Landhausstilschränke

• Historisches
• Optik und Funktionen
• Material und Farben
• Standort und Kombinationsmöglichkeiten
• Die richtige Wahl
• Die Pflege

Historisches

Dieser angenehme Stil stammt aus dem 17. Jahrhundert, als reiche Adelige ihre Landsitze einrichteten. In den Häusern der Bauern wurden ebenfalls robuste Möbel mit langer Haltbarkeit bevorzugt, sodass es auch hier eine enge Verbindung gibt. Generell lässt sich sagen, dass das Leben auf dem Land in ganz Europa diesen besonderen Stil prägte. Seit dem 19. Jahrhundert eroberte er schließlich auch die städtischen Wohngegenden. Heute bevorzugen laut Umfragen mehr als ein Drittel der Deutschen den Landhausstil, den sie als unbeschwert und modern wahrnehmen.

Optik und Funktionen

Der Landhausstil setzt auf Massivholzmöbel, die gedrechselte Teile und vorspringende Kanten haben dürfen. Allerdings ist der frühere Landhausstil moderner geworden. Zu viele Schwünge und gedrechselte Passagen sind verschwunden, die Linien sind klarer.

Häufig ist eine Kassettenform der Türen vorhanden; dazu gibt es dezente Griffe. Einige Möbel verfügen über Beine, die in der Regel nicht sehr hoch sind. Andere stehen flach auf dem Boden. Im Ganzen wirken die Möbel zwar massiv und besitzen daher eine gewisse Präsenz, aber sie sind dennoch eine Mischung zwischen Klassik und Zurückhaltung. Durch die natürlichen Farben wirken sie nicht allzu dominant. Ist ihre Größe an den Raum angepasst, erdrücken sie die Atmosphäre nicht, sondern unterstützen sie. Moderne Möbel zeigen vielfach eine Soft-Close-Funktion, die Schubladen und Türen sanft schließt. Das schont das Holz, denn die Reibung wird verringert. So können die Schubladen sich nicht mehr verkanten. Grifflose Modelle kommen beim Landhausstil kaum vor, denn es gehört zum Selbstverständnis dieser Möbel, klassische Elemente wie Griffe zu verwenden.

Material und Farben

Verwendet werden Hölzer wie Mango, das besonders robust und lange haltbar ist. Aber auch Kiefernholz mit einer interessanten Maserung ist gefragt.

Daneben werden Eiche, Kirsche, Nussbaum und Buche verarbeitet. Einige Möbel kombinieren mit dem Holz den Naturstoff Rattan, auch findet man hin und wieder hochwertige Schmiedearbeiten. Möbel wie Buffets zeigen Vitrinenglas, manche Kleiderschränke sind mit Spiegeltüren versehen. Inzwischen gibt es auch Landhausstilmöbel aus Kunststoff oder MDF (Mitteldichte (Holz-)Faserplatte). Sie sehen den massiven Modellen sehr ähnlich, sind aber deutlich leichter. Wenn du dich für diese Möbel interessierst, achte darauf, dass ihre Optik und Wirkung hervorragend sind, damit du dich am Ende nicht darüber ärgerst. Viele Landhausstilmöbel sind in einem antiken Weiß gehalten. Darüber hinaus wird gelegentlich ein Shabby Chic bevorzugt. Das bedeutet, dass die Stücke auf antik beziehungsweise gebraucht getrimmt sind. Die übrigen Erd- und Naturfarben haben wir bereits angesprochen. Meist werden die Möbel in Unifarben gehalten, einzig die Griffe und teilweise die sichtbaren Scharniere ergeben einen Kontrast dazu.

Standort und Kombinationsmöglichkeiten

Möbel im Landhausstil gibt es für jeden Wohnraum. Im Esszimmer steht das große Buffet, im Schlafzimmer ein Kleiderschrank, im Wohnzimmer Highboard und Lowboard, in der Küche ein Weinflaschenregal und im Badezimmer ein komplettes Set aus Waschbeckenunterschrank, Kommode und Hochschrank. Dies sind nur einige Beispiele, denn du findest auf diesen Seiten zahlreiche bildschöne Möbel für jeden Anspruch. So kannst du dir Einzelstücke aussuchen oder dich komplett in diesem Style einrichten. Für einen gemütlichen Flair im Raum kombinierst du die Möbel mit weichen Naturmaterialien wie Kuscheldecken aus Baumwolle, Kissen mit Leinenbezug oder Regalkörben aus Rattan sowie Aufbewahrungsboxen aus geflochtener Weide. Meist dominieren helle Farben, der eine oder andere dunklere Farbtupfer darf als Kontrast ebenfalls dabei sein. Schwarz wird selten verwendet, aber eine dunkelbraune Decke kann auf einem hellen Sofa überzeugen. Der Landhausstil lässt sich auch sehr gut mit Eisen ergänzen, so als Ständer für Kaminholz und Kaminbesteck. Auch bei den Dekorationen bestechen natürliche Materialien: Ein Lampenfuß aus Treibholz, eine Figur aus Keramik oder ein Dekoelement aus verrostetem Eisen kommen ebenso infrage wie Tonschalen oder Makrameearbeiten.

Die richtige Wahl

Möbel im Landhausstil bieten aufgrund ihrer Größe einen gewissen Stauraum. Ob Schuhschrank oder großes Buffet, hier bringst du einiges unter. Das Buffet besitzt zahlreiche Einlegeböden, die teilweise verstellbar sind, und eine offene Ablagefläche in der Mitte.

Kleiderschränke punkten mit einer sinnvollen Einteilung wie Garderobenstangen und mehreren offenen Fächern. In kleineren Wohnungen kann ein Einzelstück im Landhausstil sinnvoll sein, denn du kannst in ihm viel unterbringen, das ansonsten herumliegen würde. Gerade ein begrenzter Wohnraum sollte aufgeräumt sein, um größer zu wirken. Liegt zu viel auf dem Tisch, lose im Regal oder auf der Kommode, erscheint das Zimmer eng und unübersichtlich. Beachte, dass ein solcher Schrank oder ein Highboard nicht ungünstig in eine Ecke gestellt werden sollte. Das zerstört die Optik, zum einen die des Möbels, zum anderen die des Raumes. Wenn du feststellst, dass dein ausgesuchtes Stück gerade noch so in das Zimmer passen würde, überlege dir, ob eine kleinere Ausgabe nicht sinnvoller ist, um ein harmonisches Ambiente zu schaffen.

Die Pflege

Hast du dich für Kunststoff entschieden, kannst du das Möbel leicht feucht abwischen. Du solltest es anschließend gut trocken reiben, denn sonst können Kalkflecken entstehen. Ähnlich gehst du bei MDF-Modellen vor. Das Tuch sollte allerdings nur wenig Feuchtigkeit haben, denn zu viel Nässe ist für die Holzfaserplatten nicht geeignet. Massivholzmöbel im Landhausstil brauchen etwas mehr Pflege. Zum einen staubst du sie regelmäßig ab und gehst Flecken vorsichtig mit ganz wenig Wasser und einem kleinen Schuss Spülmittel an. Auch hier gilt: gut abtrocknen. Du kannst außerdem probieren, die Flecken mit einem Radiergummi zu entfernen, sofern das Möbel lackiert ist. Weiterhin ist einmal jährlich das Einreiben mit einem guten Holzöl oder Holzwachs nötig, damit das Möbel nicht zu trocken und rissig wird. Beachte auch immer die Hinweise des Herstellers zur Pflege. Lackierte Möbel dürfen nicht mit einem Mikrofasertuch, Stahlwolle, der rauen Unterseite eines Putzschwamms oder Scheuermitteln behandelt werden; sie bekommen sonst sofort Kratzer. Wähle dazu lieber ein Baumwoll- oder Ledertuch. Sollten bereits Kratzer entstanden sein, verwende vorsichtig eine hochwertige Möbelpolitur, um sie auszubessern. Noch ein Tipp: Stelle dein neues Landhausstilmöbel nicht in die Sonne, sondern sorge für eine Beschattung am Fenster. Ein Rollladen, Rollo, eine Jalousie oder Vorhänge halten die Sonnenstrahlen ab. Bei praller Sonne bleicht das Holz aus, wird trocken und rissig.