Die Geschichte der ersten mit Öl betriebenen Lampen geht auf das Römische Reich zurück. Aber schon in der Steinzeit nutzten die Menschen Steinschalen oder Muscheln mit Talg als Lichtquelle. Öllampen gab es bereits, bevor die Menschen Kerzen nutzten. Darunter gab es schlichte Modelle aus Ton und solche mit aufwendigen Verzierungen für bestimmte Rituale und Kultveranstaltungen.
Die Motive waren beispielsweise verschiedene Götter aus der Mythologie, Tierkreiszeichen und dergleichen. Einige dieser Exemplare fanden die Archäologen der Universität Heidelberg bei Grabungen auf dem römischen Friedhof in Heidelberg-Neuenheim. Die Wissenschaft des Lichts und der Beleuchtung stellt innerhalb der Archäologie ein eigenes Fachgebiet dar und wird als Lychnologie bezeichnet.
Diese Bezeichnung wurde vom Wort Lychnos für Leuchter, Lampe oder Licht abgeleitet. Leider fanden die Wissenschaftler nur noch sehr wenige der besonders künstlerisch gestalteten Tonlampen, die den Reichen und Mächtigen sowie dem kultischen Bereich vorbehalten waren. Die ersten Tonlampen wurden mit einem Docht und Olivenöl betrieben. Im Laufe der Zeit kamen andere Öle und Brennstoffe dazu, unter anderem Petroleum. Als im Mittelalter der Olivenöl-Handel zurückging, benutzte man nördlich der Alpen vorzugsweise Kienspäne, Fackeln oder Talglichter. Kerzen wurden, weil sie immer noch sehr teuer waren, vorwiegend nur im kirchlichen Bereich verwendet. Seit 2003 müssen in Europa verkaufte Öllampen der sicherheitstechnischen Norm für dekorative Öllampen EN 14059 entsprechen.
Sie müssen bruch- und auslaufsicher sein und dürfen nicht während des Betriebes in die Hände von Kindern gelangen. Insbesondere das Petroleum und andere Betriebsmittel darf nicht für Kinder erreichbar sein. In der Vergangenheit hat es damit schon schwere Unfälle mit tödlichem Ausgang gegeben, weil kleine Kinder Petroleum getrunken haben. Das solltest du unbedingt beachten, falls du dir eine Petroleumlampe oder Tonlampe zulegen möchtest.
Ende des 19. Jahrhunderts, mit der Erfindung von Glühbirnen und Elektrizität, kam die Entwicklung der Antik Lampen erst so richtig in Fahrt. Es begann das Zeitalter des Art déco. Beim Art Deco Stil trifft Chrom auf Milchglas und beide bilden eine künstlerische Einheit. Dabei entsteht tatsächlich eine Dekoration. Es entstehen kunstvolle Deckenleuchten, Wandlampen, Stehlampen und Tischlampen. Zu dieser Zeit gab es alle diese Lampen auch im einheitlichen Design. So könnte man den Kronleuchter im Wohnzimmer mit einer Stehlampe oder Wandlampe im gleichen Design kombinieren oder die Nachttischleuchten passend zur Deckenleuchte kaufen.
Die klassische Art déco Hängeleuchte besticht durch ihr schlichtes, glänzendes Pendel und einen milchweißen Lampenschirm. Der Schirm dieser Leuchten ist schlicht und erhaben. Er ist oft durch geometrische Formen gekennzeichnet und wirkt trotz seiner Vielseitigkeit doch niemals überladen. Art déco Leuchten kommen ohne viel Verzierung aus, strahlen aber dennoch eine Art von eleganter Extravaganz aus. Die Aufhängung besteht für gewöhnlich aus einem oder auch mehreren symmetrisch angeordneten Metallrohren. Die Designs der Milchglasschirme sind sehr vielfältig und weisen teilweise ungewöhnliche und sehr dekorative Formen auf. Deshalb passen sich diese Leuchten bemerkenswert den unterschiedlichen Einrichtungsstilen an. Neben den Milchglasschirmen gibt es auch zahlreiche Modelle mit künstlerischen Kristallschliffen und teilweise raffinierten Farbverläufen. Die Chromhalterung ist nicht nur funktional, sondern eine elegante optische Ergänzung zum Kristallglas.
Viele Art déco Tischlampen sind mit Figuren oder Elementen aus Marmor, Onyx oder Bronze verziert. Dadurch sind sie mehr als nur eine funktionale Lichtquelle.
Diese kunstvoll arrangierten Tischleuchten sind auch Schmuckstücke und Prestigeobjekte. Mit so einem Blickfang in deinem Büro oder Zuhause beweist du einen guten Geschmack und ein Händchen für den besonderen Stil. Selbst spartanische und schlicht eingerichtete Räume erhalten mit so eine Leuchte eine Aufwertung. Im Art déco Stil vereint sich der Funktionalismus des Bauhausstiles mit den Formen der Kunstbewegung „De Stijl“ aus den Niederlanden. Deshalb passen diese Leuchten überall hin.
Louis Comfort Tiffany erbte das Talent seines Vaters, der ein berühmter Juwelierunternehmer war, und begann damit, kunstvolle Leuchten zu gestalten. Seither gilt er praktisch als Erfinder des Jugendstils und der wertvollen Tiffany-Glaskunst. Zunächst betrachtete man diese neuartigen Leuchten als Jugendstil Leuchten mit Naturmotiven. Später kamen jedoch die typischen Art déco Merkmale hinzu. Neben schrill bunten Mosaiken gab es später wieder mehr dezentere Farbkreationen, die wie Perlmutt oder Elfenbein anmuten. Diese Leuchten waren in Amtsgebäuden, Hotels, Büros und Restaurants gleichermaßen beliebt und fanden sich auch in vielen gut betuchten Privathaushalten wieder.
Eine Art déco Bankerlampe besteht ganz klassisch aus einem Messingfuß und einem einheitlichen grünem, schwenkbaren Glasschirm. Die Innenseite des Glasschirmes ist weiß. Der Name ist durch ihre bevorzugte Anwendung als Schreibtischlampe in Büros und in Banken entstanden. Später gab es die Bankerlampe auch in weiteren Farben, beispielsweise Blau und Rot, aber auch hier ist die Unterseite meistens weiß. Die Tiffany-Tischlampe aus der Art Nouveau Epoche hingegen besitzt einen bunten Lampenschirm. Dieser setzt sich aus vielen Glasstückchen in verschiedenen Farben zusammen. Dadurch ergibt sich ein Mosaik oder ein anderes attraktives Motiv.
Wenn du heute solch eine Leuchte kaufst, musst du damit rechnen, dass echte Antik Lampen schnell einmal hunderte bis tausende Euro kosten können. Nachbildungen sind wesentlich günstiger, aber es ist immer noch Handarbeit und das Glas ist oftmals mundgeblasen. Originale sind mit einer Seriennummer sowie Unterschrift oder Stempel versehen. Die teuren Leuchten müssen vorsichtig behandelt und gepflegt werden. Dazu solltest du die verschiedenen Materialien wie Glas, Chrom, Messing oder Bronze vorsichtig einzeln mit geeigneten Mitteln behandeln. Für die mit Zinn eingefassten Glasschirme genügt warmes Wasser mit ein wenig Handspülmittel zum Abwischen. Das Tuch sollte dabei nur leicht feucht sein. Beim Reinigen von Kristall hilft ein weicher Pinsel oder ein kleiner Staubsauger mit weicher Pinseldüse. Die Lampe muss dabei ausgeschaltet sein.