Weihnachtsbäckerei: Plätzchen backen in der Adventszeit

In der Weihnachtsbäckerei gibt es manche Leckerei, zwischen Mehl und Milch macht so mancher Knilch ... Heute, am Sonntag, dem 1. Dezember 2024, beginnt die Adventszeit. Wir öffnen das erste Türchen im Adventskalender und zünden zugleich die erste Kerze am Adventskranz an. Die Zeit ab dem vierten Sonntag vor dem Heiligen Abend ist angefüllt mit einer Vorfreude auf das Fest, mit Besinnlichkeit und Vorbereitungen für die Feiertage. Der erste Advent ist ein wunderbarer Tag, um mit dem Backen der Weihnachtsplätzchen zu beginnen. Die köstlichen Kekse nach traditionellen Rezepten und neuen Varianten schmecken in der gesamten Vorweihnachtszeit und über die Feiertage zu Christstollen, Tee, Kaffee und wärmendem Glühwein. Sie zu backen gelingt mit einer guten Vorbereitung, hochwertigen Zutaten und dem richtigen Zubehör ganz einfach.

 


Foto: LOBERON

 

Woher kommt die Tradition des Plätzchenbackens in der Weihnachtszeit?


Wie so viele Routinen, denen wir nachgehen, ist auch das Plätzchenbacken für Weihnachten etwas, das man einfach tut, ohne genau zu wissen, woher dieser Brauch eigentlich kommt. In fast allen Familien gibt es Rezepte, die über die Generationen weitergegeben werden. Schon die Kleinsten helfen beim Backen tatkräftig mit. Neue Backtrends zu Weihnachten sind jedes Jahr schön illustrierten Zeitschriften zu entnehmen. Wäre es nicht interessant zu wissen, warum Spekulatius, bunt glasiertes Mürbeteiggebäck, duftende Lebkuchen mit orientalischen Gewürzen, nussige Zimtsterne und viele weitere Sorten Gebäck eigentlich jährlich unsere Plätzchenteller füllen?

Alte Überlieferungen legen nahe, dass das Backen von süßem Gebäck seinen Ursprung bereits in heidnischen Bräuchen zum Fest der Wintersonnenwende hat. Es war zu dieser Zeit verboten, zwischen dem Tag des Winteranfangs und dem 6. Januar zu arbeiten. Denn der Volksglaube ging davon aus, dass in dieser Zeit Götter und Geister gegen den Sieg des zurückkehrenden Lichtes ankämpfen. Deshalb legten die Menschen vorab ausreichende Vorräte an haltbaren Speisen an. Darunter waren sogenannte Gebildbrote aus zermahlenen Getreidekörnern und Honig in der Form von Halbmonden und Sternen. Zum Wintersonnenwendfest waren diese keine reine Leckerei für die Feiernden, sondern sie sollten als Opfergabe Götter und böse Geister gnädig stimmen.

In mittelalterlichen Klöstern entwickelten sich besondere Formen der Backkunst. Zur Weihnachtszeit fertigte man dort aufwendig den Christstollen an, der den neu geborenen Jesus symbolisierte. Mönche kreierten die Rezeptur für mit Honig gesüßte Lebkuchen, denen zunächst heilende Wirkungen zugesprochen wurden. Im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit setzte ein Handel mit Zucker und exotischen Gewürzen ein. Einige dieser edlen und teuren Gewürze wie Anis, Kardamom und Zimt fanden in der Weihnachtsbäckerei Verwendung. Der Geruch der aromatischen Gewürze stellte eine Verbindung zu den Heiligen Drei Königen her. Zucker ersetzte ab dem 15. Jahrhundert beim Backen zunehmend den Honig. Die Formen des weihnachtlichen Gebäcks trugen zunehmend eine christliche Symbolik. In der Backstube entstanden süße Engel, Nikoläuse, Christbäume und Kugeln.

Die Tradition des Plätzchenbackens zu Weihnachten blieb bis heute erhalten. Sie gehört zu beliebten gemeinschaftlichen Aktivitäten in Familien. Der Anblick und der Duft der frisch gebackenen Kekse verstärken die Vorfreude auf das Weihnachtsfest. Ein Verschenken von Gebäck in der Weihnachtszeit symbolisiert den christlichen Wert des Teilens. Dieser Brauch knüpft zudem an die Sitte der mittelalterlichen Klöster an, gesüßte und gewürzte Brote an Bedürftige zu verteilen.

 

Wann sollte man mit der Weihnachtsbäckerei beginnen und wie hält sich das Gebäck frisch?

Manche beginnen mit dem Backen der Weihnachtsplätzchen bereits im September oder Oktober, andere verlegen den Beginn der Weihnachtsbäckerei auf die Adventszeit. Wieder andere warten bis zur letzten Sekunde und starten kurz vor dem Heiligen Abend hektisch mit dem Backen. Fängst du schon früher mit dem Backen an, ersparst du dir Hektik und hast genug Zeit, auch neue Sorten auszuprobieren. Die fertigen Plätzchen bis zum Weihnachtsfest frisch zu halten, gelingt in Dosen zur Aufbewahrung sehr einfach. Du gibst sie nach dem Auskühlen in Blechdosen mit Deckel und lagerst sie kühl und trocken. Verwende für verschiedene Plätzchensorten unterschiedliche Dosen zur Aufbewahrung oder trenne sie in derselben Gebäckdose mit Butterbrotpapier oder Backpapier voneinander.

 


Foto: LOBERON

 

Checkliste für das große Backen

Ist das Backen der Plätzchen gut vorbereitet, geht es schnell und macht Freude. Hier findest du eine Checkliste mit den wichtigsten Schritten zur Organisation des Plätzchenbackens:

  • Rezepte bereitlegen und neue Inspirationen aus Trendrezepten der Saison sammeln
  • Notwendiges Zubehör (Backpapier, Pinsel, Spritztülle, Ausstecher, Schüsseln, Handrührgerät, Ofenhandschuhe, etc.) bereitstellen
  • Ausreichende Vorräte an Zutaten (Mehl, Zucker, Puderzucker, Honig, gemahlene Nüsse, Kokosraspeln, weihnachtliche Gewürze, Eier, Butter, evtl. Lebensmittelfarbe und Zuckerperlen) anlegen
  • Ausreichend Zeit für das Backen, Abkühlen und Verpacken der Plätzchen einplanen

Mache dir vorab Gedanken, welche Plätzchen du backen möchtest und wie viel du davon benötigst. Backst du nur für den Eigenbedarf? Oder brauchst du auch Plätzchen für Weihnachtsfeiern im Kindergarten und in der Schule oder am Arbeitsplatz? Planst du, Gebäck im Advent oder an Weihnachten zu verschenken? Richte danach den Einkauf der Zutaten aus. Empfehlenswert ist es, einen Vorrat an Zutaten anzulegen, die du für mehrere Backvorgänge benötigst, um Wege zu sparen. Denke auch daran, Zubehör für die Weihnachtsbäckerei zu ergänzen oder nötigenfalls zu erneuern. Plane ausreichend Zeit für das Backen ein, damit es entspannt abläuft und nicht in Stress ausartet.

 

Klassiker der Weihnachtsbäckerei

Auf viele Plätzchensorten möchtest du im Advent und zum Weihnachtsfest nicht verzichten, da du sie seit der frühen Kindheit kennst. Das jährliche Backen dieser Sorten ruft schöne Erinnerungen wach, weshalb sie auf dem Plätzchenteller keinesfalls fehlen dürfen. Zu den unverzichtbaren Klassikern gehören Mürbeteigplätzchen, Vanillekipferl und Zimtsterne sowie Kokos- und Nussmakronen. Auch Anisplätzchen und Lebkuchen sind ein beliebtes Weihnachtsgebäck. Schwarz-Weiß-Gebäck und Husarenkrapferl schmecken lecker und setzen schöne optische Akzente auf dem mit Gebäck gefüllten Teller.

 


Foto: LOBERON

 

Alternativ backen und aktuelle Weihnachtsbacktrends aufgreifen

Wirst du gerne kreativ und liebst es, neue Rezepte auszuprobieren, lohnt es sich, Plätzchensorten einzubeziehen, die du bisher nicht gebacken hast. Das können bekannte Klassiker aus anderen Ländern, etwa knusprige italienische Cantuccini mit ganzen Mandeln und Vanille, sein. Legst du Wert auf besonders gesunde Zutaten in der Weihnachtsbäckerei, backst du Plätzchen aus Vollkornmehl und süßt sie mit klein geschnittenen Datteln oder Honig. Hast du spezielle Ernährungsanforderungen, suchst du gezielt nach Rezepten für Plätzchen ohne Ei oder veganes Weihnachtsgebäck. Eine leckere Abwechslung zum süßen Gebäck sind salzige Varianten, zum Beispiel herzhaftes Käsegebäck in weihnachtlichen Formen.

Sieh dich in Kochzeitschriften, Frauenzeitschriften oder Zeitschriften über das Landleben nach neuen Trends für Weihnachtsgebäck um. Du entdeckst dabei vielleicht Sorten, die dich geschmacklich so überzeugen, dass du sie auch in den nächsten Jahren noch einmal auf dem Plätzchenteller haben möchtest.

 

Foto: Villeroy & Boch
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