Eckschränke haben eine spezifische Form: Sie besitzen auf der Rückseite eine Art rechten Winkel, um eine Eckkante zu bilden, die genau in die Zimmerecke passt. Öffnest du solch einen Schrank, präsentieren sich allerdings unterschiedliche Inhalte. Gehen wir daher zunächst auf die Unterarten ein:
Bei einem kleinen Schrank kannst du ein bis zwei Drehtüren öffnen.
Teilweise präsentieren sich innen rechts und links Regale sowie oberhalb dieser ein Einlegeboden für eine zusätzliche Ablagefläche, der Mittelraum dagegen bleibt frei. Es gibt auch Standardschränke mit zwei recht langen Schenkeln (ausladenden Seitenteilen) und vier oder mehr Türen, sodass du im Inneren einen größeren Stauraum besitzt. Die Schenkel müssen dabei nicht gleich lang sein, sodass sich der Schrank eventuell noch besser in deinen Wohnraum einfügt. Eine Variante dieser Schränke sind sehr große Modelle, die begehbar sind.
Sie sind vor allem als Kleiderschränke beliebt.
Eine raffinierte und ausgesprochen praktische Variante ist ein Eckschrank mit Auszug. Dieser lässt sich meist aufseiten eines oder beider Schenkel herausziehen. Gerade bei niedrigen Schränken kommst du dadurch sehr viel besser an die Inhalte, ansonsten musst du dich stark bücken, um bis in die hintersten Ecken zu gelangen.
Drehkarussells statt Einlegebrettern sind vor allem in der Küche und hier besonders bei den Halbschränken, also niedrigen Modellen, beliebt. Du musst dich nicht hinknien, um an die Töpfe und Pfannen oder das Geschirr zu kommen. Du drehst einfach am Innenkarussell, das um eine Mittelstange rotiert, und schon bewegen sich die benötigten Utensilien nach vorn. Das schont deinen Rücken und spart Zeit und Aufwand.
Diese Schrankmodelle sind keine echten Eckschränke. Sie verbinden die anderen Schränke, die von den beiden Seitenwänden ganz normal auf die Ecke zulaufen, mit einem schmaleren Schrank, der diagonal verbaut wird. So sieht das Gesamtbild und damit auch die Ecke wohnlicher und nicht so hart aus. Allerdings sollte die hinter dem Diagonalschrank ausgesparte Ecke von oben abgedichtet werden, da sie sonst völlig verstaubt und verdreckt. Da sie sich vom Inneren des Schranks nicht reinigen lässt, wirst du erst an dem Tag, da diese Schränke in ihrer Gesamtheit abgebaut werden, von dem Ausmaß des Staubes sehr überrascht sein.
Dies ist wiederum eine Lösung, die bei der Küchenplanung wichtig ist. Die Front des Eckschrankes ist in Form von zwei Schubladen beziehungsweise Türblenden im rechten Winkel gestaltet, die aber als Ganzes, also beide miteinander geöffnet werden. Es gibt keine einzelnen Schubladen, die Front ist nur der Optik wegen so gestaltet. Der dahinter befindliche Auszug ist so verarbeitet, dass er die Ecke bestmöglich nutzt. Die Schubladen (oder Türen) werden bei dieser Variante also nicht über Eck geöffnet, was stets lästig wäre.
Bei dieser Variante wird die Front in Form einer Tür geöffnet, klappt dann seitwärts und du hast den uneingeschränkten Zugriff auf alle Gegenstände, die sich dahinter befinden. Im Gegensatz zu einem Space-Corner- und einem Karussellauszug, die beide Abstriche bei der Raumausnutzung machen müssen, steht dir hier der gesamte Platz zur Verfügung.
Wenn du nur schlecht in die Ecken kommst, wie es bei einem Standardeckschrank der Fall sein kann, bieten sich zwei Varianten an, die du selbst einbauen kannst. Die erste ist eine sogenannte Lazy Susan. Darunter ist eine drehbare Platte zu verstehen, wie du sie vielleicht aus Restaurants kennst.
Diese Platten sind auch für Privatpersonen frei erhältlich, die damit meistens einen großen (runden) Esstisch bestücken, sodass alle Gäste an die verschiedenen Lebensmittel, die darauf stehen, herankommen. Der ausgefallene Name ist übrigens schon recht alt, aber die Herkunft, vor allem die des Namens, ist bis heute nicht geklärt. Diese Lazy Susan, die es in verschiedenen Durchmessern gibt, kannst du einfach in den Schrank legen und darauf deine Küchenutensilien abstellen. Eine zweite Variante bieten diverse Aufbewahrungssysteme, die den Schrank neu gliedern und dir damit einen alternativen Zugriff ermöglichen. Generell achte darauf, dass die Gegenstände, die du am häufigsten benötigst, ganz vorn stehen. Das gilt nicht nur für die Küchenschränke.
In der Regel sind Eckschränke aus Holz oder Holznachbildungen (MDF-Platten) sowie Furnieren, auch aus Kunststoffen, gefertigt. Farblich kannst du sie von Weiß bis Schwarz, von Braun bis Grau erhalten. Manche Modelle arbeiten mit Farbkontrasten, auch mancher Materialmix ist dabei. So kannst du einen Eckschrank kaufen, der zu deinen bereits vorhandenen Möbeln passt; oder du entscheidest dich für eine neue Wohnlandschaft, in der der Eckschrank Teil eines großen Schrank- und Regalensembles ist. Wie immer empfehlen wir unabhängig von dem gewählten Material eine ausgezeichnete Qualität (auch bei der Verarbeitung), die zwar meist etwas mehr kostet, aber auch deutlich langlebiger ist.
Wenn du den Schrank liefern lässt, ist im Kaufpreis normalerweise kein Aufbau enthalten.
Manchmal kannst du diesen dazubuchen. Ansonsten wagst du dich selbst daran. Mit einer guten Anleitung ist der Aufbau kein Hexenwerk, allerdings kann ein weiteres Paar Hände zur Unterstützung nicht schaden. Ein Verwandter oder Freund kann dir vielleicht helfen, denn manche Platten, so bei Kleiderschränken aus Holz, sind recht groß und schwer und du solltest damit vorsichtig sein, um dich nicht zu verletzen.
Eckschränke werden so gepflegt wie alle anderen Schränke aus diesen Materialien. Zunächst gilt für alle, sie regelmäßig abzustauben, gelegentlich auch nebelfeucht abzuwischen. Anschließend sollten sie gut getrocknet werden. Ein Holzschrank wird zudem ein- bis zweimal pro Jahr gewachst oder geölt. Was von beidem infrage kommt, hängt davon ab, mit welcher Vorbehandlung der Schrank geliefert worden ist. Es gibt geölte, gewachste und lackierte Schränke. Steht das Modell zudem in einer Ecke, in die eine offene Tür hineinreicht, solltest du einen Türstopper auf dem Boden anbringen, um den Eckschrank vor Beschädigungen durch die Türklinke oder die Türkante zu schützen.