Vor der Erschaffung der Papierlampen gab es in Japan bereits im 11. Jahrhundert (1085 zum ersten Mal schriftlich erwähnt) sogenannte Chōchins, feine Papierlaternen, die in ihren Ursprüngen noch weiter zurückgehen und vermutlich einst in China erfunden wurden. Das japanische Wort bedeutet so viel wie „in der Hand tragen“. Daher gehen Forscher davon aus, dass diese Lampions wie Laternen getragen wurden. Wir kennen das Prinzip heute noch aus den Martinsumzügen der Kinder.
Auch die Idee der berühmten kugelförmigen Papierlampe stammt aus Japan. Aus diesem Grund sind diese auch weithin als Japanlampen bekannt. Hergestellt wurden sie aus Reispapier, also aus Fasern, die aus dem Reststroh nach der Ernte gewonnen werden. Der Arbeitsprozess ist recht aufwendig, denn das Stroh muss zunächst zu einem faserigen Brei verkocht werden, aber in Japan werden aus diesem Papier auch andere Gegenstände wie die bekannten Schiebetüren, die Shoji genannt werden, gefertigt. Insofern lohnt sich die Mühe. In Europa haben sich zunächst die Skandinavier an den Japanlampen begeistert und sie weiterentwickelt. Inzwischen erleben sie in vielen Ländern immer wieder einen Hype, denn sie bringen ein sanftes Licht, das beruhigt und entspannt. Gleichzeitig sehen sie bildschön aus. So gibt es inzwischen nicht nur runde Papierlampen, sondern auch ovale, quadratische, mehreckige, kegelförmige und andere Formen. Zudem werden nicht allein Hängelampen, sondern auch Steh- und Tischlampen gefertigt.
Die wichtigste Zutat für den Lampenschirm heißt Papier, das glatt, vielfach gefaltet oder mit Wabenstruktur aufgezogen wird.
Heute werden neben dem traditionellen Reispapier auch andere Papierarten verwendet und hauchdünn verarbeitet. Wenn du selbst eine solche Lampe basteln willst, verwende Transparent- oder Naturpapier. Auch Lampen mit Wellpappe sehen attraktiv aus und lassen sich mit etwas Geschick selbst basteln. Die Weiterentwicklung der Japanlampen hat zusätzlich einen feinen Vliesstoff oder das schicke Sizoweb (netzartig verarbeitete Textilfasern) als Schirm ermöglicht. Die typischen Japanlampen sind im Übrigen nur für den Innenbereich geeignet; für Outdoor-Veranstaltungen werden Kunststofffolien und statt echter Kerzen Glühlampen oder LEDs verwendet. Innerhalb des Schirms befanden sich früher Bambusstäbe; heute wird meist feinster Draht eingebaut. So lässt sich der Schirm vorsichtig zusammenlegen. Zudem ist eine Fassung für das Leuchtmittel vorhanden, die Lampe wird aber häufig ohne diese geliefert. Um ganz sicherzugehen, kaufst du dazu helle LEDs, die nicht heiß werden. Kerzen sind nicht ungefährlich, denn die Lampe gerät leicht ins Schaukeln, sobald sie einen Windstoß abbekommt. Mit einer Kerze wird dann aus dem schicken Licht schnell ein Brand.
Daher gibt es heute Leuchtmittelfassungen und normalerweise keine Kerzenhalter mehr.
Die verschiedenen Schirmformen der Lampen sind allesamt reizvoll. Ein kleiner Schirm, der wie ein Hausdach geformt ist, eignet sich für eine Tischlampe. Die kugelrunden Japanlampen zum Hängen gibt es dagegen in verschiedenen Größen. Mehrere kleine Modelle lassen sich mit verschiedenen Höhen nebeneinander aufhängen, sodass ein reizvolles Ensemble entsteht. Stehlampen dagegen zeigen häufig einen von oben bis zum Standfuß durchgehenden Schirm. Auch Schirme in Sternformen kommen vor; sie bieten zu den Festtagen im Dezember eine neue Dekoration, die überrascht und entzückt. Zudem sind die Schirme in verschiedenen Farben erhältlich. Traditionell sind sie weiß, aber es gibt zahlreiche Regenbogenfarben wie Grün, Blau, Rot und Rosa. Einige Modelle sind mehrfarbig. Weiterhin zeigen manche Lampenschirme auf ihrer zarten Außenhaut Schriftzeichen, Blumen oder kindgerechte Motive.
Papierlampen vermitteln aufgrund ihres gestreuten Lichts Ruhe und Gelassenheit. Sie eignen sich daher als Deckenlampen für ein Schlafzimmer. Ein zusätzliches Nachtlicht am Bett ermöglicht das Lesen auch klein geschriebener Texte in Zeitschriften und Büchern.
Dafür sind Hängelampen aus Papier mit ihrem diffusen Licht meist weniger geeignet. Dafür schmücken diese mit ihren Motiven wie Löwe, Hase oder Fußball ein Kinderzimmer. Hier werden ebenfalls zusätzliche Lichtquellen benötigt, so eine Steh- oder Tischlampe am Schreib- und Maltisch und eine weitere neben dem Bett. Hast du Lust, im Wohnzimmer mehrere Hängelampen oder Stehlampen aus Papier anzuhängen oder aufzustellen?
Da diese recht preisgünstig sind, ist die Anschaffung in finanzieller Hinsicht meist kein Problem. Für Feuchträume ist das Papier nicht geeignet. Im Bad sollten es besser feuchtigkeitsresistente Lampen sein. In der Küche wird ein fein gefalteter Schirm aufgrund der Ausdünstungen beim Kochen schnell dreckig. Er kann nur sehr bedingt von dem klebrigen Belag befreit werden und muss meistens entsorgt werden. Das wäre doch sehr schade.
Die Lampen werden regelmäßig und sehr vorsichtig mit einem trockenen Tuch oder Wedel abgestaubt, damit die Struktur nicht beschädigt wird. Papierschirme vertragen Feuchtigkeit schlecht. Ist dies doch einmal nötig, verwende ein nebelfeuchtes Tuch, um Staub und Schmutz zu entfernen. Dabei darfst du nicht fest reiben. Wähle nur dann einen winzigen Spritzer Reinigungsmittel, wenn es unvermeidlich ist. Probiere diese Reinigung zunächst an einer verdeckten Stelle aus. Die meist metallenen Standfüße von Steh- und Tischlampen wischst du feucht ab und trocknest sie anschließend gut ab. Vergiss auch das Innere des Tischlampenschirms nicht, das ebenso vorsichtig gereinigt wird. Bei Hängelampen kommst du nicht gut hin, um sie innen zu säubern. Du kannst aber den Schirm eventuell abnehmen. Es ist bei diesen empfindlichen Lampenschirmen immer äußerste Vorsicht geboten. Das gilt ebenso für das Anfassen, denn die Falten, Waben oder anderen Strukturen lassen sich nur zu leicht versehentlich eindrücken.