinenglas passt jeweils in eine der Türen. Auch sind die Schränke teilweise deutlich schmaler, sodass sie auch in eine Zimmerecke oder an kleinere Standorte passen, denn Buffetschränke stehen heutzutage auch in Fluren und offenen Essbereichen oder im Wohnzimmer. Zudem werden moderne Einrichtungsstile wie der Landhausstil mit alten Formen oder sachlichen Elementen kombiniert. Zudem gibt es Varianten im Jugendstil. Die verschiedenen Schränke sind so dekorativ, dass sie je nach Modell sowohl in ein modernes Ambiente mit vielen strengen Linien als auch in klassische Wohnzimmer passen.
Wie erwähnt sind Buffetschränke recht breit und hoch. So kommen Maße wie 240 cm in der Breite und 220 cm in der Höhe vor. In solch einem Fall zeigt das Möbel nicht nur zwei Vitrinentüren, sondern eher vier; ebenso sind es im Unterbau vier. Der kleinere Bruder kommt auf jeweils zwei Türen, dabei misst er weniger als 150 cm in der Breite und nur knapp 200 cm in der Höhe. Der Unterbau ist zudem recht tief und zeigt beispielsweise 45 cm. Das ist mehr als ein normales Bücherregal mit 30 cm aufweist. Das Innenleben des Büfetts besteht aus Einlegeböden. Mindestens einer pro Tür ist vorhanden, bei vielen Modellen (vor allem bei modernen) kann er selbst auf die gewünschte Höhe eingepasst werden.
Traditionell wurde hinter den Türen und in den Schubladen des Unterbaus alles rund ums Essen untergebracht: Tischdecken, Kerzenständer, Servietten, Sets, Serviettenringe und anderes fand sich hier. In den Schubladen wurde außerdem das Besteck aufbewahrt. Heutzutage kann in einem Buffetschrank natürlich auch viel anderes gelagert werden, doch immer noch sieht es bildschön aus, wenn hinter den Vitrinentüren attraktive Tassen und Untertassen, aber auch Vasen aufgestellt werden. Wer möchte, präsentiert hier zudem seine Figurensammlung aus Glas oder Keramik.
Holznachbildungen können nebelfeucht abgewischt oder auch nur abgestaubt werden. Massivholzmöbel dagegen sollten neben dieser Behandlung gelegentlich aufwendiger gepflegt werden. Verwende keine Chemikalien, sondern bei Flecken unbedingt Neutralseife, die du auf das Tuch und nicht direkt auf das Holz gibst. Diese Möbel sind stabil und halten sehr lange, aber das Licht kann sie ausbleichen.
Dagegen hilft es, wenn du das Buffet zumindest ein Mal pro Jahr mit einem guten Möbelwachs oder Holzöl (möglichst Naturöl) behandelst. Du solltest dazu auch stets die Pflegeanleitung des Herstellers zurate ziehen. Hast du ein antikes Stück gekauft und keine Anleitung bei der Hand, informiere dich über das Internet. Wachs und Öl sollten mit einem Tuch und nur dünn aufgetragen werden, zudem ist der Schrank anschließend zu polieren. Auch müssen die Pflegemittel gut einziehen. Anschließend glänzt der Buffetschrank wieder wie Seide und bietet eine wunderbare Haptik. Zudem bietet das Öl, das tief einzieht, dem Holz einen hervorragenden Schutz. Noch ein Tipp: Wurde auf der Anrichte etwas verschüttet, nimm es möglichst schnell mit einem Tuch auf, denn gerade Flüssigkeiten könnten ansonsten ins Holz eindringen und Verfärbungen sowie Schäden hinterlassen.